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merzen
Mérzen, tr., gw. in Zsstzg.:
Āūs-: als untauglich aussondern oder fortschaffen: Daß er es [das Wort der Urschrift in seiner Übersetzung] ausbrackte [s. d.] oder ausmärzte. Hamann 7, 93; Sie prüfte jedes Ei durch Schütteln und Geruch, ob es auch frisch sei und merzte zwei aus. Immermann M. 1, 383; Die sogenannten Merzkühe, die gegen Ende des Oktobers ausgemerzt werden sollen [aus der Herde, vgl. Merz-Schafe, -Vieh etc.]. Landwirthsch. Zeit. (1855) 129b; Wie der Sohn Gottes am jüngsten Tage die räudigen Schaf und Böcke von seinen Schäflein ausheben oder a. wird. Matthesius Sar. 108b; Wir sahn an Thor und Mauer | die Wappen ausgemerzt. Platen 1, 222; Du kannst noch manches Geschmacklose im „Rhampsinit“ ausmärzen. 7, 74; Diese Strophe will der Eine a. Tieck A. 1, 138; Ein altes echtdeutsches Wort .. aus der Dichtersprache a. W. 15, 287; Luc. 3, 195 etc., zuw. metonym.: durch A. reinigen, z. B.: Diese Alleinherrschaft der ausgemerzten plattmeißnischen Mundart. V., Jen. Liter. (1804) 1, 316 etc.
Anm. Wohl zunächst von dem Verkauf oder dem „Vermärzeln“ (s. Märkteln) des Brackviehs aus der Herde, s. Landwirthsch. Zeit. und Matthesius.