Meuchelei
meuchelisch
meucheln
Meuchler
meuchlerisch
Meuchling
Méuch~elēī, f.; –en:
meuchelndes Thun; heimliche Hinterlist: Wenn solche Thrasones ihre M. begangen, werfen sie den Rüssel auf und sind kühne Eisenfresser. SW. 26, 63 etc., auch: Des Teufels Gaukelei und Meiche- lei. B. 16a etc. —
~elisch, a.: heimlich-versteckt, hinterlistig, meuchlerisch: Meuchlische Wahl des Kapitels. Warum meuchlen sie also? .. Meinen sie, ihre heimliche, päpstliche kluge Behendigkeit sei so hoch und tief, daß sie Niemand ergründen noch begreifen könne? 8, 4b; Sie fielen m. ermordet etc., s. Tr. 211. —
~eln, intr. (haben) und tr.: heimlich und versteckt, hinterrücks Kieren, z. B. (veralt.) von einer Frau: hinter dem Rücken des Mannes Etwas verkaufen. G. 2, 131; Wie, nachdem das Kapitel zu Naumburg schier meuchlings einen neuen Bischof erwählet, dem Landesfürsten anzeigten, doch die Person noch nicht nenneten und gleichwohl um Schutz und Schirm solcher ihrer Wahl .. baten. ... Ist’s aber ihr Ernst gewesen, um Schutz zu bitten, warum meuchlen sie also? 8, 4b; Er ist ein Meuchler, Lügener, Zweizüngiger und leugt, meuchelt, zweizunget Alles, was er redet und thut. SW. 26, 60 etc., heute gw. nur = meuchelmorden (m–d morden), eig. und übertr.: Immer meuchelt ihr den Heiland. Rom. 268; So sind doch diese Gesetze nichts Anderes als .. eine andere Art von Dolchen, womit die aristokratische Brut das Volk meuchelt. Reis. 4, 305; Die Waffen, womit Jene das Leben oder den Leumund des Königs zu m. suchen. Lut. 1, 224; Schärft insgeheim den Stahl und meuchelt. 1, 2, 228; Sie zahlten den Verrath, | der m–d jüngst ans Bette der sichern Gäste trat. 282; Sp. 343; Wieviele .Jdeen werden nicht .. durch diese Censur gemeuchelt! DTr. 1, 41 etc., auch in Zsstzg.: Darfst du ihn locken in dein Gehöft und ab-m.? M. 4, 135; Mein Vater ward ermeuchelt. Ah. 87 etc. —
~ler, m., –s; uv.: meuchelnde Pers., ahd. mûchilari: Mißdeuter, Verdreber und M. Ber. 8: Der Ehebrecher und M. seines Freundes. 5, 361; Mit unter den M–n [die ihn nächtlich angefallen und durchgeprügelt]. 16, 220; Solche Winkelprediger und M. . . Schleicher und M. 5, 491b; Da sind meine Bücher am Tage, mit meinem Namen gezeichnet, die sollen diesem Winkelschreiber und M. fröhlich vor die Nasen treten. 303b; 304b; Den edlen Todten, | den die M. uns erstochen. Morg. 1, 178; Todt ist dein Clarence, M. meines Eduard’s. Rich. III. 4, 4; Sch. 1, 8; Welcherlei Tücke des Todes | fand Agisthos, der M., den stärkeren Mann zu ermorden? Od. 3, 250; Dir ward .. zur M–in Klytemnästra. 11, 439 etc., s. auch Mauke 2. —
~lerisch, a.: in der Weise eines Meuchlers, meuchelisch: Ein m–er Volkskrieg. 4, 101; Die m–e Wunde. 136; Konnt’ ich in ihren Armen träumen, | wie m. der Busen schlug? 1, 168; Ein solches m–es Beginnen. 17, 106; Eine m–e Hinterlist | gegen Einen, der kein Meuchler ist. Mak. 1, 74; Mich m. zu morden. 493b; Sh. 8, 98; M. erschlagen. N. 935; Beschlossen den Tod des Telemachos jetzo, | m. Od. 20, 242 etc. —
~ling: 1) m., –(e)s; –e: Meuchler: M–e, die Schändlichsten. SW. 60, 322. — 2) adv.: meuchelisch: Lasset uns ... brennen und morden, doch m. 26, 72, gw. mit,,s“: Das hat er heimlich oder meuchlings aufs Leugnen gethan. 62; Solche Schmähschriften m–s gedruckt und heimlich ausgestreuet. 60, 321; Da nu der Herzog zu Braunschweig m–s, plötzlich und unversehens war angezogen. 8, 250b; Der Feind .. fället dich m–s [„m–es“]. 12, 18 etc.
Anm. Grundbegriff der Heimlichkeit — wozu sich jetzt gw. der des Mordes gesellt, s. Mauke und abmucken und vgl. außerdem 2, 226.
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