Faksimile 0268 | Seite 266
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* Med~aille (frz. –álje), f.; –n:
Schau-, Denk-, Ehrenmünze, vralt. Me tallie (Weidner 35, s. Metall, Anm.), auch als ein Zeichen öffentlicher Anerkennung, ehrender Belobung etc., z. B.: Jemand bekommt eine M., die Rettungs-M. [weil er Menschenleben gerettet], die Ehren- M. etc. und iron.: Diese Schand-M. an unserer Brust. IP. Fat. 1, 73 etc., oft sprchw. übrt. in Bezug auf die beiden Seiten, z. B.: So wenden wir von dieser häßlichen Kehrseite der M., deren schön ausgeprägte Vorderseite uns mit so bezaubernden Bildern anlockte, unmuthig die Augen weg. Böttiger Sab. XI; Es kann also um so weniger schaden, wenn Jemand einmal wieder die Rückseite der M. zeigt. Forster Br. 2, 32; Dann wendete sie schnell ihre großen schwarzen Augen auf ihn los und Jeder blieb betroffen stehn; denn die Vorderseite der M. war wohl die Rückseite werth. G. 29, 315; Auf einmal wendet sich die M. und wir finden, daß der leckere Fresser ein armer Teufel ist. L. 8, 458; Dürfte es sich wohl der Mühe verlohnen, die M. auch einmal umzukehren. 11, 141 u. v.
~ailleur (–aljör), m., –s; –e, –s:
Medaillen-Verfertiger, -Schneider etc.
~aillon (–aljóng), n., –s; –s; 1) eine große Medaille. 2) ein rundes oder ovales Halsgehänge für Damen, z. B. ein Miniaturgemälde, eine Kapsel etc. ~iān, n., –s; –e:
M., M.-Papier, in der Größe das Mittel zwischen gewöhnlichem und Regalpapier haltend: Neun Bogen in M. zu liefern. Sch. G. 1, 7, so auch: M.-Folio, -Quart, -Oktav, zur Bez. des Formats etc., aber auch sonst als Bstw., z. B. M.- oder Mittel-Ader (s. d.) etc.
~ianótte (it.):
1) f.; 0: Mitternacht. 2) (s. 1) n., –s; –s: ein Fest- Mahl nach Mitternacht. Möser Ph. 4, 69; 72.
~iánte, f.; –n:
Mus.: Terz (als Mitte zwischen Grundton und Quinte).
~iateur (frz. –iatȫr), m., –s; –e, –s:
Friedensvermittler, z. B.: Den M. zwischen Vater und Sohn in ihren Hausfehden machen. Iffland 3, 2, 28 etc., nam. für Staaten. Sch. 944b etc., auch (Kartensp.): Hilfskarte, die der Quadrillenspieler sich ausbittet u. das Quadrillenspiel mit einem Ausbitter (s. d.).
~iatisīēren, tr.:
einen reichsunmittelbaren Standesherrn unter die Oberbotmäßigkeit eines Andern bringen.
~i: s. Medikus. ~icīn, f.; –en:
1) Arznei- Gelahrtheit; Atznei- oder Heil- Kunde, -Kunst: M. studieren; Doktor der M.; Der Geist der M. ist leicht zu fassen. G. 11, 81.
2) Arznei (s. d. 1) eig. und übrtr.: Eine M. verschrieben; Die M. eingeben, einnehmen etc.; Für die böse Liebe braucht’ ich | schon so manche M. Daumer 1, 14; Sollte sich durch Ader und Gebein | lange Qual und dumpfe Schwere ziehn, | nicht, o nicht mit herben Arzenein, | denn ich hasse diese M., | komm zu mir mit einem Becher Wein etc. 81, vgl. Medikament.
~icināl, a.:
gw. nur Bstw., z. B. M.-Rath, -Kollegium, -Gewicht etc., auf Arznei bezüglich.
~icīner, m., –s; uv.:
ein der Heilkunde Beflißner.
~icinīēren, intr. (haben):
Medicin, Arznei gebrauchen, arzneien (s. d. 1 und vgl. doktern).
~icīnisch, a.:
auf Medicin bezüglich; arzneilich; ärztlich.
~ikamént, n., –(e)s; –e:
künstlich bereitetes Heilmittel (s. d.) zu innrem oder äußrem Gebrauch: Pillen sind Medicin oder ein M.; Salben dagegen sind nur M–e etc., auch übrtr.: Ehrt göttliche Grobheit! Sie einzig | ist ja das M. für ein entnervtes Geschlecht. Xenien der Gegenw. 1.
~ikáster, m., –s; uv.:
Afterarzt, Quacksalber.
~ikus, m., uv., -ici; -ikusse, -ici:
Arzt, nam. in Titeln z. B. Feld-, Hof-, Kammer-, Leib-M. etc.; Unsre deutsche[n] Medici. Zinkgräf 1, 220 etc., bei Blumauer auch: Mediker.
~io, adv.:
kaufm.: M. [in der Mitte] Januar etc.
~isánt (frz. –isáng), a.:
schmähsüchtig.
~isánce (–isángß), f.; 0:
Schmähsucht.
~isīēren, intr. (haben):
nachtheilig von Andern sprechen, lästern etc.
~itatiōn, f.; –en:
das Nachdenken.
~itīēren, intr. (haben):
über Etwas nachdenken, sinnen, zuw. auch tr.: Vertieft sie sich im M., | unwissend meditiert sie ihn. W. 10, 147 etc., auch in Zsstzg. z. B. Etwas ver-m., durch M. verlieren, verbringen. W. Att. 2, 2, 147.
~ium, n., –s; -ia, -i-en:
1) Mittel, nam. in einigen Fällen der wissenschaftl. Sprache: Wenn das Licht durch ein dichteres M. geht, wird es gebrochen etc. 2) in der griech. Sprachl.: ein zwischen Aktiv und Passiv in der Mitte stehndes, etwa dem Reflexiv entsprechendes Genus des Zeitworts.
~ok (Mēdock), m., –s; –s:
eine Sorte französischen Weins, nach der Heimath desselben.
(~ūsa) ~ūse, f.; -usen; -usen-:
1) der Gorgonen eine, deren Anblick versteinernd wirkte: Perseus schlug der Meduse das Haupt ab; Es lauert darin eine Möglichkeit, die versteinernd uns angrinst, wie das Haupt der Medusa. Heine Lut. 1, 90. Dazu: Eine stumme Klage, | die jedes Herz medusenhaft verstört. Beck Fahr. Poet 4, 5; Hätte mir fast die Weltgeschichte das medusige „Zu spät“ entgegengedonnert. Auerbach Leb. 1, 250.
2) versch. Zünfte der Quallen, nam. die Scheibenquallen, (vgl. Medusenhaupt:
a) Art Seesterne, Euryalus caput Medusae etc.
b) eine Pflanze, Euphorbia caput Medusae) etc.