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Matz
Mátz, m., –es, (–en); –e, (–en), Mätze; Mätzchen, lein; -:
1) männl. Taufn., gekürzt aus Matthias od. Matthäus (vgl. Fritz, Götz, Utz etc. st. Friedrich, Gottfried, Ulrich etc.), auch für manche Thiere, z. B. (vgl. Martin) von einem Affen: Eh sich M. besinnen kann. Ramler F. 1, 61; 62 etc., ferner für zahme Vögel, z. B. Kanarienvögel (vgl. schles. Matschker etc. Weinhold 60b), bes. für Staare (s. d.): Ein Staar- M. . . . Den Schnabel des M–es. IP. 1, 61; Wird er [der Staar] von mir gefragt: | wen liebst du, kleines Mätzchen? Weiße Kom. Op. 3, 304; Staar-M. Lichtwer 112; Müllner 5, 42 etc., und in sofern der Vogel für dumm gilt (als verstandlos schwatzend), z. B.: Elster, Staar- M., Gans! was schnattert Sie da? [das Kammermädchen]. Börne 4, 123; Dem verschleimten Gehirn der Staarmätzchen. . . Die Mätze. IG Müller Lind. 4, 347; 341 (vgl.: Eine staarmätzig beantwortete Sittenlehre. Jahn M. 314; Staarmätzigkeit und Papagaienkunst. V. 187), auch allein als verächtl. Bez. einer Pers. (als dumm oder als weibisch, s. 3 und vgl. Riemer gr. Wörterb. 2, 58b, ferner: Mätz als weibl. Taufn. Schm. 2, 659 u. s. Metze, Anm.), z. B.: Wenn du sie nicht am Ende noch kriegst, so will ich M. heißen (s. d. 3a). Schlegel Sh. 2, 210; So will ich’s durchsetzen oder M. heißen. FLSchröder Beitr. 1, 3, 22; Wall Stammb. 31 etc.; Einen M. will ich ihn heißen, geht er nicht auch noch für mich durchs Feuer. Gold- ammer Litth. 77 etc.; Sperrt Maul und Augen auf, der M.! G. 7, 174; Der größte M. kocht oft den besten Brei | .. Soll je das Publikum dir seine Gnade schenken, | so muß es dich vorher als einen M–en denken. 34, 315; Ungeachtet Das M. Mutz [dem Dummkopf] Romulus Kesseln Hofemeister gebührt hatte. Schweinichen 2, 345 etc., vgl.: M.- Fotz (s. Fotze, Anm.); M. Tunte, Pumpe, Pumpel, alberne, dumme Pers., mit Fortbild., z. B.: Welch hanfnes Hausgespinnst matzpumpelt hier? V. Sh. 1, 146 etc., nam. aber mit hinzugefügten Bstw. (s. Hans), z. B.: Dreck-M.; Dudler; Taugenicht und Klimper-M! V. Sh. 3, 371; Eine bornierte Seele, ein Leder-M. Goltz 1, 19; Die nachahmenden Lirumlarumleier- Mätze. B. 353b; Plauder-M.; Der Plunder-M. [Trödler etc., s. Plundermann] verkauft welche für 4 Pfennige. Gutzkow R. 5, 321; Durch das Erpichtsein auf fremde Sprachen behelligen wir die armen Kinder mit so viel Lapperei, daß ihr Wissen wie ein Plunder-M. umherfährt. Jahn M. 180 etc.; Sau- M.; Scheiß-M.; Schreimätzchen. Rückert (Wackernagel 2, 1590 Z. 15); Spiel-, Tändel-M.; Ein Zatz-M. [M.-Fotz, Hundsfott etc.] und ein Troßbube, wer nicht meiner Nichte Gesundheit trinkt! V. Sh. 2, 280 etc. 2) Schauspielk.: Mätzchen = Lazzi (s. d.): Während Herr S. seiner Rolle durch allerlei unpassende Mätzchen den Anstrich der Karrikatur und Selbstironie verlieh. TUlrich Nat. Z. 12, 93; 11, 57 etc., vgl.: Sich einen M. [Spaß] machen. Weinhold Schles. 61a. 3) M., breiige (matschige) Masse, nam.: M., Steif-M., Käsebutter, s. Matte 3. Dazu (mundartl.): Der Matzer = Augen-Butter, -Käse. 4) Bergb.: taube Erde, Berge, s. 3 und vgl. „Quark“ als Bez. des Werthlosen, wie Dreck. Adelung zieht dazu auch das bergm.: matzhammeln: betrügerisch etwas nicht Vorhandenes in Rechnung stellen.