Faksimile 0286 | Seite 284
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Meisterei Meisterer meisterhaft meisterisch meisterlich
Mēīster~ēī, f.; –en:
das Meistern (s. d.) und nam. in Zsstzg. (s. die entsprechenden von Meister) das Treiben, die Hantierung, das Amt und die Amtswohnung, der untergebne Bezirk eines Meisters und so auch (s. Meister 3a) M. = Abdeckerei.
~er, m., –s; uv.:
Einer, der meistert (s. d.), Tadler etc.: Wer am Wege baut, hat viel M. oder Meister (s. d. 12). Sprchw.; So kopflos lasen diese M. ihren Meister. Gervinus Sh. 2, 318; Kl. Gel. 124.
~haft, a.:
dem Wesen eines Meisters entsprechend, gemäß etc., s. meisterlich, meistermäßig (G. 19, 15): Wenn ein solcher Hausschneider allenfalls ein guter Geselle gewesen wäre, um einen,m. zugeschnittenen Rock wohl zu nähen und zu fertigen, so sollte er auch nun das Kleid selbst zuschneiden etc. G. 21, 42; Die großen Meister, Leonardo da Vinci. .. Die Eindrücke dieser früheren m–en Arbeiten. 29, 135; Jhre Gutachten m. abzuschließen. 33, 178; Dieser pfuschte m. 31, 64 [als ein Meister im Pfuschen] etc.; M–igkeit.
~isch, a.:
in Zsstzg. (s. die von Meister) dem Wesen eines Meisters in tadelhaftem Sinn entsprechend, vgl. meisterlich, z. B.: Diese hof-m–e Strenge [der Gouvernante]. Rabner Br. 7; Schämen sich [mögen sich schämen] klein-m–e Denker, | die so ängstlich nach Gesetzen spähn! Sch. 7b; Trotz dem „Zweimal“, wodurch Virgil .. seine Vorgänger mit rechen- m–em Scharfsinn übertreffen soll. V. Georg. 8; Schul- m–e Tadelsucht etc.
~lich, a.:
ein Meister seiend, sich als solchen bewährend, dem Wesen eines solchen gemäß, ausgezeichnet, vortrefflich etc., s. meisterhaft. Weish. 13, 13; Landschaftsbilder, von denen sie die m–sten kannte. Auerbach Ab. 68; Ich sah’s in m–en Händen. G. 18, 240; Eure Kunst versteht ihr m. 19, 9; Hans Sachs, der wirklich m–e Dichter [s. Meistersänger]. 22, 332; Ein m–er Mann .., einen jüngern belehrend. 31, 315 [das Aussehn eines Meisters habend, auf dem Bilde]; So m. erstickt der Sklaven Redekunst | in der Monarchen Brust den Keim der Menschengunst. Hagedorn 1, 68; In dem m–en Recitativ. Heinse Hild. 1, 245; Das kann die kluge Welt so m. tadeln. Luther 6, 182a; Das heißet man nicht m. gelehret. 224a; 317a; Eine reichhaltige Münze, mit der sich m. schachern lässt. Sch. 106a; Du hast deinen Seneka m. auswendig gelernt! 127a; V. 4, 127; M–e Künstler. Ar. 1, 408; Ein m–er Zimmermann. Sh. 1, 365; Gorgo spielte ihre Rolle für eine Anfängerin m. W. 14, 18; 16, 67; Sich ihrer Vernunft gar m. zu bedienen wissen. 18, 59; 23, 42 etc. So auch in Zsstzg. s. die von Meister und vgl. meisterisch, z. B.: Wie alt-m. Goethe sich jedesmal vernehmen ließ, wenn etc. Augsb. Zeit. (1844) 2065b. Mit bau-m–em Sinne zweckmäßig herangemauert. G. 26, 227; Aristoteles steht zu der Welt wie ein Mann, ein bau-m–er. 39, 65 etc. Das Gedränge vor den burger-m–en Audien- zen. 20, 17; In seiner burge-m–en Festtracht. 188; In den beiden burge-m–en Audienzen. 22, 305; Den glücklichen, bürger-m. gehäbigen, schneckenhaft trägen [deutschen] Vaterland. Heine Sal. 1, XIV etc. Jedes Rad, | das Gott so gottes-m. | ins Gleis gefuget hat. Gleim 4, 236 [so m., wie es Gott geziemt etc.]. Wahrheiten, die er aus dem Munde der hof-m–en Raja’s und Braminen nicht hatte annehmen wollen. W. 33, 83. Einen klein-m–en Poeten. Gervinus Lit. 3, 553. Dem eine gewisse koncert-m–e Geschicklichkeit eigen war, mit der Violine dem Gesang nachzuhelfen. G. 27, 246. Ring- m–lich | lieg hingegossen. V. Ar. 1, 404. Die schul- m–e Willkür, welche sich Ramler mit den Gedichten Anderer erlaubte. Danzel 376; Die didaktische oder schul-m–e Poesie. G. 32, 206; 21, 47; Diese schul-m. langweiligen Franzosen. Prutz GschTh. 232; 90; Machte ihm in einem ziemlich schul-m–en Tone Vorwürfe. W. Luc. 1, 355. Ein tanz- m–es Kompliment.