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Meisterschaft Meisterthum
Mēīster~schaft, f.; –en:
1) eine Gesammtheit von Meistern, (vgl. Jnnung, Zunft etc.): Sowohl die zünftige als freie M. in Schranken zu halten. Möser Ph. 1, 35.
2) das Meister-Sein, der Stand, die Würde, die Vollendung des Meisters: Ein einzig Talent bracht’ ich der M. nach. G. 1, 280; Die M. gilt oft für Egoismus. 3, 193; Die M., die den Neuern vorzüglich zu Theil geworden. 27, 297; Im Gefühl seiner M. 29, 155; Es in der Tanzkunst zur M. bringen. 31, 445; Von vollendeter Großheit und M. Stahr Jahr. 1, 269; Die Leichtfertigkeit, womit er die wichtigsten Probleme behandelte, galt .. für den Beweis vollkommener M. DViertelj. 1, 1, 243 etc. Zsstzg., s. die von Meister, z. B.: Zur Alt-M., Groß-M. gelangen; Die Handwerks-M. zunftmäßig erwerben; Damit er das Ende seiner Hof-M. deutlich fühle. Arnim 143; Prinzen-Hof-M. Demokr. Stud. 136; Inquisition oder Ketzer-M. Fischart B. IX; Ohne daß sie darum just Prätension an die Ober-M. auf dem Parnaß machen wollten. W. HB. 2, 197; Wo er gar artig über seine neue Schul-M. scherzt. 1, 67 etc.
~thum, n., –(e)s; 0:
Meisterschaft (2), z. B.: Um das M. in der Philosophie nachzusuchen. Fichte 8, 163; 157; Er trinkt, daß doch Vernunft behält das M. [Meister bleibt]. Logau (L. 5, 150) etc.; Sie erkriechen mit klebrigter Beharrlichkeit die Höhe des Bürger-M–s. Heine Reis. 4, 127; Voß schickte aus der Noth des Hof-M–s seine Erstlinge an Boie. Gervinus Lit. 5, 25 (s. Hofmeister 2); Worauf der Graf von Worcester | den Stab gebrochen, sein Hof-M. [s. Hofmeister 1] | hat aufgesagt. Schlegel Rich. II., 2, 3 etc.