Masche
Másche, f.; –n; Mäschchen, lein; –n-:
etwas Geringeltes, Ring, Schleife, Schlinge, nam. insofern sie in einander greifen und sich verschlingen: 1) bei etwas Gestricktem, Gehäkeltem etc. die mit den Nadeln gemachten Schlingen, die das Ganze bilden: Beim Stricken eines Strumpfs eine M. fallen lassen, wieder aufnehmen oder auffassen (auf die Nadel); Zum Beginn so und soviel M–n anschlagen; Die M–n eines Netzes (Garns) befestigen; Wie die rechte M. von vorn nach hinten abgestrickt wird, so strickt man die linke von vorn nach hinten ab. Ge- schränkte M., man sticht bei derselben .. durch die Mitte der M. in den hintern Theil derselben und strickt sie glatt ab. Abgehobene M. wird von der linken auf die rechte Nadel genommen, ohne sie abzustricken. .. Abgekettelte [s. d.] M–n etc. (1856) 1 ff.; 1, 239; Das schimmernde Netz .. funkelt, | jegliche M. wie Gold. 2, 225; Nahm ihr Gestrick, um .. noch ein paar M–n abzuthun. 1, 157; 2, 311 ff.; 2, 183 etc., s. Zsstzg. Auch übrtr. und bildl.: Der in den M–n häuslicher Sorgen zappelnde Künstler. 1, 259; Sie ließ .. einige M–n fallen und verprudelte, wie sie zu sagen pflegte, ihre eigene Lebensgeschichte. R. 3, 63; In solche M–n strickte sie für die Zwecke des Kriegs und Friedens das Land. 3, 419; Sokrates, der es sich sauer genug werden ließ, die M. [Frage], die er auflösen wollte, so stark er nur konnte, zusammenzuschnüren und mit sovielen neuen in einander verwickelten Knoten zu verstärken. 24, 106 etc. — 2) (s. 1) Ringe, Schuppen eines Harnisches, Panzers etc. — 3) Schlinge zum Vogelfang, Dohne (s. d.). — 4) zuw. = Gemäsch (s. d., Netz etc.): Wenn die M. eine halbe Elle hoch im Lichten stellen soll. 2, 21a etc.; Ich [Fischer] falte wohlgemuth die M–n aus. 140). — 5† ein verschlungnes Band, eine Schleife von Band etc. (s. Kokarde): Schmuck ließ sie waschen | die Hemden, die Tücher, die Krägen, die M–n. Arm. 196; Kein Band war ihr zu lieb, sie schenkt ihr manche M. | bald auf den Festtagshut, bald auf die Hirtentasche. — 6) bei der Wolle: die Kräuselung im Stapel und — Lammfell mit klein gekräuselter Wolle (zu Pelzwerk).
Anm. Ahd. masca, mhd. masche, altn. mösqvi, vgl. auch lat. macula und bei Der Maisel, Stelle, wo ein Faden wegen zu starken Drehens beim Spinnen sich zusammengerollt, und: Wenn man zu viel klein spinnt, wird der Faden meißeldrähtig. Post. 12b etc. — Nbnf.: Die Schmāsen oder M–n (1) sind wie bei den Hasennetzen. Ök. 1, 315; Die Schmassen [in dem Treibgarn]. 2, 175a; Mōschen. J. .. Schmōßen, Schmāße, Schmāsche etc. und so nam. auch in Bed. 6 für die Lämmerfelle, seltner: Kein Marder oder dergleichen Futter, sondern Möschen (6), Füchse, Jltis etc. (1530).
Zsstzg. zu [1], z. B. nach Dem, wozu die M. gehört: Boden-, Einkehl-, Rand-, Sack-, Saum-, Spiegel-M. eines Garns; Garn-, Strumpf-M. etc.; Strick-M., die gestrickt, — Häkel-M., die gehäkelt wird etc., ferner: Anschlage-: bei allen Strickarbeiten die erste Reihe bildend, s. Ketten-M. —
Dóppel-: Häkel-M., wobei man das Häkchen nicht durch die halbe, sondern durch die ganze Masche der vorhergehnden Reihe sticht oder das Trumm zweimal um das Häkchen schlingt. —
Gêgen-: zur Verstärkung und Befestigung einer andern Masche. —
Hāūpt-: Saum- M. aus gröbern Fäden zur Befestigung bei Garnen etc. —
Kétten-: bei allen Häkelarbeiten den Beginn bildend, s. Anschlage-M. — Lêder- [4]: Außenwand bei Fischergarnen. —
Lúft-: ganz wie die Ketten- M–n gehäkelt, indem man immer aus einer Schleife eine neue mit dem Häkchen zieht. —
Rēīt-: fehlerhafte Masche in einem Netz. —
Ríppen-: Häkel-M., wobei man das Häkchen von oben nach unten in den vordern Theil der Masche der vorhergehnden Reihe sticht, das Garn durchzieht, es ums Häkchen schlingt und dann durch beide auf dem Häkchen befindliche Maschen zieht u. ä. m.
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