Faksimile 0298 | Seite 296
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Merkur Merkurius
* Merkūr (lat.), m., –s; –e. ~ius, m., (mit lat. Abwandlung):
1) Myth.: der Gott der Beredtsamkeit und des Handels, zugleich der geflügelte Götterbote, s. Ap. 14, 12; Ramler Myth. 50 etc., übrtr.: Dem Spiegel aller Christenkön’ge folgend, | beschwingten Tritts, wie englische M–e. Schlegel Sh. 7, 30 etc. und in Zsstzg. wie Bote, z. B.: Hab ich doch schon, an den Sohlen zumal, als Amts-M–ius Flügel. Platen 4, 29; Garderobenmeister und Liebes-M. Jerome’s. König Jer. 2, 6 etc. Auch (vgl. Bote) als Titel von Zeitschriften: Teutscher M., herausgegeben von W. etc., ferner als Bez. für manche Waaren, z. B.: Fliegender M., eine Sorte Brieftaback, nach dem aufgedruckten Bilde etc.
2) (s. 1) der der Sonne nächste Planet, dessen astron. Zeichenê, s. Litrow 283 ff.
3) = Quecksilber (s. d.): Westen mag die Luft regieren | . ., wenn M. sich schläfrig zeigt etc. [im Barometer]. G. 3, 144; Wenn der M. zertheilt in Perlen rollt. Nicolai 3, 7 etc.; Aus M–io oder Weichsilber. Matthestus Lthr. 200a etc. Dazu: Merkurial- Mittel, ein quecksilberhaltiges Heilmittel etc.
4) die Aglei-Motte, Noctua Chi. Oken 5, 1312.