Faksimile 0258 | Seite 256
Faksimile 0258 | Seite 256
Materi Material Materiialismus Materialist Materialität Materie materiell materien materiieren
* Matēri (lat.), f.; –en:
vralt. st. M–e (s. d.). Ryff Th. 36; 203; Schaidenreißer 4a etc.
~āl, n., –s; –i-en; -:
1) Stoff, woraus Etwas gefertigt, geformt, gebildet wird, dessen man zu einem Werke bedarf, und so verallgemeinert: Das M., die M–ien zum Bau, zu einer Schrift, z. B. zu einem Wörterbuch herbeischaffen; Du willst schaffen und achtest des M–s nicht viel, wenn es nur die Spuren deiner Hand annimmt. Gutzkow R. 8, 449; M–ien zu deutschen Aufsätzen etc.; Bau-M–ien; Schreib-M–ien, alle zum Schreiben nöthigen Sachen oder Geräthe; Kriegs-M–ien, alles zur Ausrüstung eines Heers Gehörige etc. Auch in ganz lat. Form der Ez.: Das M–e (Ggstz. Formale) eines Begriffs, der Stoff desselben im Ggstz. zur oder abgesehn von der Form. 2) (s. 1) in Mz.: Rohstoffe des Pflanzen- und Mineralreichs als kaufmännische Handelsartikel nam. des Detailverkaufs, M.-Waaren, nam. Kolonialwaaren und Farbstoffe, vgl. Specerei: Ein Apotheker, der zugleich mit M–ien handelt etc., vgl. (vralt.): Der Walfisch hat viel Samens, also daß er denselbigen etwan vergeußet; solche Materi wird von den Materialischen aufgesammlet. Ryff Th. 203; Bei den materialischen Krämern. 237 etc.
~ialismus, m., uv.; 0:
die Lehre, wonach es nichts Unstoffliches oder Jmmaterielles giebt; dann auch jede rohe, grobstoffliche Auffassung: M., männisches Wesen, Roheit der Literatur. Gervinus Lit. 3, 242 etc.
~alist, m., –en; 1) Materialwaarenhändler. 2) Anhänger des Materialismus. ~alitǟt, f.; 0:
das Materiellsein, die Stofflichkeit (,,Stoffheit“ Campe).
~e, f.; –n:
1) Stoff (s. d.):
a) körperlicher Stoff, allgem.: Man schrieb dem Licht eine Substanz (s. d.) zu . ., doch mußte diese Substanz, um zu erscheinen, sich materiieren, materiell werden, M. werden, sich körperlich und endlich als Körper darstellen, als gemeiner Körper etc. G. 39, 169; Der M., des Geschaffenen, wie man gewöhnlich das Seiende und Werdende zu nennen pflegt. Humboldt K. 1, 86; Er erkennt außer den M. Nichts an, im Ggstz. des Geistigen.
b) (s. a) Das, woraus Etwas besteht, gefertigt wird oder werden kann etc.: Dies also mochte die älteste äußere Form des erkaltenden Erdenmantels sein: wie aber verhielt sich dabei seine M. in ihrem Innern? Burmeister Gsch. 148 etc.; Aus allerlei köstlicher M–n hat man sie [die Götzen] gezeuget. Baruch 6, 24 etc.
c) Stoff, Anlaß zu Etwas; das es Bewirkende: M. zum Lachen, Schreiben, Rede haben; Es fehlt an M. zur Unterhaltung etc.
d) Ggstd. der Behandlung: Jch muß auf diese M. nochmal zurückkommen etc.
2) (s. 1) Eiter in einer Wunde, einem Geschwür (der darin enthaltne Stoff, Krankheitsstoff).
~éll, a.:
(Ggstz. im-m.):
1) auf die Körperwelt bezüglich, darin zur Erscheinung kommend etc., s. Materie 1a, auch z. B.: M–en [in der Sinnenwelt nachweisbaren] Schaden leiden etc.
2) auf den Stoff, im Ggstz. der Form bezüglich, sachlich, wesentlich: Es ist m. kein Unterschied etc.
3) an der Körperwelt, insofern ihr eine geistige entgegengesetzt wird, haftend, an dem Irdischen hangend; grobsinnlich, plump etc.: Er ist sehr m., hat für das Geistige keinen Sinn; Eine sehr m–e Auffassung etc.
~en: 1) intr.:
eitern. Adelung. 2) tr.: (bei einigen Handwerkern) das Meisterstück machen. Ders.
~īēren, tr.:
zur Materie (s. d. 1a) oder materiell machen, und refl. werden.