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matten
Mátten: 1) tr.:
a) im Schachspiel matt (s. d. I 1) machen: Drauf „madtet“ Doktor sein „Schachtgesellen“, der lässt ihm das „Schachtspiel“. Matthesius 207b etc., s. schach-m.
b) übrtr.: matt (s. d. I2), schwach, kraftlos mathen (häufiger ab-m.), z. B.: Mattet sie die Männer, so soll die andre sie erlaben. Logau 3, 128, 49; Zu m. die Macht des Koncilii. Luther 1, 426a; Etliche aber wollen diesen Text also m., daß der Juden Kinder beschnitten werden. SW. 26, 271; Ob wir ihn gleich am Leibe gemattet haben, doch lebet seine Seele noch. 60, 305; Als Greis, den vieles Thun gemattet. V. 4, 29; Mattet .. dich dein Amboß. 75 etc., (vgl. das in Anm. zu II. Marter erwähnte plattd. maddeln), s. mattieren. Für das entspr. Intr. gew. er-m. 2) intr. (haben): die Mahlmetze nehmen, s. Matte 5 und metzen m. Zsstzg.
Zsstzg. zu [1]: Áb-:
1) Die a–de Pfiffigkeit, die täglichen kleinen Quälereien. Börne 2, 127; Die Pflüger mit dem abgematteten Jochvieh. Goltz 1, 310; Warum mattest du dich denn mit so starkem und gräulichem Rufen ab? Olearius Ros. 63b; Umsonst versucht’ ich’s diesen trotz’gen Muth | in dieser Zeiten Wollust abzumatten. Sch. 265b; Wann er die Glieder sich abgemattet durch Arbeit. V. Od. 1, 193; Ich befand mich so abgemattet, daß ich in einen tiefen Schlaf fiel. W. 1, 47; Umsoweniger, als der tiefsinnige Inhalt . . unser Gehirn so sehr abgemattet hat. 189 etc.; Der Nachtwachen und der ungeheuren Abmattung müde. Forster Br. 2, 364; Mit den Ausnüchterungen und Abmattungen. Goltz 1, 254 etc. Ungw.: Ein paar abgemattete [matte] Echos. 69.
2) Gold a., es matt, glanzlos machen oder lassen, s. mattieren. Er-:
1) tr.: Meine Wunden e. mich. G. 9, 124; Welcher ihn labe, | wenn ihn die Schweiße der Tugend ermatteten. Kosegarten Po. 1, 29; Deßhalb darf sich ein Prinz mit Zweifeln nicht e. Langbein 2, 52; Lauter Licht | würd’ unsre Sehkraft bald e. Tiedge Ep. 1, 129 etc.
2) intr. (sein): matt werden: Verbirgt sich je der Gnade Sonnenblick, | sogleich ermattet solch ein Widerglanz. G. 13, 274; Der Sonnenbrand, dem [gew.: von dem] ich ermatte. (Matthisson A. 7, 155) JThHermes; Bald siehst du jeglichen Verdacht e. Platen 4, 132; Am Ende wird e. auch sein Drang. Rückert Rost. 58b; Soviele Kämpfe mußten wir bestehn, | von soviel Noth und Herzensangst e. Sch. 31b; Die Weste selbst e. | von ihren Buhlerein. W. 10, 14; Ein Glück, das schon so lange neu | zu scheinen aufgehört, wie sollt’ es nicht e.? 12, 35; So ermattet seine Begierde. Luc. 3, 374 etc.; Ohn’ E. Sch. 58b; Ohne weibisch Kraft-E. WHumboldt Son. 293; Vor Ermattung. G. 14, 115 etc. Schách-: schachmatt (s. d.) machen: Ich will dich nicht mit Menschenlehren, sondern mit der Schrift sch. Luther 1, 389a etc. Ver-: ganz er-m., nam. intr.: Er ist vermattet und verschmachtet.