Faksimile 0212 | Seite 210
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Makel
Mākel, m., –s; uv.; f.; –n; -:
beschmutzender, entstellender, schändender Fleck, eig. u. übrtr. s. Schandfleck: Die befleckte von des Hochmuths | und des Hasses schwarzem M. Daumer 1, 89; Wunder nimmt es mich .., wie Der | M. finden an diesem will. .. | Mir ist bang für den Mäkler! Droysen A. 3, 500; Vielleicht die einzige M. an diesem Meisterwerk. GFink Paul und Virgin. (Pforzh. 1840) XI; Daß ich eine M. meinem Alter auflege. Franck Arch. 185a; Mit einer Art von M. bespritzt, von der es unmöglich scheint ihn zu reinigen. G. 30, 19; Einen solchen M. [Entstellung des Gesichts] zu tragen. 21, 241; Allen M. von ihm genommen. Gutzkow 11, 139; Den Makel seiner Geburt. Lenz 146; R. 9, 240; Diesen häßlichen Mackel von dir zu thun. Keller gH. 3, 347; Jedes Fehlers bar und jeglicher M. Kosegarten Po. 2, 29; Der Wahrheit Flammenborn, der .. jede M. wäscht. 318; Dem auch der Leumund keine M. fand. Rh. 2, 172; Aller M. bar. Dicht. 3, 153; Solche M. und Vermailigung [s. Anm.] ganz aufzuheben. Krünitz 26, 808 [Verordn. v. 1755]; Eine Blatter, eine Maser. .. Ähnliche Flecke oder Mackeln, besonders in den künstlichen Steinen. L. 8, 499; Die Mackel und Flecke, welche ihre ritterliche Tugend beschmitzten. Musäus M. 3, 49; Mit rothen Masen oder Maklen besprengt. Ryff Th. 210; Der Mäkler, der die Treu zur M. macht. Schlegel Joh. 2, 2; Wärst du .. | voll widerwärt’ger Flecke, garst’ger M–n, | mit ekelhaften Mälern ganz bedeckt. 3, 1; Werft ihr auf meinen Sohn so kleine M–n, | als wär’ er .. ’was beschmutzt. Haml. 2, 1; So spricht mich euer förmlich Nöth’gen los | von jeder M., jedem Fleck. Rich. III. 3, 7; Eine Mackel auf unserm Geschlecht dulden. VWeber 2, 104; Der von Kopf zu Fuß lauter | Mackel ist. W. 34, 317; Von der M., die solcher Kreaturen anklebt. 136.
Anm. Aus lat. macula, fem., doch schon mhd. makel, m. (Benecke 2, 21b), wie auch heute überwiegend, doch zeigen die Belege auch das Fem. als nicht ugw. Sich nahe berührend mit goth. mail, ahd., mhd. meil, s. Benecke 2, 94 ff. und Schm. 2, 564, wo auch die Berührung mit Mal (= Fleck) hervorgehoben ist, wie auch Ableit., z.B. Mailige [fleckige, angestoßne] Äpfel; Schwarze Kirschen mailen [flecken] gern etc., vgl.: So ist auch die Höflichkeit .. nit zu „vermeulen“ [vermailen, tadeln, schelten etc.] Garzoni 814a; Bemailet und verunreinigt. Hohberg 1, 591b; Mit einer Todsünd bemeiliget. Franck Chron. 343b; Mit Blutschulden bemeiliget. Matthesius Pr. 149; Sar. 10b etc.; Wodurch dgl. Vermailigungen wieder so rein abgewaschen werden können. W. Merck 2, 216, mit Anm.: „Das bei HSachs vorkommende: vermailigen oder vermahligen“ = beflecken braucht W. öfters, z. B. im Merkur (1777) III, 180: Weder vermailigen noch betrüben. Vermailigungen bubischer Menschen sagt auch Kosegarten“ [Rh. 3, 252; ferner 1, 95 etc.], vgl.: Damit sie .. nit .. ihr zartes Angesicht mit Zähern vermailige. Schaidenreißer 8a etc. S. auch (weidm.): „Der Hirsch malet“ [giebt Losung von sich]. Spate und: „Bemahlen sagt der Jäger vom Vogelwild, wenn es den Baum, wo es des Nachts gesessen, durch seinen Koth beschmutzt.“ FBWeber Ökon. Lex. 51a. S. das Folgende, nam. makeln 1.