Mast
I. Mást, m., –(e)s; (–e), –en; -, –en-:
1) Segel- oder M.-Baum, ein zur Befestigung der Segel und Rahen — bei Flußschiffen auch der Leine zum Ziehen — im Schiff aufgerichteter Baum, und zwar in der Regel nur senkrecht aufgerichtete, obgleich zuw. auch das Bugspriet (s. d.) zu den M–en gezählt wird. Bei den zusammengesetzten M–en größrer Schiffe heißt im engern Sinne M. das untre unbewegliche Stück, vgl. Stenge: Die Zunge, die Wangen oder Schwalpen eines zusammengesetzten M–es; Topp des M–s; Spur, Fischungen eines M–s; Einen M. einsetzen; Der große M., in einem Schiff mit mehrern M–en, s. Haupt-M. etc.; Stürzen krachend M’. und Rachen. 3, 355; Die Wehmouthsfichten liefern die schönsten M–en. 3, 349; Ein Wald von M–en. 7, 132; Der Schiffe m–en-reicher Wald. 57a; 76a; Blitze zucken, M–e splittern. 317; Drinnen erhob er den M. mit der kreuzenden Rahe gefüget. Od. 5, 254; 9, 322 etc., s. Zsstzg. —
2) (s. 1) M. st. Schiff, z. B.: Wie die See . . so manchen M. verschlinget. 4, 337; In den Ocean schifft mit tausend M–en der Jüngling. 93b; Schon führt er zu der Heimath Strande, | von Golde schwer, den eignen M. 284; Das Schiff, woselbst der Jüngling angeschwommen, | es war ein guter Venetianer M. 487 etc., s. Zsstzg. und vgl. Segel. —
3) auf der Weser: ein Schiffbock (s. d.) zum Einsetzen von Masten etc., mit einem hinten angehängten Fahrzeug (dem ,,Hinterhang“) u. dem daran hängenden Bullen. —
4) ein mastähnlicher aufgerichteter Baum, z. B. eine hohe Klimmstange etc., nam. aber (Bauk.): beim Thurmdach der mittelste Balken, um den die Dachsparren oben in der Spitze ver- einigt werden.
Anm. Ahd. mast, mhd. gew. nur mas(t)boum, vgl. M.-Baum, — das freilich auch (s. II), z. B. bei 3, 55a einen M. oder Schweineäsung tragenden Baum bez. Mz. gew. M–en (z. B. 1, 78; 4, 282 etc.), selten M–e, s. 1: und
Zsstzg. z.B. — ohne Zahl zu[1] —: Besā(h)n-: der hinterm Haupt-M. befindliche. Freiligrath 1, 130; G. 30, 241; Besam-M. Droysen Y. 1, 34. —
Brām-: Bramstenge (s. d.): Noch einmal so hoch als unser höchster mittelster B. Forster R. 1, 70. — Drēī- [2]: Dreimaster. Baggesen 2, 319; Mülner 3, 69 etc. —
Fóck-: der vor dem Haupt-M. befindliche. G. 30, 240 etc. —
Gābel-: in der Mitte mit einem gegen das Hintertheil hinausgehnden Querstock zur Befestigung des Segels. —
Háls-: eine auf kleinen Fahrzeugen, Booten etc. zur Erhöhung der Seiten aufgesetzte dünne Planke, „Setz-Bord oder -Gang“. —
Hāūpt-: der große Mast. Gerstäcker BlW. 104; DMuseum 1, 1, 68 etc. — Hōch- [2]: vgl. Hochbord: Der H., ankernd dort,| schrumpft ein zu seinem Boot. V. Sh. 3, 275. —
Míttel-: Haupt-M. eines Dreimasters: Der Admiral, dessen Flagge auf dem M. des zweiten Schiffs zu sehen. G. 30, 241. —
Nōth-: als Nothbehelf: An dem Stumpf des Vor-M–es richteten wir einen N. auf. Gerstäcker BlW. 214. —
Pfāhl-: aus einem Stück im Ggstz. zum zusammengesetzten Mast. —
Tóp(p)-: der oberste Theil eines Masts, die Stenge. Claudius 4, 2. —
Vōr-: Fock-M., s. d. u. Noth-M. — Zwēī- [2]: vgl. Drei-M.
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