Makel
Mākel, m., –s; uv.; f.; –n; -:
beschmutzender, entstellender, schändender Fleck, eig. u. übrtr. s. Schandfleck: Die befleckte von des Hochmuths | und des Hasses schwarzem M. 1, 89; Wunder nimmt es mich .., wie Der | M. finden an diesem will. .. | Mir ist bang für den Mäkler! A. 3, 500; Vielleicht die einzige M. an diesem Meisterwerk. Paul und Virgin. (Pforzh. 1840) XI; Daß ich eine M. meinem Alter auflege. Arch. 185a; Mit einer Art von M. bespritzt, von der es unmöglich scheint ihn zu reinigen. 30, 19; Einen solchen M. [Entstellung des Gesichts] zu tragen. 21, 241; Allen M. von ihm genommen. 11, 139; Den Makel seiner Geburt. Lenz 146; R. 9, 240; Diesen häßlichen Mackel von dir zu thun. gH. 3, 347; Jedes Fehlers bar und jeglicher M. Po. 2, 29; Der Wahrheit Flammenborn, der .. jede M. wäscht. 318; Dem auch der Leumund keine M. fand. Rh. 2, 172; Aller M. bar. Dicht. 3, 153; Solche M. und Vermailigung [s. Anm.] ganz aufzuheben. 26, 808 v. 1755]; Eine Blatter, eine Maser. .. Ähnliche Flecke oder Mackeln, besonders in den künstlichen Steinen. 8, 499; Die Mackel und Flecke, welche ihre ritterliche Tugend beschmitzten. M. 3, 49; Mit rothen Masen oder Maklen besprengt. Th. 210; Der Mäkler, der die Treu zur M. macht. Joh. 2, 2; Wärst du .. | voll widerwärt’ger Flecke, garst’ger M–n, | mit ekelhaften Mälern ganz bedeckt. 3, 1; Werft ihr auf meinen Sohn so kleine M–n, | als wär’ er .. ’was beschmutzt. Haml. 2, 1; So spricht mich euer förmlich Nöth’gen los | von jeder M., jedem Fleck. Rich. III. 3, 7; Eine Mackel auf unserm Geschlecht dulden. 2, 104; Der von Kopf zu Fuß lauter | Mackel ist. 34, 317; Von der M., die solcher Kreaturen anklebt. 136.
Anm. Aus lat. macula, fem., doch schon mhd. makel, m. 2, 21b), wie auch heute überwiegend, doch zeigen die Belege auch das Fem. als nicht ugw. Sich nahe berührend mit goth. mail, ahd., mhd. meil, s. 2, 94 ff. und 2, 564, wo auch die Berührung mit Mal (= Fleck) hervorgehoben ist, wie auch Ableit., z.B. Mailige [fleckige, angestoßne] Äpfel; Schwarze Kirschen mailen [flecken] gern etc., vgl.: So ist auch die Höflichkeit .. nit zu „vermeulen“ [vermailen, tadeln, schelten etc.] 814a; Bemailet und verunreinigt. 1, 591b; Mit einer Todsünd bemeiliget. Chron. 343b; Mit Blutschulden bemeiliget. Pr. 149; Sar. 10b etc.; Wodurch dgl. Vermailigungen wieder so rein abgewaschen werden können. Merck 2, 216, mit Anm.: „Das bei vorkommende: vermailigen oder vermahligen“ = beflecken braucht öfters, z. B. im Merkur (1777) III, 180: Weder vermailigen noch betrüben. Vermailigungen bubischer Menschen sagt auch [Rh. 3, 252; ferner 1, 95 etc.], vgl.: Damit sie .. nit .. ihr zartes Angesicht mit Zähern vermailige. 8a etc. S. auch (weidm.): „Der Hirsch malet“ [giebt Losung von sich]. und: „Bemahlen sagt der Jäger vom Vogelwild, wenn es den Baum, wo es des Nachts gesessen, durch seinen Koth beschmutzt.“ Ökon. Lex. 51a. S. das Folgende, nam. makeln 1.
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