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malen Um-Malen
Mālen, tr., zuw. refl. und intr. (haben):
1) mit einem Male, nam. mit Flecken von abstechender Farbe versehn oder bezeichnen (s. brand-m., ab-m. 1 und ver-m. 1 und Makel, Anm.), im Allgm. vralt.: Die Schweine ordentlich zur Mast zu m. oder einzubrennen. Möser Ph. 3, 198; Das beim Bezeichnen (M.) der Wintergarnzeuge auf dem Eise zu beobachtende Verfahren. Preuß. Gesetz— samml. (1859) 456; Die Grenzen m., bezeichnen, abmarken: Den Zehnten m., aus-m. (s. d. 1), auszeichnen und einsammlen. Dazu: Der Zehnten-Maler od. Einsammler. 2) (s. 1) mit Farben schmückend zieren, s. 3 und be-m., aus-m.; Ein Buch mit gemalten [kolorierten] Kupfern; Welcher Stubenmaler hat diese Wände gemalt?; Die Wand zog jedoch mehr als dieser heitre natürliche Schmuck die Augen an sich, denn sie war durchaus gemalt [bemalt, mit Wandgemälden geschmückt, vgl. 3]. G. 18, 191; Mit gemalten [geschminkten] Wangen. 1, 196; Frau Dido .. auch | gemalt, doch nach der Damen Brauch, | nur an den blassen Wangen. Weisser Rom. 95; Daß die Alten nicht allein an ungebildeten Stein und Marmor, sondern auch an gebildete malten. L. 11, 192; Der Frühling schmückt die Höhn und malt der Thäler Gruft. Lichtwer 176; Purpur malt die Tannenhügel | nach der Sonne Scheideblick. Matthisson 9; Falbfeurig gemalter Königsohn [feuerfarbig, vom Eichhorn]. Rückert (Tschudi Th. 196); Gräber .. | malet bald stiller Vergißmeinnicht Blau. Salis 11; [Die Freude] grünet in Kräutern und Laube, | malet [schmückt] uns die Aussicht ins blumige Thal. 10; Mit der Jris schönstem Licht | will ich eure [der Blumen] Blätter m. | gleich Aurorens Angesicht. Sch. 55a; Farben auch, den Leib zu m. 53a; Auf einem grünen Strand, | den überall viel duft’ge Blumen m. [vgl. sticken]. Streckfuß Rol. 8, 80 etc. 3) (s. 2) ein Bild auf einer Fläche mit Farben darstellen (vgl. zeichnen), eig. und zunächst nur von künstlerischer Darstellung mit persönl. Subj., von Malern (s. d.) etc.: Bilder, Porträts, Köpfe, Bruststücke, Still-Leben, Fruchtstücke, Landschaften, Schlachten, Nachtstücke, Sonnenaufgänge, eine heilige Familie, eine Kreuzabnahme, Dekorationen m.; Titian ist in meinen Augen der einzige Maler, der die menschliche Natur wahrhaft ge- malt hat. Andere zeichnen sie nur, ein wenig besser oder schlechter, und illuminieren dann ihre Zeichnung. Forster Jt. 2, 136 etc., s. auch b, und ohne Obj., im Allgm.: Er malt etc.; Das heißt nicht m., Das heißt sudeln, schmieren, klecksen, Farben verquisten etc.; dann aber auch von leblosen Wesen, wobei zuw. der Begriff des Farbigen zurücktritt, z. B.: Ein treues Ebenbild, wie nur der Spiegel malt; Die Sonne blinkt von der Schale Rand, | malt zitternde Kringeln an die Wand (s. a). Cham. 3, 262 etc., s. o., nam. auch refl., s. 4. Ferner zuw. st. schreiben, z. B.: Buchstaben m., aufs Papier (s. a) m., gw. (vrsch. von goth. mêljan, schreiben) nur in Bezug auf die Schriftzüge ohne Rücksicht auf die Bed. (s. hin-m.) und zumeist mit dem Nebenbegriff der auf die Form verwendeten Sorgfalt, s. nach-m. Ferner übrtr., nam. auf andre Künste: Etwas in einer Weise darstellen, deren Eindruck auf den Geist dem eines Gemäldes auf das Auge entspricht, bes. in Bezug auf die sinnlich- anschauliche, lebendig hervortretende Darstellung, z. B. (vgl. schildern) vralt.: Also kann es der Apostel hie m. [so darstellen], daß er aus Gott und der Liebe ein Ding macht, auf daß er uns durch solch . . Bild .. an sich locke etc. Luther 6, 47a etc.; Man kann nicht nur für das Auge allein, sondern auch bloß für die Einbildungskraft und sogar für das Ohr m.; Jenes thun die Dichter, Dieses die Tonsetzer. Sulzer 3, 356b; [Ein größer Übel,] als es Worte m. [schildern]. Sch. 239b; Kleist, in seinem Frühling, malt namentlich ländliche Scenen; Der Moloß zwischen zwei Spondäen malt [hebt nachahmend lebhaft hervor] die Anstrengung der starken Pflugstiere. V. Georg. 11 etc., auch (Mus.): M. heißt: einen Gegenstand nicht bloß durch willkürliche verabredete Zeichen für den Verstand andeuten, sondern ihn durch natürliche Zeichen vor die sinnliche Empfindung bringen. Engel 4, 300 etc., s. nam. 4. Nachdem Dies voraufgeschickt, ordnen wir nach grammat. Beziehungen. Zunächst tr. (vgl. refl. 4) mit abhäng. Präpos.:
a) rein örtl.: Etwas an oder auf die Wand, auf Leinwand, Elfenbein, Glas etc., auf den Deckel einer Dose, in die Dose m. etc. Dazu sprchw.: Den Teufel (s. d.) an die Wand m. Lewald W. 1, 314; Malet ihr ja nicht den Teufel über die Thür und bittet ihn nicht zu Gevattern, er kommt dennoch wohl. Luther 6, 276a etc., s. Cham. 4, 171. Ferner vgl.: In der Akademie m., indem man sich dort befindet, und: Wenn sie die Geschichte von Vulkan’s Netz in ihre Rathsstube und den großen Rath der Griechen über die Zurückgabe der schönen Chryseis in ihre Akademie m. ließen. W. 13, 51, damit die Gemälde dorthin kämen = für die Akademie etc. Ferner in mehr übrtr. Bed.:
b) An (s. d. †) einem Gemälde m. Waldau N. 1, 174, vgl. l und arbeiten 1a etc.
c) Aus einem Farbetopf m. [s. 2] und dann auch: In meiner ganzen Schattierung, aus der ich allenfalls m. [schildern] könnte, ist kein Ton so gelbbraun, gallenschwarz, wie Alba’s Gesichtsfarbe und als die Farbe aus der er malt. G. 9, 188 etc., s. f und g; War aus dem Sujet etwas Anderes zu m.? [malend zu machen]. 31, 19 etc.; Etwas aus der Erinnrung, aus dem Kopf m.
d) Alles durch eine oder nach einer Schablone (s. d.) m.
e) (vrsch.
f) in und Dat.: (In) Pastell, Aquarell, Öl m.; Vieles hab’ ich versucht: gezeichnet, in Kupfer gestochen, | Öl gemalt. G. 1, 280 etc., s. i; In natürlicher, in Lebensgröße (vgl.: über Lebensgröße) m. etc.; In (s. g) wenigen Zügen Etwas m., auch übrtr. = schildern. f) (vrsch. e) in u. Accus.: Lieber ins Häßliche als ins Schöne zu m. [m–d zu verhäßlichen als zu verschönern]. B. 500b; Hätte nicht der Maler und Poet | das Recht ins Schönere zu m.? W. 3, 65; Eine Sanders, deutsches Wörterb. II. Begebenheit ins Häßliche zu m. 5, 137; Seine Phantasie pflegte ihm Alles .. entweder in das zarteste Rosenroth oder in pechschwarzes Dunkel zu m. 19, 295; Üble Laune .. malt die Dinge gern ins Braune (vgl. c, g und k). 12, 38; Guarini . ., | der diese Dinge uns so zaubrisch ins Feine | zu m. weiß. 52 etc.
g) Mit dem Pinsel m.; Ha, daß wir nicht unmittelbar mit den Augen m.! Auf dem langen Wege, aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wieviel geht da verloren! L. Gal. 1, 4; Wir m. mit Augen der Liebe. ebd. etc.; Mit Pastellstiften, mit Pastell-, Öl-, Wasserfarben etc. m.; Wo schwärmt der Knabe hin? Mit welchen Farben | malt er sich seinen Werth und sein Geschick? [wie bedeutend stellt er sie sich vor]. G. 13, 155; Als .. ich (verschönert zwar) mich selbst geschildert fand, | so wie die Liebe malt, mit Farben nicht, mit Strahlen. W. 12, 247 etc. (s. k); Mit wenigen Zügen oder Pinselstrichen Etwas m. (s. e), auch: Beispiele m. [veranschaulichen] oft mit einem einzigen Zug unsre Idee besser als leere und schwankende Schul- erklärungen. W. 29, 131 etc.
h) Nach einem Muster, Vorbild, Modell, nach der Natur, nach dem Leben m. etc.
i) mit bloßem Accus. zur Bez. der Art der Malerei, s. e und z. B.: Fresko, Miniatur m. etc. k) mit Adv. z. B.: Gut, ausgezeichnet, schön, schnell m. etc., ferner (s. f und l) zur Angabe Dessen, wie das Bild etc. erscheint: Einen schöner (häßlicher) m. als er ist; Ich malte schwarz, doch dichtern Flor | zög’ ich dem Bilde lieber vor. G. 12, 11; Die Leidenschaft mag ihn [den Himmel] schön und glänzend dir m. | oder mit traurigen Farben, sie malet immer sich selber [4]. W. 26, 96. l) mit Angabe der Wirkung [vgl. 4], z.B.: Er malte sich die Finger lahm | an (s. b) Bildern seiner Schmerzen. Thümmel 8, 40, auch refl.: Sich lahm m.; Sich zum reichen Mann oder reich m. etc.; Der Jude verlangte, sie nur einmal in seinen Kunst- [künstlichen oder Zauber-] Spiegel einsehen zu lassen, so bleibe ihr Bild darin festgemalt. Arnim 96 etc. m) das Partic., z. B.: Etwas ist wie gemalt, bildschön (s. d. und vgl. n) etc., ferner auch zur Bez. eines bloßen Bilds (s. d. 2e) ohne Wesenheit, vgl. Gemälde 3, z. B.: Also glänzen auch tombackene Tugenden, Flittergold von Weisheit und gemaltes [vgl. 2: geschminktes] Verdienst. Kant SchE. 36; Wer stille schweigt, muß ein gemaltes Bild an der Wand heißen. Olearius Baumg. 84a; Schlafende und Todte | sind nur Gemälde; nur ein kindisch Aug’ | schreckt ein gemalter Teufel. Sch. 564 etc., vgl. hin-m. und den sprchw. Ruf: Laß dir’s m.! etc. an Jemand, der Mehr und Beßres verlangt als in der wirklichen Welt vorhanden ist. n) der substant. Infin. st. des nur von der Zsstzg. gw. Malung, z. B.: Das M. ist eine einträgliche Beschäftigung etc. Sprchw.: Zum M. schön [bildschön, s. d.]. W. 11, 90; 10 75 etc. und allgm.: Etwas ist zum M., ein würdiger Ggstd. der Malerei, ein köstlicher Anblick etc., z. B.: Vorher kam noch das Ding war zum M.! | der Manichäer etc. Körner 249a etc. o) Maler etc. s. u. 4) refl. (s. 3), z. B. eig.: Raphael hat sich selbst [sein eignes Porträt] gemalt etc., dann auch (vgl. schildern etc.): Die unfläthigen Schriften, darin sie sich selbst klärlicher, ja schändlicher m., denn keine neue Zeitung thun kann. Luther 6, 317b etc., ferner nam. mit sachl. Subj.: Jemandes Bild malt sich im Spiegel, der Himmel im stillen Wasser [ab] etc. und so z. B.: Jndem, zum ersten Mal vom Morgen angestrahlet, | das Weltmeer grenzenlos sich in ihr Auge malet [es, sich darin spiegelnd, trifft und ihr so sichtbar wird]. W. 20, 139; Sobald der Gegenstand | in diesem Leib sich malt, den Gott dem Geist verband, | sobald empfindt der Geist. 25, 71; ferner = sich zeigen, sich darstellen; sich sehn oder erkennen lassen, sich kundgeben in Etwas (Dat.) etc.: Auf deinem Antlitz malt sich ein verhaßter Brief. Platen 3, 27, dein Aussehn lässt erkennen, daß der Inhalt des eben gelesenen Briefs ein verhaßter war; Schlägt der Pfau sein Rad, | in dem sich, wenn darauf die heitre Sonne strahlet, | ein ganzer Mai von Farben malet. Ramler F. 1, 4; Daß dem trunkenen Sinn, von hoher Begeistrung beflügelt, | schöner das Leben sich malt [erscheint, vgl. 3l]. Sch. (IMeyer Beitr. 18); Anders .. als sonst in Menschenköpfen | malt sich [stellt sich dar, erscheint] in diesem Kopf die Welt. 280a; In seinen Göttern malt sich [zeigt sich, ist zu erkennen] der Mensch. 1004a; In seinen Thaten malt sich der Mensch. 1154a; Verdrossenheit und Trübsinn malte sich | in Blick und Gang und Stellung sichtbarlich. W. 3, 3; Die majestätische Schönheit | seiner Gestalt, in welcher die göttliche Seele sich malte. 26, 296 etc.
Anm. S. Anm. zu I. Mal und zu Makel. Mundartl. Partic. wie von „mahlen“ (s. d.): Backen hätte sie gehabt wie gemalen. Gotthelf U. 1, 227; „Ausgemalen“ und illuminiert, s. Schütze HambTh. 60. Ferner: Gemohlet. Spee (Wackernagel 2, 279 Z. 7).
Zsstzg. z. B.: Ab-:
1) [1] (vralt.) mit einem Mal bezeichnen, abstecken, abgrenzen: Etlich, die wollen Gott das Ziel .. legen . ., wie sie ihnen geholfen haben wollen .. Gott soll nicht anders helfen, denn wie sie es abgemalet haben. Luther 1, 41a etc., vgl. 2.
2) [3; 4] malend abbilden, schildern, darstellen etc.: Mit wenigen Zügen Ihnen meinen Lebenslauf a. L. 12, 4; Allen, die mir dich anders a. [schildern]. Luther 1, 390a; Da malet er sich ja selbst abe, wie es um ihn stehe. 5, 49a; Einen mit einem feindseligen Namen a. [vralt. st. bezeichnen]. 6, 7b; Wie in dem Evangelio abgemalet [zu sehn] ist an dem reichen Mann. 47a; 48a etc.; Auf diesem finstern Zeitgrund malet sich | ein Unternehmen kühnen Übermuths | und ein verwegner Charakter ab [stellt sich dem Anblick dar]. Sch. 319a; Ebenso häßlich als liebenswürdig die Tugend malen sich die Laster in ihrem [der Bühne] furchtbaren Spiegel ab. 703b; Jede Bewegung auf dem Schlachtfelde konnte man in den Gesichtern der Antwerper abgemalt [abgespiegelt etc.] lesen. 843b; Sieht sich der Geschichtschreiber genöthigt, jeden Gegenstand .. so schön oder so häßlich, wie er ihn findet, abzumalen. W. 4, 192; Er malte den Tyrannen von seiner besten Seite als einen Prinzen ab, bei dem etc. 6, 6; 76; 12, 247 etc.; Der Abmaler. IP. 58, 61; Die Abmalung. An-:
1) [1] vralt., vgl. Mal I. 2 = Merkpunkt, Ziel und Mahl I, Anm.: einen Gerichtstag anberaumen (s. d.), festsetzen. Grimm Weisth. 2, 299.
2) [2]: Die Fahnen stecken, so du angemalt. Keller gH. 4, 443 etc.; Die Furcht hat euch so kalkig angemalt [bleich gefärbt]. Müllner 3, 121; Ihre Familie wird auch schon dafür gesorgt haben, mich gehörig bei ihr anzumalen [vgl. anschwärzen]. O Müller Ack. 206 etc.
3) [3a] Etwas von den an den innern Wänden angemalten Geschichten. Knebel 3, 120; An der Wand sind Martyrerscenen .. angemalt. Wagner (Monatbl. 1, 42b) etc.
4) [3] Einer Figur etc. Etwas a., malend anfügen, z. B.: Beine. Waldau N. 2, 46; Der malt mit gleichem Witz den Wellen Eber an. W. 25, 63 etc., auch (vgl. andichten): Die Beine, so sie mir [dem Tod] a. Moscherosch (Wackernagel 3, 1, 656 Z. 28). Āūf-:
1) [3a] Die Verzierung mit mehr Mühe wieder abzureiben als wir sie aufgemalt hatten. G. 22, 23; Die Lilien .. waren ihm nicht aufgemalt, sondern eingebrannt. IP. 23, 61.
2) malend auffrischen: G. 23, 99; Nach und nach ward das Bild bleich .., ich war entschlossen es a. zu lassen. Thümmel 4, 13; Gefiel sich heute in den lebendigsten Erinnerungen und malte jede einzelne Scene mit blühenden Farben wieder auf. Voigts H. 120 etc.
3) malend aufbrauchen: Alle Farben a., ver-m. Āūs-:
1) [1] (vralt.) Etwas auszeichnen (s. d.), vor Anderm aus- und hervorheben, auswählen etc.: Diesen [Tag] hat er sonderlich ausgemalet [zum Gottesdienst]. Luther 6, 33b; Das heißt, noch lange nicht Liebe, daß ich einen Menschen oder zween ausmale .. und denselben freundlich und günstig bin und sonst Niemand. 36a; Liebe, die Niemand ausmalet . ., sondern frei gehet über Alle. ebd.; Wenn ich die Liebe so sondere und ausmale. b etc.
2) [3] ein Gemälde (eig. und übrtr.) ausführen, im Ggstz. zur Skizze etc., ausführlich schildern: Eduard übersah das ganze Verhältnis recht deutlich und malte es noch recht scharf aus. G. 15, 21; 18, 260; Nur erscheint die Erzählung zu kurz und man fühlt sich berufen, sie ins Einzelne auszumalen. Ein solches A. biblischer nur im Umriß angegebner Charaktere und Vegebenheiten. 20, 168; 260; 32, 326 etc.; Das Bild zu tuschen und auszumalen. H. Ph. 13, 16; Zwei auch von Josephus sehr edel ausgemalte [geschilderte] Personen. R. 7, 281; Er verweilt sich bei seinen Metaphern, spinnt sie häufig zu Gleichnissen und malt gar zu gerne mitunter eine Allegorie aus. L. 10, 174; 11, 156; Der genaueste Schattenriß, das ausgemalteste Bild. 463; Diese Figur hat Giulio Romano nach dem Karton von Rafael ausgemalt. Merck’s Br. 1, 516, XLI; Er malte sich diese Hoffnung weit aus. Platen 4, 392; Thümmel 4, 59; Sich auf das A. kleiner Umständchen was 28 zu Gute thun. V. Myth. 1, 160; W. 1, 66 etc.; Die feinere Ausmalung. Vogt Köhl. II; Die Gebete. .. Es sind verschiedene erhabne und auch zarte Ausmalungen. JvMüller 6, 138 etc., vgl.: Eine musikalische Ausmalerei mehr episch gehaltener Situationen. Kühne Char. 1, 310. Be-:
1) [1] mit einem Mal versehn, vgl. bebrandmalen etc., z. B.: Die Grenze b., s. auch Makel, Anm.
2) [2] Wo Policinell in launiger Posse | die Galle des Sklaven rosig bemalt [verdeckt, übertüncht]. Beck Arm. 9; Der Monat, der .. mit Blumen Feld und Land | bedeckt und schmückt, bebrämt, bemalt und ziert. Brockes 9, 357; Die Hände roth | mit deinem .. Blut bemalt. Cham. 4, 133; Steifgegipste und bemalte Säle. Gutzkow R. 1, 278; Segel . ., das Kreuze b. [das damit bemalt ist]. Platen 3, 20; Die schönste Frucht, | .. einladend von Geruch und wunderschön bemalt. W. 20, 193 ungw. st. „von Farbe“, insofern hier diese nicht von außen heran, sondern von innen hervorkommt; Bemalung und Punktierung der Körper. G. 3, 171; Die Bemalung der Marmorstatuen mit Naturfarben. Stahr Nat.-Z. 7, 371 etc. Blách-: s. Blach-Mal. Bránd- [1]: mit einem Brandmal bezeichnen, brandmarken: Hat ihn so ausgeschimpft und gebrandmalt. Heinse Petr. 1, XL; H. R. 7, 74; Hat dich des Allmächtigen Donner | nicht genug an dieser erhobenen Stirne gebrandmalt? Kl. M. 2, 684; Striemen der Despotengeißel | b. den Rücken der Heldensöhne. Kosegarten Po. 1, 186; Die Ehre eines unschuldigen Nächsten zu b. L. 3, 276; Da ich mit dem Namen der Braut eines Nichtswürdigen gebrandmalt werden sollte. Pfeffel Pr. 1, 96; 3, 44; W. 33, 357 etc. Auch: Be-b. Lohenstein A. 2, 1248 etc., wie ähnl.: Bedenkmalen, mit einem Denkmal versehn etc. Dār-: (vralt.) malend darstellen, z. B. mit Worten. Spee (Wackernagel 2, 279 Z. 41). I. Dúrch- [3]: z. B. [3d] durch eine Schablone; auch: in allen Theilen ausmalend durchführen etc. II. Durch-: überall mit Dareingemaltem versehn: Der wähle aus französischen Dichtern .. Stücke der höhern Poesie und durchmale sie mit Worten aus unserer Sprache. Kl. Spr. 2, 19. Eīn- [3a]: inwendig in Etwas hinein-m. JP. Fat. 2, 143. Fórt-: fortfahren zu malen, weiter-m. G. 2, 184. Hín- [3]: Ihr lasst uns .. mit Feuerfarben die Un- ordnungen h., welche etc. Fichte 6, 26; Mit feurigen Zügen wollt’ ich dir die schrecklichen Bilder des Elends deines Volks h. Klinger Giaf. 107; Der nur in den Tag hinein [s. d.] | so hinmalt. Oehlenschläger Corr. 23; Starke Schlagschatten h. Tieck N. 4, 86 etc.; Die Mehrsten malten leichtsinnig ihren Namen hin [s. 3], ohne zu wissen, was sie unterschrieben. Sch. 979a; Sind wir Zunftmeister etwa nur an die Wand hingemalt? W. [3m, bedeutungslos etc.]. Ferner z. B.: Du zerstörest aber damit die eigenthümliche Harmonie des ganzen Gemäldes; wäre wohl der hereingemalte blendende Farbenstreif der Grazie werth, die du eben durch ihn dem ganzen Kunstwerk raubtest? H. 13, 13; [Sie] ist bei der Nachwelt in den Verdacht hineingemalt, als sei sie besoffen [durch sein Gemälde in den Verdacht gebracht]. Heine Sal. 1, 298; Was er hier sich in die bläuliche Ferne des Horizontes hinein-m. sieht [die Berge]. Schwegler (46) 53 etc. Nāch- [3; 4]: malend nachbilden, ab-m.: Im klaren Bach | malt sich jedes Blümchen nach. Kosegarten Rh. 3, 356; Die Maler sollen die Gegenstände auch vollkommen so malen, wie sie ihnen Homer vormalt .., das Gemälde selbst n. L. 8, 5; „Bringst du die Abschrift?“.. Ich hab’ sie Zeil’ um Zeile nachgemalt. Sch. 351b; Da seine Bilder .. so beschaffen sind, daß keine gesunde Einbildungskraft sie ihm n. kann. W. 23, 193 etc., auch zuw. [2]: nachbessernd malen. I. Úber- [2; 3]: über etwas darunter Befindliches malen; zuw. st. II. 2. II. Über-: 1) [3] Ein Bild mit einem andern [dies verdeckenden] ü. LDiefenbach 1, 134 etc. 2) [2] mit Farben oder Farbigem überziehn, so: Kein Meteor, das durch den Luftkreis reitet | und ihn mit Feuer übermalt. L. 13, 630 (Campe); Sonne . ., du König aller Strahlen, | die das gewölbte Haus, den Himmel ü. 8, 273 (Scultetus); Die neue Wunderpracht | .. hat den Leichenstein | mit Frühlingsrosen übermalet. Mühlpforth 2, 39; IP. Fat. 2, 97 etc., auch: Lockende, blau, gelb und roth nach einander übermalte Anschlagzettel. Schütze HambTh. 374 etc. und nam. in Bezug auf die Farbengebung bei Gemälden (vgl. lasieren): Wenn die Ölfarbe einmal angetrocknet ist, so löst sie sich nicht leicht wieder auf, daher kann eine Stelle, so oft der Maler will, übermalt werden. Durch öfteres Ü. aber kann die beste Harmonie und die höchste Wirkung der Farbe leichter erhalten werden, als wenn man die Farben einmal muß stehn lassen, wie sie zuerst aufgetragen worden sind. Sulzer 3, 571a; 317b; Alles ist damit unter- und übermalt. Hagen Nor. 59; Drei Vorskizzen, einen Karton, doppelte Untermalung, zehn Übermalungen. Gutzkow R. 3, 144 etc.; ferner in Bezug auf fertige aber der Nachbeßrung bedürftig erscheinende Bilder (s. retouchieren): Ein gänzlich verdorbenes übermaltes Original. G. 31, 51; 63; Von Ausbesserern übermalt. Lav. 72; Er übermalt ihre schwachen Leistungen. Gutzkow R. 6, 361 etc. I.
Um-: 1) malend umformen oder anders machen:
Wie ihm die Lichtkerzen jedes Zimmer zur stillen Höhle u. IP. 1, 45; Daß ich mir Gewalt anthun muß, nicht Alles umzumalen. Scherr Sch. 1, 220. 2) [3a] um Etwas herum malen u. an einem Porträt etc. etwas Umhängendes malen. II. Um- [2; 3]: mit Malerei umgeben. I. Unter-: unter etwas drüber Befindlichem malen: Du brauchst nur deinen Namen unterzumalen; s. hin-m. etc.; auch st. II. II. Unter-: 1) die Grundfarben in einem zu übermalenden (s. d. II. 2) Bild auftragen; auch: ein Gemälde ohne Ubermalung malen: Er untermalt hierauf die Köpfe Christi und der drei Apostel. G. 31, 72; Der Andre untermalte ein Ölgemälde. Roquette Erz. 149; Waldau N. 2, 56 etc.; Es ist eine Untermalung unter den Lasuren zu bemerken. G. 31, 213; Die Untermalung verspricht schöne Farben. Hartmann BB. 212; Sehen sie wie ganz flüchtige Untermalungen aus. Stahr Jahr 2, 188 etc.; übrtr.: Der Herbst, der gelbe, | den der September bunt schon untermalt. Freiligrath SW. 5, 289, in dem die bunten Farben als Grundlage und Vorbereitung des falben Gelbs erscheinen. Ver-:
1) [1] mit Grenzmalen bezeichnen: Ein Feld v. 2) [2; 3]:
a) durch Malen verbringen, so daß es nicht mehr da: Er würde uns ein hohes Licht in seiner Kopie vermalt [uns darum gebracht] haben. L. 7, 45 etc.; malend verderben: Durch das Retouchieren ist das Bild vermalt etc.; malend verbrauchen: Farben v., auf-m.; Geld, Zeit v. etc.; Hundert Ellen zu Dekorationen vermalter feiner Leinewand. Schütze HambTh. 685 etc.
b) die Farben in einander vertreiben, so daß ein harmonisches Ganze entsteht: Dergleichen schroffe Stellen, die, eben weil sie so stark den Virtuosen beurkunden, sich niemals ganz in die Töne des Gemäldes wollen v. lassen. Tieck (HKleist Hint. LIV) etc. Vōr- [3]: malend (eig. und übrtr.) vor die Augen stellen, z. B. als Muster für den Nachmalenden (s. d.). L. 8, 5 etc.; ferner: Rühmliche Thaten, die man ihm auch in Gebärden und begeisternden Tänzen vormalet. H. Ph. 4, 153; Ich will ihm sagen, was Elend ist, will es ihm v. in allen Verzerrungen des Todes. Sch. 199b; Male [stelle] dir zu den Überbleibseln einer vormals berühmten Schönheit eine Figur vor, wie etc. W. 5, 22; Wofern ihnen jene [Grundsätze] .. nur mit ebenso lebhaften Farben vorgemalt wurden. 82; Der Schalk [Amor], den die Poeten | .. so reizend .. uns vorzumalen nicht erröthen. 11, 176; 17, 89; Die schrecklichste der Möglichkeiten | malt ihr die Phantasie mit warmen Farben vor. 20, 194; HB. 1, 105 etc., wobei zuw. [3m] die Bed. des trügerischen Scheins hervortritt: Mir allerlei Träume vorzumalen. Auerbach Gv. 8; Sich blaue Dünste v. lassen. Döbel 2, 189b und so auch: Einem Etwas v., vor-gaukeln, -flunkern, -machen etc.; Bis ihm die Herrn zehn Thaler | als redliche Bezahler | nicht etwa vorgemalet, | nein, bar und blank bezahlet. V. 4, 121. Vralt.: Für-m., z. B. Luther 5, 532b; 6, 131a; 233a; Stumpf 2a etc. Zū- [3]: malend hinzufügen. Zurück- [3]: übrtr. in die Vergangenheit zurückgehend sie dem Geist lebendig vorführen. IP. 34, 152 u. ä. m.