mästen
Mä́sten: 1) tr. und refl.:
mast oder feist machen, deutsches Wörterb. II. eig. und übrtr.:
a) tr. mit persönl. Subj.: Vieh, Schweine, Ochsen, Gänse, Hühner, Kapaunen m. etc.; Ich zog dich, Wurm, aus deinem Staub | und mästete dich mit der Kirche Raub. 3, 239; Mästet sie [die Kirche] nicht fein aus fremdem Gut viel Legion müßiger Schmerbäuch? B. 38a; Faulenzte als ein Schwein, das auf dem Stalle gefüttert wird, um gemästet zu werden. R. 1, 225; Von [mit] welchen Schnepfen .. | ich mein Bäuchelchen gemästet. 2, 221; Man mästet ihn für seine Müh im Kofen. Rich. III. 1, 3; Sie mästeten ein paar Hühner zu Suppen. 1, 27; Mit Schrot gemästet wird das Schwein. 4, 127; Den Hengst und Stier soll man m., die Stute und Kuh aushungern [vor der Begattung]. Georg. 177 etc.; Du gemästerter Schlingel. Gr. 1, 230. —
b) tr. mit Dem, was fett macht (Futter, Asung, Mast) als Subj., oft ohne Nennung des Obj.: Die Buchmast heißt Halb-M., weil sie [die Schweine] nur halb so gut mästet als Eichelmast; Schafe, von grasiger Weide gemästet (s. c). Th. 16, 91 etc. —
c) oft im Partic. = feist etc.: Eines wohlgemästeten Fleischers. Br. 1, 406; 3, 366; Faule, müßige, gemäste Mastsäue, die Mönche. SW. 61, 297; Ein gemäster deutscher Eber. Cymb. 2, 5; Gemästete Schafe Il. 23, 165), Ziegen (Od. 1, 56), Rinder (23, 304) etc., auch in Zsstzg.: Dunst der meergemästeten Robben. 4, 442; Die eichelgemästeten Schweine etc. —
d) refl.: Sich mit dem Fette und Überflusse des Landes m. R. 1, 225; 1, 229; Pächter, der sich mästete und das Gut ermagern ließ. U. 2, 174; Da jetzt eitel Bäuche und Wänste, wie die Ratten und Mäuse in den Scheunen, sich m. 8, 10a; 1, 299a; SW. 61, 259 etc.; Die Werber, so sich in seinem Haus füllen und mö sten. 64a; Sich vom Raube der vertriebnen Bürger m. 332b etc. — 2) intr. (haben): mast, feist werden, s. masten: Junge Schweine m. nicht gut. — 3) zu 1: Ochsenmästung ist das Hauptgewerbe, welches viele Mäster fett macht. Nachgel. 259, s. Mastung, Master 2 und Bauchmästler [der seinen Bauch mästet, des Leibes pflegt]. hof Wend. 184a. — 4) tr. s. metzen.
Zsstzg. z. B.: Án-:
1) aus-m.: Vieh a. —
2) mästend anschaffen oder zulegen: Hatte sich ein Ränzlein angemäst | als wie der Doktor Luther. 11, 86; Hat mir schon ein rundes Bäuchlein | angemästet. Tr. 153 etc. — Aūs-: vollständig fett machen: Mit 1000 Pfund Erbsen und 6825 Pfund frischer gekochter Kartoffeln lassen sich 3 jährige Schweine in 13 Wochen vollkommen a. Th. 305; G. 260; Ein ausgemästeter Truthahn. Pr. 1, 192; G. 2, 106 etc. — Nāch-: Die Schweine sind noch nicht fett genug, sie müssen nachgemästet werden. — Ver-: durch schlechtes Mästen verderben, vgl. vernudeln etc..
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