Mal
Mal 315 etc. — Dā- [4]:
zu jener Zeit (von der Vergangenheit), heute gw.: Damals, veralt.: damal (z. B. Br. 2, 2; 9 etc.) und noch zuw.: damalen, z. B. 3, 63; 332b (s. u.); 4, 302; 1, 74, s. damaln. 14; 143 etc.; Da, als ich den Bogenstrang | anzog; als etc. ..; als etc. ..; als etc. . ., | damals gelobt ich mir etc. 544a; „Es ist das erste Mal nicht . ., | daß Sie im Lager uns die Ehr’ erweisen. | ... Damals erschienen Sie . ., mit Bitten in ihn stürmend.“ .. Damalen galt es, Böhmen | aus Feindes Hand zu reißen; heute soll ich’s | befrein von seinen Freunden. 332b etc. S. da-zumal und desmals. —
a) So auch als sächl. Hw.: Damals galt’s, ein eng veraltet Haus | mit einem neuen .. zu vertauschen. . .. | Nun auf besagtes Damals noch einmal | zurückzukommen etc. 6, 366; Der auf das Damals mächtig schilt. V. 21 etc., s. Ehe-m. —
b) Dazu [5]: Die damalige Lage, Zeit; Mein damaliger Bräutigam und jetziger Mann etc. — 2) vereinzelt statt dann (s. d.), wie umgekehrt dann für d–s, z. B.: Damals [in jener künftigen Zeit] werden die Himmelszirkel .. den ordentlichen Lauf verwirren; damals werden etc. EfA. 2, 673; Dem Volke, das nach uns auf Erden möchte leben | .. zeig unser Elend an, | auf daß es damals auch uns noch beweinen kann. Werk. 2, 214; Er bringt die Herzen oft um Stimmen und Verstand, | doch damals sonderlich, wann etc. 1, 349 = dann, nicht mit Bezug auf eine Zeit, sondern auf eine erfüllte, statthabende Bedingung, so auch: Damals, wenn sie im Stillen noch .. schleichen . ., fängt die Seele an, den Fall . vorauszuempfinden. 695a etc. — s. diesm. — gw. in der Form: Dermalen und nur vereinzelt dermal (z. B. Sulzer 1, 12; Kl. 1, 344 etc.): jetzt; zur Zeit; zu dieser (wirklich oder in der Erzählung gegenwärtigen) Zeit oder unter den gegenwärtigen Umständen: Unsere d–en freiwillige Beschränkung. 7, 7; So möchten wir uns d–en in der vierten Periode befinden. 35, 350; Das hauptsächlichste Stück, das d–en noch übrig ist. Ph. 2, 334; Gr. 1, 115; 2, 227; 2, 164; Dies war nun auch d–en der Fall gewesen. 14, 44; Ein so gebildetes Volk, wie die Griechen d–en sind. 22, 16; Was war die Seele, bevor sie mit diesem Leibe verbunden wurde, ohne dessen Vermittlung sie d–en weder empfinden noch denken kann? 348; 351; 359; 24, 10; 29, 181; 31, 490; 511; 32, 204 etc.; Unsere dermalige [5] Art zu sein. 22, 360; 387; Nach seiner dermaligen Überzeugung. 4, 252 etc. — einst-m. (s. d.), dermaleinst: Saat sie All und Alle Garben | werden sie d. sein. 2, 1538 — (veralt.) zu der (d. h. zu dieser) Zeit, damals (s. d.), Genit. von das-m.: Wie nun Pfarr und Schloßkirch d–s sehr wohl bestellt . . ., also stund auch d–s die Hoheschul in höchsten Würden. sius Lthr. 67a; Gott sprach auch d–s etc. 68a; D–s war kein Zwiespalt. ebd.; 86b; 88a etc., vgl.:-Weil diesmals Doktor Joh. Pommer .. abwesend war. 66b; Die Zeit macht diesmals [jetzt] recht, was vormals strafbar war. 2, 10, 16; Desselben Mals. 92 etc. — Díck- [4]: (veralt.) oft, s. dick3. — Dīēs- [1]: im Ggstz.: jenes, ein andres Mal: 2. 9, 14; Ich will die Einwohner .. auf d. verschleudern. 10, 18; Für d. war es nur ein Tropfen Fegefeuer. 11, 95; 103; Bitt ich . . | für dieses Mal mich zu entlassen. 59; Der historischen Wahrheit dieses einzige Mal Gewalt anzuthun. 4, 194 etc., daneben: Dasmal. 2. 9, 27; 5, 9, 19; 2, 27; 427; Für einmal (s. d. 3b) und für dasmal mochte es gut sein. 10, 301 etc.; D. (oder dasmal) und nie wieder, von Etwas, das einmal geschehen ist, aber nie wieder vorkommen soll, vergl.: nun und nimmer: Diesmal die Suppe hinabgeworfen und nimmer. 3, 490 etc. und elliptisch: An meine Frankfurter Reise will ich denken! D. in Frankfurt gewesen [und nie wieder]. 3, 431; 226 etc. Über den Genit. s. desmals. Dazu [5]: Die diesmalige Ostermesse etc. — Ehe- [4]: E–s, in früherer Zeit, vorDiesem, vormals: Das war e–s so, aber jetzt etc.; Das weiß ich noch von e–s etc., auch substant.: Der Unterschied zwischen E. und Jetzt. G. 2, 493; Das E. und Jetzt verwirrt sich immer in meinen Vorstellungen. Nov. 3, 8 etc. Veralt. als Bindew. = ehe, bevor, auch in der Form e(h)e-malen Weltb. 202a), -mal (203a) etc. Dazu: Wegen irgend einer ehe- maligen [5] Verschuldung. 5, 45; 83; Luc. 1, 75 etc. — Eīn- (⏑ –) [2]: s. eins (2): 1) eig. und zunächst mit betonter erster Silbe, wo das Bstw. entschiednes Zahlw., dann aber auch, mit Übergang des Zahlw. in den unbest. Artikel (s. III. Ein) mit unbetonter erster Silbe, auch: ’nmal und noch mehr verkürzt mal [3b]. Bes. zu beachten ist, daß „ein“ auch enklitisch seinen Ton auf ein andres Wort werfen kann; daher Doppelbetonung (⏑–⏑ oder –⏑–́) für Verbind. wie: Noch e.; schon e.; doch e.; nur e.; auf e.; mit e. etc., s. Belege im Folgenden. — 2) (s. 1) mit „ein“ als entschiednem Zahlw. (–⏑) im Nomin. und Accus. (vgl. 3), Ggstz.: zwei-, dreietc., mehr-, viel-, manch-mal oder ein zweites, ein andres Mal etc.; verstärkt: ein einziges Mal und mit best. Artikel oder hinweisendem Fw.: Das (dieses, jenes) eine Mal etc., z. B. zur Bez. der Multiplikation bei Zahlen: E. eins ist eins und dazu (vgl. 1): Das Einmal- eins (–⏑–); ferner: Nicht e., mit versch. Sinn, jenachdem das „nicht“ im Sinn von „nicht nur“ eine Steigrung oder im Sinn von ,,auch, sogar nicht“ eine Beschränkung bez.: Ich habe die Erfahrung nicht [nur] e. im Leben gemacht (sondern tausendmal, unzähligemal, sehr. oft) — und: Ich habe sie [auch] nicht e. gemacht = keinmal, nie etc.; ferner: E. ist [gilt, wird angesehn für] keinmal; Wer e. stiehlt, ist immer ein Dieb; Wenn man sie e. nur gesehn, | äch, immer muß man nach ihr gehn. 1, 166; E. in die Nacht gerissen, | bleibt sie immer mir geraubt. 54b etc.; E. wie das andre oder: e. wie allemal, ohne Ausnahme oder Andrung; E. über (oder um) das andre, wiederholt, häufig, s. auch [3a]; E. für allemal (s. d. und 3b); E. für immer und z. B. substantivisch: Welches engherzige Wesen, das sich im unglücklichen E. für immer ausgeliebt hat! V. 421 etc.; E. so und das andre Mal wieder anders; auch: E. so, e. anders, wo die Betonung auch ⏑ – sein kann (s. 1) und danach auch: Mal so, mal so etc.; E. ist sie munter, meist betrübt, | e. recht ausgeweint, | dann wieder ruhig etc. 11, 145. — 3) (s. 2) abhängig von Präpos., wobei — vgl. [2d] — im Dat. Flexion eintreten kann oder nicht, Jenes z. B. nothwendig bei vortretendem best. Artikel etc.: Von dem (oder jenem etc.) einen Mal, daß du’s vorgelesen, hab ich’s nicht behalten, dagegen: Von einem Mal oder Von e. (Vorlesen) hab ich’s nicht behalten, vgl. [5]: Von dem einmaligen Vorlesen etc., s. c. — Der Bed. wegen bes. zu erwähnen:
Dás-: Dêr-: Derēīnst-: Dés-: a) Auf e. (s. c), in Bezug auf eine Menge: nicht einzeln oder nachein- ander, sondern zu gleicher Zeit: Also fielen diese Sieben auf e. (– ⏑ oder ⏑ — s. 1). 2. 21, 9; 1. 12, 11; Wer nicht doppelt ist, kann nur an einem Ort | auf e. (– ⏑) sein. Die Fremden kamen alle auf e., vergl. für die Betonung (⏑ –): alle auf den Sturz, auf einen Haufen etc., — ferner von etwas Eintretendem überhaupt: nicht nach und nach oder allmählich, sondern plötzlich: Mir hilft der Geist! auf e. (– ⏑) seh ich Rath! 11, 52; Auf e. (– ⏑) steht er hoch im Saal. 1, 145; 35, 403; Auf e. (– ⏑) ist’s, es fall’ ein Zauber von ihm ab. 11, 146; 23, 213; Warf die Lampe um und stürzte uns auf e. (– ⏑ oder ⏑ –) in die tiefste Nacht. Luc. 1, 359 etc. —
b) Für e. (– ⏑) mag’s genug sein; Für e. und für allemal (s. d.); Für e. und für dasmal (s. diesmal. 10, 301) und danach schwzr. auch bloß: Für e. = für diesmal, für jetzt, fürs Erste, vorläufig; Hatte dieses Haus beschließen lassen, so daß für e. Niemand Wein darin ausschenkte. 4, 389; Es wird sich zeigen, wie du dich betragst; für e. will ich jetzt von etwas Anderm reden. 15 etc. —
c) (s. a) Mit einem Mal oder mit e. = auf e., z. B.: Natur hat weder Kern noch Schale, Alles ist sie mit einem Male [zugleich]. 2, 304; Mit einem Mal [plötzlich] wurde es stockfinster etc.; Einzeln geht nach einander hinein, nicht Alle mit e. (– ⏑). Od. 21, 230 etc. = zugleich; Als plötzlich mit e. (– ⏑) | alle Gestirne zugleich herfunkelten. 2, 34; 2, 154; Da schoß er hervor und schnappte mit e. (– ⏑) | auch nach mir. 5, 210; 35, 410; 20, 58 etc. —
d) selten: Zu einem Male 6, 10) statt ein (einziges) Mal. — 4) Bei Aufzählungen zuw. = erstens, dem also nicht zweimal etc., sondern zweitens, drittens etc., ferner, sodann, endlich etc. entspricht, z. B.: Ich wagte mich daran mit doppeltem Eifer, e., weil ich etc. .. und sodann, weil ich etc. 15, 48, welches Bsp. die Entstehungsweise dieser Bed. deutlich zeigt: Der Eifer war e. vorhanden aus dem zuerst angegebnen Grunde, sodann aber auch — und dadurch ein doppelter — aus dem zweiten; ähnlich: Der Konflikt, in welchem sich die Kirche nach zwei Seiten hin befindet . .; denn e. liegt sie im ewigen Streit mit dem Staat .. und sodann mit den Einzelnen. 22, 30; E. ist der Stolz überhaupt ein unnatürlicheres, ein gekünstelteres Laster als die Eifersucht. 7, 135 etc. — 5) Den allmählichen Übergang des Zahlw. „ein“ in den Artikel zeigt nam. die Doppelbetonung bei voraufgehender Partikel (s. 1), so nam.:
a) Das Tuch ist noch e. (– ⏑) oder noch e. (⏑ –) oder nochmal (⏑ –) so breit wie der Kattun, s. [2h] = zweimal, doppelt; auch: Es müßte nochmal (– ⏑) so breit sein etc.; ferner: Ich will es noch e. (– ⏑) erlauben, und nicht öfter, dagegen allgem. = wieder, aufs Neue: noch e. (⏑ –), nochmal (⏑ — oder — ⏑); Lies den Satz nochmal (⏑ –), aber richtig; denn wenn du ihn wieder falsch liest, musst du ihn nochmal (– ⏑) lesen; Nun, auf besagtes Damals noch e. (⏑ –) | zurückzukommen. 6, 366 etc.; Versuchst du’s noch e. (– ⏑). 64a; Die Weise noch e. (⏑ –)! sie starb so hin. Sh. 2, 157, vgl.: Nochmal (⏑ –) die Weise! Sh. 2, 273 etc. Bes. zu beachten bei Fluchausrufen etc., wie ,,Auch“ (s. d. †), den Fluch, die Betheurung etc. gleichsam durch Wiederholung bekräftigend: Der Tausend noch e. (⏑ –)! der Plan war wunderfein! 7, 182; Kl. 3, 143; gH. 2, 438; Teufel noch e.! 4, 255; N. 5, 68 etc.; Die Pest, — alle Welt, — zum Henker, — Sakrament noch e. etc. —
b) Schon e. (– ⏑) sah ich mich vor diesen Fahnen. 332b; schon e. (⏑ –), schon mal, schon früher (vor diesem Mal). —
c) Nur e. (– ⏑) noch möcht’ ich dich sehen! Lied. 202, wenn auch nicht öfter; Nur e. (⏑ –) oder: nur mal sehen möcht’ ich dich, wenn auch nicht sprechen etc., s. d. —
d) Hat der alte Hexenmeister | sich doch e. (– ⏑) wegbegeben! 1, 185, wenigstens jetzt, dieses eine Mal, während er es doch sonst keinmal, nie zu thun pflegt; Hat er sich doch e. (⏑ –) oder doch mal wegbegeben! allgem.: endlich! das lang Ersehnte ist eingetreten, so mit einer Nüance: Wenn er doch nur e. (– ⏑ oder ⏑ –) davon aufhören wollte!; Endlich e. (⏑ –)! S. nam. auch 7a. —
e) Aus dem Nachtmahlkelch der Freiheit | laß uns wieder e. (⏒ ⏑) schlürfen! 1, 27; Das ist wieder e. (⏑ –) nicht wahr; Sind wir wieder mal beisammen gewesen, | haben uns wieder mal recht lieb gehabt etc. — Das Vorstehnde vermittelt den Übergang von einmal (– ⏑) in einmal (⏑ –) oder mal mit der Grundbed.: zu einer (weiter nicht best.) Zeit, die — was nam. aus der Form des Verbums erhellt — eine vergangne oder zukünftige (6) oder auch gegenwärtige (7) sein kann, wo nam. im letzten Falle sich noch besondre Bedd. und Nüancen entwickeln, so: 6) = einst (s. d.), das im Ganzen mehr der gehobnen Rede angehört, z. B. von der Vergangenheit, so ungemein häufig als Erzählungs-, als Märchenanfang: Es war (lebte) e. (⏑ –) ein König, eine Fee etc.; Es war mal ein Kaiser etc. 66a; Es war e. ein König. 11, 91; 9, 16; Märchen sagt: Es war e. 12, 245; Davon wird man in der vollständigsten Sammlung aller Geschichten, die sich mit „Es war e.“ anfangen, vergebens ein Beispiel suchen. 2, 2 etc., auch: Till Eulenspiegel zog e. | mit Andern. Als ich e. .. in einer Kirche saß. Ich schoß e. eine Katz’. 1, 124; Ich kam e. zur Stadt hinein. V. 272; Ros. 30b etc., ferner von der Zukunft: Ich werde e. plötzlich über dich kommen. 2. 33, 5; 20, 23; Es wird e. eine Zeit kommen; Die will ich heut e. probieren. 319b; Wenn er doch endlich e. kommen wollte! etc. Zuw. verbunden: Einst e., z.B. von der Vergangenheit. Hept. 2, 33; Wenn du nun einst e. [künftig] vor ihn hinträtest. R. 9, 154 etc., vgl.: Wenn’s mit der Zeit e. eins ihnen auch .. also gehen würde. 6, 82b. —
a) Daneben nam. früher die Genit.-Form (vgl. desmals etc.), ganz ver- alt. oder doch nur mundartl. (schwzr.) in der Bed.: auf oder mit e. (s. 3a und c): So mag das Pulver gemeiniglich einesmals (–⏑–) brennen. 4; Als wollt er einsmals (– ⏑) auf der Post zu der Hugenottenpredigt laufen. B. 257b u. o.; Von dem einsmals unerwartet schön und kraftvoll aufgeloderten Patriotismus. 6, 131; Manchmal vergeistigt sie einsmals die todte Natur durch ein erhebendes Wort. 397; Warum so einsmals aus der Gesellschaft? 1, 49 etc., dagegen noch üblich, obgleich veraltend: 1. 3, 20; Da nun begab sich’s, daß einsmals (⏑ –) | .. ein Lumpenhexchen auf den Hals | in Kett’ und Banden saß. 24b; 25b; Als die Stadt einsmals an einer grausen Seuche litt. 30, 125; Einsmals als etc. 28, 139; 222; Ros. 24b; 27a; 32a etc.; Einsmals (⏑ –) ich in der Rosenblüh | ausging. G. 1, 86; Den Obersten Illo hatte er einsmals überredet etc. 977b; Einsmals alsetc. 459a; 1, 8; Da er sie einsmals ungewöhnlich kalt .. fand. 23, 291; Glaubst du (sagte er mir einsmals). 24, 255; Als ich sie einsmals auf dem Ruhebette fand. 27, 259; 5, 12 u. o., auch (s. o.) mit dem Ton auf der ersten Silbe: Einsmals kam ein Todter aus Mainz an die Pforte des Himmels. 1, 28, s. Einstmal etc. —
b) Dann aber findet sich auch, indem sich Accusat.- und Genit.-Formen mischen, vereinzelt (mundartl., s. a): Blendend in der Wölbung Bau | fiel einesmal [plötzlich] ein Sonnenstrahl. 35 etc. und: Einsmal folgt’ er mir auch etc. (Ausg. in 60 Bdn) 40, 50, geändert in: Einmal etc. 5, 157; Deßwegen der Wisier den Knaben einsmal beim Könige sehr rühmete. Ros. 5a; 7b; 8b; 31b etc.; Da es der große König einsmal gar zu arg machte. HB. 2, 122 etc. neben: Ich habe hören sagen, daß einmals ein König befohlen etc. Ros. 1a; Es hatte einmals ein Betrüger etc. 22a etc., vgl. auch: Doch trug sich einsmalen Etwas zu, das etc. 2, 51; Th. 3, 288 etc. — 7) in Bezug auf die gegenwärtige Zeit oder doch wenigstens nicht von Vergangenheit oder Zukunft, sondern von der Zeit im Allgm.:
a) in Aussagesätzen, zur Bez. einer feststehnden, unleugbaren, unumstößlichen, nicht zu ändernden Thatsache, oft verbunden mit nun, doch oder mit beiden, z. B.: Das ist nun e. (oder mal) so in der Welt; Das geht doch nun e. nicht anders; Es ist e. seine Liebhaberei. 8, 242; Sie seien nun e. für jede andere Genießbarkeit verdorben. 6, 466; Ruhige Ergebung in die nun e. unabänderliche Nothwendigkeit [die nun e. unabänderlich ist]. 7, 373; Reue soll man doch e. | in der Welt empfinden, | so bekennt vertraut und fromm | eure größten Sünden! 1, 102; Ich besaß es doch e.! 80; Und keine Artischocke ist nun e. in diesen Gegenden zu finden. 19, 336; Da die Großen nun auch e. Menschen sind. 20, 233; Da wir doch e. nicht ganz Geist sind. 16, 243; Das ist nun e. nicht anders. Sch. 295; Vollreife, die nun e. der Dramatiker nur gewinnen kann, wenn etc. M. 4, VII; 3, 253; Er muß es doch | e. erfahren. 2, 234; Das Unglück, welches Sie auf der Reise nun e. haben sollen. 12, 349; Aber für geschehen Ding hilft keine Straf mehr, die Ochsen waren e. todt. 53b [12, 392]; Und weil sich’s nun e. so gemacht, | daß das Glück dem Soldaten lacht. 329a; Und die Stadt, wie die kleinen Nester e. sind, nahm es auch schon so an. N. 7, 13; Wie nun e. in dieser Unterwelt | Nichts lange seinen Herrn behält. 12, 67 etc. So bei Angabe eines Grundes: Da, weil e. etc. und so auch veralt.: Seit e. oder seit-m., wofür heute noch sinte-m. (s. d.). —
b) (s. a) in Bedingungssätzen, um hervorzuheben, daß das von der Bedingung Abhängige eben nur eintritt, insofern diese als eine unvermeidliche, nothwendige Thatsache angesehn wird: Wenn ich denn nun doch e. eins von den vorliegenden Büchern wählen soll, so nehm ich das erste, ich würde unter andern Bedingungen auch dies nicht nehmen; Wenn’s e. sein muß, denn nur schnell! etc. —
c) beim Jmperat., zur lebendigeren Hervorhebung des zunächst auf einen best. Zeitpunkt oder einen best. Fall zu koncentrierenden Thuns, vgl.: Hör immer und überall, wo es Etwas zu hören giebt, — und: Hör (ein)mal! [in diesem Moment]: die Nachtigall singt; Lebe wohl!; Leb recht glücklich! etc. ohne „e.“, weil sich der Wunsch auf immer, auf eine Zeitdauer erstreckt, dagegen: Sei doch nicht immer so ein Knauser! leb’ wenigstens heut an deinem Geburtstag e. ein bischen flotter!; Geh den Weibern zart entgegen [immer, als Regel, also ohne „e.“]. 1, 29; Da kommt dein Vater, geh ihm e. schnell entgegen!, Hinweisung auf einen best. Fall und so, um die Aufmerksamkeit auf einen solchen zu erregen: Sieh mal, wie unvorsichtig!; Denk e., welch ein Glück! 21, 284; Bedenk doch nur e.! 1, 122 etc. — 8) An 7 schließt sich:
a) Nicht e. = auch (sogar) nicht, um das Nichtstatthaben selbst des als Minimum zu Erwartenden zu bez., daher auch mit nachfolgendem „viel weniger“ etc.: Er hat nicht e. (oder mal) ein Hemde auf dem Leib; Er ist nicht e. wohlhabend, vielweniger reich; Ich hab’s nicht e. meinem Bruder gesagt, vielweniger Andern; Er hätte nicht e. sauer dazu gesehen. 1. 3, 13; Kühner Mann, auch hier noch gedenkst du kriegrischer Thaten | und der Gewalt und weichst nicht e. unsterblichen Göttern. Od. 12, 116; Eine Eigenschaft, die ich ablegen nicht e. könnte, wenn ich auch wollte. JP. 17 etc. Dafür veralt.: Nicht einst (s. Eins2). —
b) nam. schwzr.: E., zur beschränkenden Hervorhebung des dabei stehnden Worts, bes. neben persönl. Fw.: E. ich oder iche. = ich wenigstens, für mein Theil, für meine Pers., z. B. Sch. 114; 235; G. 189; U. 1, 255; 265; 305; 2, 220 etc.; 1, 178; 216; 4, 54 etc.; E. ich weiß von Nichts. 1, 228; Ich e. könnte Nichts daran verbessern. 8, 23; E. wir Alle, die .. beim Tokaier saßen, waren wirkliche Löwen geworden. 378 etc., aber auch sonst = wenigstens, jedenfalls etc.: „Hast du Geld im Sack?“ E. genug für heute. G. 171; Ich weiß nicht, was ich ihm ge- antwortet habe, e. die Wahrheit nicht. 1, 305 etc. — heute in der gehobnen Rede gew. statt einsmals, s. ein-m. (s. d. 6a), und zwar zumeist in der Form: E–s, von Vergangenheit und Zukunft, doch auch z. B.: Daß der Uranfängliche sich in die Tiefen .. e. als Bewohner begeben habe. 19, 138, verstärkt: dereinst- m. Dazu [5]: Einstmalig — einstig: Jch hoffe auf seine e–ige Wiederkehr etc. — E–s, zum ersten Male, s. [1] und [4], z. B.: Das reine Glück, welches der unverdorbene Jüngling e–s in der Liebe zu einem unschuldigen Geschöpfe gefunden. N. 28; E–ig. — Hernāch- [4]: nach-m–s (s. d.): H–s. 1, 125; H–en. M. 1, 383 etc. — Jê- [4]: je (s. d. 3), zu irgend einer Zeit, gw. in der Form j–s: Hat man j–s [„iemals“. 2, 264] eine schönere Haushaltung gesehen? 34, 213; Erlaubte sie mir j–s ein Geschenk? 454a; Doch Keinem gabst du j–s das erwünschte Ja. Al. 16; Wenn ich j–s in die Verlegenheit kommen sollte etc., doch auch: So freundlich, wie noch j. in meinem Leben. 12, 83 etc. und: Wenn wir j–en gut zu werden wünschen. Rh. 3, 322; 2, 100; 3, 39 etc., s. nie-m. — Jêdes- [1]: J. in einer andern Stellung. 15, 228; Die j–igen [5] Umstände berücksichtigen. — Jétzt- [4]: s. nun-m. — Kēīn- [2]: nicht ein (einziges) Mal; niemals. — Mánch- [2]: zuweilen, oft etc.: M. sah sie ihn auch etc. 15, 228; Gar m. ebd.; So m.; Manches Mal; Manch liebes Mal etc. Ungw. und der Bed. der unbest. Zahl „manch“ widersprechend: Wie m. [wie vielmal, wie oft] des Tages? [nicht als Ausruf, zur Bez. einer großen Zahl, sondern als Frage]. U. 1, 254. — Mêhr- [2 und 4]: öfter(s): Einen Gedanken, mit welchem ich mich m–s beschäftigt. 5, 212; Die m–ige [5] Betrachtung desselben Gegenstandes. — Nāch- [4]: später, im Ggstz. sowohl zum Vormals als zum Jetzt, doch nicht wie nachher (s. d.) den unmittelbaren Anschluß an das Frühere bez. und zumeist nur mit einem Tempus der Vergangenh.: Erst war er Kaufmann, nachher Schauspieler und wurde n–s Seiltänzer; Dies Volk, das einst so tapfer gewesen, versank n–s in Üppigkeit etc. Seltner mit dem Futur: Alle Züchtigung, so lange | sie da ist, scheint uns hart; | doch n–s [später] wird sie friedsam geben | Frucht der Gerechtigkeit etc. 2, 217. Dazu: Wer hätte in diesem unbedeutenden Knaben den nachmaligen [5] großen Mann geahnt? etc. — Nīē- [4]: nachdrücklicheresnie (s. d. †), Ggstz. von jemals, zumeist n–s, doch auch zuw. n. und in der Volksspr. n–en, z. B.: Ich gehe n–s durch’n Wald, daß mir nicht [oder ohne daß mir] einfiele etc. 1, 12; N.! n.! 12, 86; Der Künstler stirbt n–s (⏑–). SW. 4, 236; Man ist n. mit einem Porträt zufrieden etc. 15, 162; Es geht ihm n. zu Herzen. 5, 155; Von einem so großen Liebhaber der Künste, als die Welt n–s [vgl. jemals] gesehen. 29, 69; N–s, daß nicht etc. 220; Die Ursula hat mich nie gequält, n–s! R. 2, 69; Ich thue n–en vorschlagen. M. 1, 258; Also 215 nur, weil ich nie dich gefragt, erfuhr ich auch n. etc. ten Dicht. 2, 195; Eine Schuld, die ich wohl schwerlich n–s [jemals] werde abtragen können. 13, 292); Mein König wird er n–s! nie und nimmer! 241a; Nie hätten wir uns sehen sollen, n–s! | daraus kann nimmer, nimmer Gutes kommen! 426b; Nie! n–s! 474a; Nie war ich meines Landes Feind | und n–s hätt’ ich gegen Euch gehandelt. 543b; N–s kehrt’ er heim, er bracht Euch Etwas [ohne Etwas zu bringen]. 544b; Dasjenige Wesen, das einmal Mensch heißen sollte, durfte n–en nur Thier gewesen sein. 690a; Wenn das neblige Lappland kaum Menschen, ewig [s. d. 1c] n–s ein Genie gebiert. 694b; Noch n–en. 1, 60; 52; Den Keiner [s. d. 9] n–s lachen .. sah. NKr. 2, 279 etc. — Nóch- (⏑–): noch einmal (s. d. 5a), häufig: N–s, aufs Neue, wiederum, abermals, auch: Dies „N–s“ .. war einmal überflüssig. Joh. 4, 2. Dazu: Sein nochmaliges [5] Gesuch; Gegen einen n–igen [n–s zu zahlenden] Dukaten. 18, 45 etc. Vralt.: noch jetzt, z. B.: Das gallisch Volk ist n–s von Art fröhlich. 144b etc. — Nūn- [4]: jetzt, im Ggstz. zu ehemals etc., z. B.: Etwan [früher] ließ sich der Satan mit .. Rumpeln hören, aber n–s will er etc. Lthr. 90a; Numals. SW. 56, 125; Der nunmalige, [5] Gesandte, vgl. nunmehr(ig), ähnlich: Jetzt-m. — Oft- [4]: oft (s. d.), zur Bez. einer häufigen, aber der Zahl nach unbest. bleibenden Wiederholung, daher z. B. nur: Wie oft? [nicht: wie o–s?] als Frage nach der Zahl der Wiederholung, dagegen wohl als Ausruf: Wie o–s [= sehr oft] habe ich Das bemerkt! „Nun, wie oft denn?“ etc.; Er errettet sie o–s. 106, 43; O. stand ich und blickte hinaus etc., auch: O–en stunden .. Mehrere still. 2, 69; O–n. 119 etc. Dazu [5]: Die o–ige Wiederholung etc., vgl. oft als Ew. Nbnf.: Oftermal. 2, 25 etc.; Oftermals. 2, 37; 1, 35; Ar. 4, 22 etc.; Oftermalen. 16, 21 etc. — eig. seit einmal (s. d. 7a), in dieser Form z. B. B. 39a; 102b etc., daneben: Seitemal. 10a; SW. 26, 257; 6a etc. und: Seitmal. Vb; 12a; 37a; 54b; 57a etc., am häufigsten aber — mit der für seit (s. d.) vralt. Nbnf. sinte — in der oben angegebnen Form zur Angabe eines thatsächl. Grundes, heute freilich gw. nur noch in der (schleppenden) Kanzleispr. und im Ton derselben, st. da, weil etc.: 1. 18, 18; 5, 9, 6; 1, 34; B. 52a; S–en er allzu dienstbeflissen. R. 7, 450; S. Uns die Adresse | Unsres Eidams noch zur Stunde | unbekannt. Rom. 6; S. „Herbst“ jede Einsammlung der Früchte bedeutet. 1, 401; 24, 101; S. auf ewig sonst | vor aller Welt ich unauslöschbar bin blamiert. Woch. 98; S. die Werbung | .. aus seinem Volk geschieht. Haml. 1, 2; 7; Nachdem und dieweil, auch sindemal und dergestalt Herr Laban etc. Jak. 89. — Vīēl- [2]: Wie v. ist 4 in 20 enthalten? Ebenso v. wie 7 in 28; Ich soll v. grüßen; Er errettet sie v. 9, 28; 15, 22; So viel Stern’ am Himmel stehen |.. so v. sei du gegrüßt. V. 1, 137 etc., s. [2h]. Auch [4]: So wußte ich v–s [oft, häufig] nicht, ob etc. 1, 164. Dazu [5]: Die v–igen Einfälle der Türken etc. Vgl. auch [2]: Das wievielte Mal etc. — Vōr- [4]: ehemals (s. d. u. nach-m.): Nie bettete Demeters goldnen Saaten | der Pflug v–s (⏑–) die Furche hier. 1, 370; V–s (––) redete Gott durch offenbarende Träume | unsern Vätern. M. 4, 59; H. 2, 81 etc. und subst.: Desto trüber aber steht das Jetzt gegen dem V–s. Ber. 326. Dazu [5]: Er sieht in seinem v–igen Liebling den frevelnden Verbrecher. A. 1, 140 etc. Vralt. st. vorher: Die [Pfanne] mache v–s ziemlich warm etc. Sp. 286a. —
Eīnst-: Erst-: Sínte-: Zu-: 1) zugleich, gesammt, auf einmal: Ich kann nicht helfen Allen z. 3, 231; Es lauern mir auf die Deinen z. [od. 2?]. 6, 236; 242; Das wilde Heer, es komnk z. [od. 2?]. 12, 49; Steckten die Stadt an dreiunddreißig Ecken z. in Brand. 120a. Auch: Dieser Plan gefiel Stilling ganz und z–en [gar] nicht. 3, 111 etc. Dazu verstärkt: Ihr seid all-z. [allesammt] leidige Tröster. 16, 2; 3, 29; 9, 17; 82, 6; 3, 23; 3, 28; 51a; 141b; 1, 250; 1, 64; 99; G. 64; Il. 1, 240; 3, 187 etc. —
2) zur Zeit, jetzt: Ich haus“ in Sturm und Wolken hier z. 4, 20; Sag, wie ist dir denn z–en? 10, 245. So nam. (vgl. 3): Dā-z. = damals, zu jener Zeit: 14, 11; 2. 23, 14; 1. 22, 50; 16, 13; 48, 8; 2. 3, 4; 4, 15; Dafür war mir manch schönes Kind | da-z. von Herzen treugesinnt. 2, 254; Dazumalen. 6, 83; Aber er weinte schon da-z. mehr als Sterbliche weinen. M. 3, 328; 136; 865 etc. mit der Fortbildung [5]: Dazumalig, z. B. 783 = damalig. Seltner: Nun-z. = jetzt, z.B. B. 169a etc. —
3) besonders, vor Allem, vor den Ubrigen: Alle rothen Pilze, z. die dunkelrothen, sind als giftig verdächtig; Sie loben den Trunk der Quelle und, loben Allah z. [oder 1?]. 3, 312; Mir z. sehr werth. 5, 196; Daß sie z. mit meinem Weißzeug zufrieden sein würde. 207; Z–en. 5, 179 [Kanzleistil]; Der Ritter mit dem schwarzen Pferd | hat dich z–en lieb und werth. 1, 35; Stets ja warest du hart vor den sämmtlichen Freiern | gegen Odysseus’ Gesind und z. mich. Od. 17, 389 etc. So auch zur Hervorhebung von Sätzen: Z. wenn etc.; Z. da oder weil etc. und so auch mit fortbleibendem „da“ als Bindew., z. B.: Du musst es thun, z. er dich drum bittet; Zumaln seine Wohnung . . in Wäldern ist. 1, 32a etc.
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