Mast
II. Mást, f.; –en; -:
(zumeist in Ez.) von fett zu machenden (oder zu mästendem) Vieh und, wie von den zahmen, weidm. auch von den wilden Schweinen, — dagegen nur scherzh. oder verächtl. von Menschen: das Fettmachen, die Art und Weise desselben, auch die dafür gw. Zeit und — insofern sich die Thiere im Freien mästen (nam. von Schweinen, vgl. Fehm und s. Mastung): das von ihnen gesuchte Futter (Asung) und der Ort, wo sie es finden, z. B.: Vieh im Stall auf der M. haben, auf die M. stellen; Auf der M. liegen, von Vieh und verächtl. von Pers., vgl.: Er fordert Gold und aber Gold zur M. | und wird es ungesättiget verschlingen. 4, 84; Der geizig sich | in seine gute M. verschloß. 6, 130; Die Mönche dort oben sollen die prächtigste M. in der ganzen Christenheit haben. Sp. 327 etc., ferner von der M. im Freien: Vieh, nam. Schweine in der M. haben, in die M. nehmen, treiben, wieder aus der M. nehmen etc., auch: Es giebt dies Jahr viel oder wenig, ganze oder volle, halbe, viertel M. (s. Halb- und Sprang-M.); Die M. beginnt zu fallen [von den Bäumen); Der holzgerechte Jäger judicieret, was an M. vorhanden, ob es für eine völlige, halbe oder Drittheil zu rechnen. .. Da vorhin schon aus den Hölzern alle M.-Wegtragung verboten ist, so wird, wenn M. ist, [zur M.-Zeit] Solches noch insbesondere .. wiederholet. . .Daßso und so viele Schweine in die M. genommen oder eingeschlagen werden sollen, da denn . . nach der taxierten M. von jedem Schweine ein gewisses Geld gegeben wird. .. Wenn volle M. vorhanden ist, so wird zweimal M. gemacht etc. (s. Nach- M.). 3, 55; 3, 198 etc., auch: Ist hier nicht Einer, reich an Herden, welchem geilt | der wohlgenährte Hengst auf fetten M–en? [Weiden, Triften]. Mak. 1, 57.
Anm. Ahd., mhd. mast, eines Stamms mit goth. mats, ahd., mhd. maz, vgl.: Das ist ein böser „Masß“ [Speise, Tisch-] Genoß. Narr. 110a, v. 71; So man genommen hat das „Maß“, | so sag man Deo gratias. v. 211 und dazu 461b etc., vgl. Maß-Leid und -leidig, wie auch Massonei etc. und Anm. zu II. Messer, Mus und Mett, ferner lat. mando, kauen, wie gr. μμαоcoμμαη, μeατćω (μcoτcξ, Speise), wozu μααττ, das des Wohlgeruchs wegen gekauete Mastix etc. — Vralt.: Eh man sie auf die „möst“ leget. 85 etc. S. III; M.- Darm, -Feder, -Fleck etc.
Zsstzg. z. B. nach dem gemästeten Vieh: Ochsen-, Rinder-, Schweine-, Vieh-, Gänse-, Kapaunen-M. etc., ferner z. B.: Bāūm-: von den Bäumen fallende Asung der Schweine, Holz-, Wald-M. (s. Buch-M.), im Ggstz. zur Erd-M. —
Brūt-: Erd-M., insofern sie aus Maden und Gewürm besteht. —
Būch-: Bucheckern, eig. u. zunächst als Schweine- M., s. Halb-M.: Insonderheit ist die Eichel-, Buch-, Kastanien- und Haselnuss-M. allen andern vorzuziehen. Döbel 3, 55a; 1, 24a; Möser Ph. 2, 55; Kernfrüchte als B., Kastanien. V. Georg. 3 etc. — Ecker-, Eīch (el)-: s. Buch-M.: Schüttete Steineichfrucht, Eich- M. und rothe Kornellen | ihnen zum Fraß, das Futter der erdaufwühlenden Schweine. V. Od. 10, 242; Eichel-M. IP. Fat. 1 X etc. —
Erd-: aus der Erde aufzuwühlende Schweineäsung im Ggstz. zur Baum-M., auch Unter- M., s. Brut-M. Döbel 1, 24a; 3, 56a; Im Walde und auf den Wiesen bricht das Wildschwein große Strecken um, um E., d. i. Trüffeln, Insektenlarven, Schmetterlingspuppen, Gewürm und Maden unter dem Rasen hervorzuholen. Winckell 1, 468. —
Hálb-: halbe Mast, auch Bez. für Buch- M., als nur halb so gut als Eichelmast nährend. —
Hāselnuss-: s. Buch-M. —
Hāūs-: die Mast im Haus, im Stall, Stall-M. im Ggstz. zu der im Freien, der Holz- od. Wald-, der Wiesen-M. etc. —
Hérbst-: zur Herbstzeit, im Ggstz. zur Sommer-, Winter-M. etc. —
Hólz-: s. Baum- und Haus-M. — Kastāni-en-, Kä́sten-: s. Buch-M. —
Nāch-: die zweite Mast: Wenn volle Mast vorhanden ist, so wird zweimal Mast gemacht, als die erste volle Mast, 14 Tage nach Ägidi und stehet bis auf Martini, auch wohl 8 Tage darnach. Nachdem wird zur N. wieder eingeschlagen. Döbel 3, 55b. —
Núss-: s. Buch-M. —
Sómmer-: s. Herbst-M. — Spráng-, Spréng-: wenn nur einzelne, gleichsam versprengte Mast an den Bäumen sich findet, „Vogel-M.“. —
Stáll-: Stallfüttrung, s. Haus-M. —
Unter-: Erd-M. Laube Br. 250. —
Vōgel-: Sprang-M. — Wáld-, Wīēsen-: s. Haus-M. —
Wínter-: s. Herbst-M.
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