Maler
Malerin
Malerei
II. Māler, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Jemand, der malt, eig. und ohne Zusatz am gewöhnlichsten: ein Künstler (von Fach), der Gemälde malt (s. Kunst-M.): Ein M. aus der venetianischen Schule; Die M–in Angelika Kaufmann; Er malt gut, ist aber nach meinen Ansichten kein guter M. Sal. 1, 50; Nicht Jeder, der den Pinsel in die Hand nimmt und Farben verquistet, ist ein M. etc., aber auch von Anstreichern (s. malen 2): Der [Stuben-] M. soll die Stube streichen etc. und übertr. (s. malen 3): Ein Dichter heißt um so mehr ein M., je mehr er seine bloß willkürlichen Zeichen den natürlichen nähert. 4, 302; Giebt es einen beredteren M. des menschlichen Herzens und seiner Leidenschaften als Shakespeare? etc. —
~ēī, f.; –en: das Malen; die Kunst des Malens (Malerkunst), auch personif. z. B. 555a etc. und: das Erzeugnis des Malens (Gemälde), eig. und zuw. übertr.: Die M. ist eine Zeichnung mit Farben gefärbt, wie sie uns die Natur zeigt. 29, 199; Die M. ist, obenhin betrachtet, Darstellung der Dinge mit Farben. K. 1, 251; Daß man in den Zeichnungen der besten Maler einen Geist, ein Leben, eine Freiheit, eine Zärtlichkeit findet, die man in ihren M–en vermisst ..; daß die Feder und der Stift Dinge machen können, welche nicht mit dem Pinsel zu machen sind. 11, 135 etc.; so auch doppeldeutig in den Zsstzg., z. B.: Aquarell-M., das Malen mit Aquarellfarben und ein auf diese Weise gemaltes Bild (Aquarellgemälde): Über die musikalische M. 4, 297; Der Dichter kann sichtbare Ggstde so schildern, daß wir sie wie in einem Gemälde vor uns zu haben glauben. Von dieser M. etc. . . Die M–en der Musik etc. 3, 356b. Versch. Mahlerei, s. mahlen 4.
Zsstzg. zu M. und M–ei, s. die von malen, z. B. ab-, ausmalen, ferner die von Gemälde. Die meisten beziehn sich theils auf den versch. Inhalt des Dargestellten (eig. und übertr.), theils (zumeist eig.) auf die Verschiedenheit der zum Malen dienenden Farbstoffe oder auch zuw. der bemalten Flächen, — leicht zu verstehn und zu mehren nach den folgenden, für die man die Bstw. vergleiche: Aquaréll-. — Arabésken-. —
Bíldnis-: Porträt-M. —
Blūmen-: Unsere großen niederländischen B. G. 31, 192; B–ei. 187. —
Brīēf-: veralt., mundartl.: Einer der Spielkarten etc. illuminiert, Schachteldeckel bemalt (Schachtel-M.), auch verächtliche Bez. eines schlechten Malers. Fischart Garg. 105b etc., s. Brief 3, vergl. Schm. 1, 255. —
Bǖhnen-: Theater-Dekorations-M.: B–ei. Humboldt K. 2, 78. —
Dútzend-: gewöhnlicher, schlechter Maler. G. 31, 68 etc., s. Dutzend. —
Elfenbein-: auf Elfenbein malend, s. Miniatur-M. —
Emáil-: Schmelz-M. —
Erd-: E–ei, Gegenden auf festem Lande darstellend, Ggstz.: Marine-M–ei. —
Fēīn-: s. Miniatur-M. —
Férn-: F–ei, Perspektive (s. d.): Studiere die Bühne, Wirkung der F–ei, der Lichter etc. G. 31, 15. —
Flách-: Anstreicher. Campe. —
Flēīsch-: der nackte Theile des Körpers natürlich darzustellen vermag: So muß man viele moderne Fleisch- und Venus- M–ei für eine Anstreicherei mit Fleisch und Menschenfarbe ansehn. Goltz 3, 289. —
Frésko-: auch: Die ersten Proben der Technik, die er sich in der Frisch-M–ei erworben. Gutzkow R. 6, 134 (s. Fresko und Frisch 4) und daher scherzh.: Indem er unter Frisch-M–ei bloß eine Frischdrauflos-M–ei verstand. Bl. 1, 281; Kalk-M–ei. Campe. —
Frúcht-: Fruchtstücke darstellend. — Genre- (sháng’r-): Maler(ei) von Genrebildern (s. d.). —
Geschíchts-: geschichtliche Ggstde darstellend, Historien-M.: Der G., der eigentliche Menschendarsteller, hat in Bezug auf Landschaft große Vortheile. G. 31, 156; Geschicht-M. L. 11, 134. —
Gesíchts-: G–ei [Schminkkunst der Schauspieler etc.]. Schütze HambTh. 576. —
Gewänder-: Ein Kronprinz kann keinen andern Wahrheits-M. ausstehen als den G. IP. Fat. 2, 163, er erträgt die Wahrheit nur drapiert, nicht nackt. —
Glās-: Einer, der auf Glas malt, gw. im engern Sinne: insofern die bildlichen Darstellungen durch Auftragen und Einbrennen der Farben hervorgebracht werden: G–ei. G. 26, 80; 31, 231; Karmarsch 2, 167 etc.; G–eien in Kirchen etc. — Gouache- (guásch-). —
Histōri-en-: Geschichts-M. —
Kálk-: Fresko-M. —
Kámmer-: als Titel (s. Kammer 22): Hackert als K., und seine Klasse bei Hofe als die Kammermedici, Kammermeister der Musik. G. 30, 165. — Karrikatūren-. —
Kárten-: s. Brief-M. —
Klēīn-: Miniatur-M. —
Klēīnigkeiten-: der Kleinigkeiten malt oder schildert: Geben . dem superficiellen K. Boileau den Vorzug über den ... den Menschen mit ewigen Farben abmalenden Pope. Zimmermann Nat. 53. —
Kōth-: mit Schmutzfarben malend etc.: Jst er deßwegen ein K., wenn er das Laster häßlich darstellt? Heinse A. 1, 307. —
Kúnst-: (veralt.) ein kunstvoller Maler, ein Künstler (zum Untersch. vom Stuben- M. etc.). Olearius Ros. XVI. —
Lánd-: Erd-M. —
Lándschafts-: s. Landschafter: Die abstrakte Jdeal- L–ei. Stahr Jt. 2, 459 etc. —
Marīne-: Seestücke darstellend, s. Erd-M. —
Ménschen-: Menschen darstellend, eig. und übertr.: Jeder M. . ., wenn er anders eine Kopie der wirklichen Welt und keine idealischen Affektationen, keine Kompendienmenschen will geliefert haben. Sch. 102a; G. 22, 373. —
Miniatūr-: Ggstde in kleinem Maßstab mit Wasserfarben, die etwas mit Gummi versetzt sind, durch eine Menge beim Anblick in einander verschwimmender Pünktchen oder Strichelchen darstellend, s. als versuchte Verdeutschungen: Fein-, Klein-M. und vgl. Punktierer, Pünktler. —
Mórgen-: der Morgen oder Landschaften in Morgenbeleuchtung malt: In jenem schmelzenden Tone | des M–s Lorain. Thümmel 5, 201. —
Öbst-: Frucht-M. — c. c Ol-: Olfarben anwendend etc. —
Pastéll-: Pastellfarben anwendend etc. —
Pfêrde-: s. Thier-M. —
Porcellān-: auf Porcellan Bilder durch Auftragen und Einbrennen von Farben darstellend. —
Portrǟt-: W. 35, 79. —
Prospékt-: wirklich vorhandne Landschaften darstellend, vgl. Jdeallandschafts- M. —
Scháchtel-: s. Brief-M. — Schláchten-. —
Schmélz-: Schmelzfarben anwendend, s. Glas-, Porcellan-M.: Ein französischer Sch. Lichtenberg Hog. 1, XXII. —
Schȫn-: ins Schöne malend, verschönernd: Nur der Geschichte, die alle Sch–ei verschmäht, könnt ihr vertrauen. Hagen Nor. 44. —
Sēēlen-: Einer, der eine Menschenseele und Vorgänge derselben malt oder lebendig schildert: Einem S., der den individuellen Charakter des Geistes und Herzens, der Sinnesart und der Sitten einer interessanten Pers. entwerfen will. W. 35, 80; Frischer, nicht von beständiger S–ei angekränkelt. Gutzkow Unterh. 2, 2, 271. —
Sítten-: Sittenschilderer. W. 31, 449 etc., doch s. auch Sittenbild. —
Stūben-: Stuben ausmalend, s. Anstreicher, Weißbinder und Wand-M. — Tapēten-. —
Theāter-: fürs Theater malend, Bühnen-M. G. 26, 31; Th–ei. 24. —
Thīēr-: Thierstücke darstellend, z. B. Pferde-M. etc. —
Vēnus-: s. Fleisch-M. —
Wáchs-: Wachsfarben anwendend, s. enkaustisch: W–ei. G. 23, 172; 24, 113; 31, 430 etc. —
Wāhrheits-: s. Gewänder-M. —
Wánd-: W–ei, zur Verzierung der Wände und zwar gw. mit Gemälden, untersch. von der Stuben-M–ei (s. d. und vergl. Wandgemälde) = Fresko-M–ei. —
Wásser(farben)-: W–ei, mit Wasserfarben. —
Zêhent-: s. malen 1.
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