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Lust
II. Lúst, f. (Lüste; Lüstchen, lein); -:
1) (gew. ohne Mz.) der eine Begier befriedigende Genuß und das dieser Befriedigung entsprechende Wohlgefühl, wie auch zuw.: ein solches Wohlgefühl erweckender Ggstd.; vgl. die sinnvwdten: Vergnügen, Freude (s. Leibnitz 1, 420), Wonne, Entzücken, Behagen, Ergötzen, Wohlgefallen etc., und als Ggstz.: Schmerz, Qual, Leiden etc.: Das ist, war eine L.; Etwas gewährt Einem L., gereicht Einem zur (höchsten) L.; Die daherblühen, daß L. zu sehen ist. Luther 5, 536a; Sie machen glu! glu! glu! daß es eine L. ist. Kotzebue NSch. 10, 470; Es ist eine L., ihn schimpfen zu hören. L. 8, 485 etc.; L. an Etwas haben, finden, empfinden etc.; Er hat nicht L. an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an Jemandes Beinen. Ps. 147, 10; Habe deine L. an dem Herrn! 37, 4, 111, 2; Spr. 14, 9; 18, 2; 1. Sam. 15, 22; Hos. 6, 6 etc., auch (vgl. 2, womit es sich überh. oft nahe berührt): Er hatte L. zum Ackerwerk [Trieb, Neigung dazu, beschäftigte sich gern damit]. 2. Chr. 26, 10; Hat L. zum Gesetz des Herrn. Ps. 1, 2; 112, 1; 119, 16; 24; 35; oft mit besitzanz. Fw.: Seine L. (an Etwas) haben. (117; Hiob 22, 26; Jes. 11, 8; 57, 4; Hölderlin H. 1, 97 etc.); sehen (Jes. 53, 11; 60, 5; Ps. 22, 18; 54, 9; 59, 11; 92, 12 etc.; Mich. 7, 9; G. 17, 270; W. 11, 57 etc.); Die ihres Herzens L. an Geron sah. 133 etc.; Da sollten Sie Ihre L. hören [hörend haben]. L. 13, 139; Er hörte seine L. und schaute sein Vergnügen. Rückert Rost. 6a etc.; L. aus Etwas schöpfen. W. 11, 159; L. ob Etwas empfinden. Nicolai 2, 66 etc.; Etwas mit L. und Liebe betreiben (vgl. 2, s. o.: Freude daran und zugleich Trieb dazu empfindend); L. und Liebe zu einem Ding | macht Müh und Arbeit gering. Sprchw.; Alles, was in die jungen Seelen eingetrichtert wird, was sie nicht aus L. und Liebe halten, haftet nicht. Heinse A. 1, 90; Übet Jemand Barmherzigkeit, so thue er es mit L. Röm. 12, 8; Dem Herrn gedient mit Freude und L. deines Herzens. 5. Mos. 28, 47; L. [genauer: Mangel an L.] zu lernen soll mich nicht abhalten. Forster Br. 1, 514 etc.; Jemand, Etwas ist meine L.; Ich will mein Heiligthum, euren höchsten Trost, die L. eurer Augen, .. entheiligen. Hes. 24, 21; 25; Ihn als eine L. des Menschengeschlechts anzukündigen. H. Ph. 13, 154; Holberg, die L. unseres Publikums, der Stolz unserer Schauspieler. Prutz Lit. Tasch. 2, 254; Da du am Busen der Mutter noch lagst . ., | ihre geliebteste L. W. 26, 6; Du, meine Wonne! du, meine L. etc. (s. 2c). Ferner: Sie wird blühen und fröhlich stehen in aller L. und Freude. Jes. 35, 2; Die Qual des Kerkers .. in verzärtelnde L. umzuwandeln. Börne 2, 288; L. an Unlust, Das ist L. [Schadenfreude ist unsre L.]. B. 297b; Wie entsetzt, mit schauerlicher L., | ich unverwandt das große Bild betrachte. Cham. 4, 154; Die grausige L. 2, 37; Das Licht der heitern L. 4, 66; 57; Da naht die L. [person.], doch füllt sie nicht die Stelle | des Glücks etc. Freiligrath SW. 5, 63; Was soll all der Schmerz und L.? G. 1, 78; Lasset . . | Ernst und L. sich mischen. 6, 30; Daß an Sturm und Streben | der Jagd-L. auch der Ruhe L. sich füge. 13, 230; Ein Wundorgut, das ich .. | mit Freud’ und Furcht, mit L. und Sorge pflege. 232; Leerten sie den Kelch | höchster L. und tiefsten Leidens. Heine Rom. 69; Arbeiten, Das ist seine L. L. Gal. 1, 2; Freude, L. und Entzücken sind nur die Glieder des Vergnügens, das sie zu einem höhern Leben verknüpft. Novalis 1, 105; Das Gefühl des Erhabenen .. ist eine Zusammensetzung von Wehsein, das sich in seinem höchsten Grad als ein Schauer äußert und von Frohsein, das bis zum Entzücken steigen kann und, ob es gleich nicht eig. L. ist, von feinen Seelen aller L. doch weit vorgezogen wird. Sch. 1221b; 55a; Als die L. gehetzt bis zur Entseelung, | der Freudenkelch geleert etc. Uhland 499 etc. Selten in Mz. (s. 2): Der Leib so rund, | wie zu Paradieses Lüsten [Wonnen]. G. 4, 30; Ach, daß Karthago wüßte | des großen Königs Heil und unsre Freud’ und Lüste. Lohenstein Soph. 15. 2) das Verlangen nach Etwas, als L. (1) gewährend; der Trieb dazu; die dringend nach Befriedigung strebende Begierde, sich oft ganz nahe mit 1 (s. d.) berührend:
a) im Allgm. auch hier o. M.: L. haben = wollen: „Warum hast du Das gethan?“ Weil ich L. hatte, weil ich wollte, es mir so gefiel, beliebte; L. haben zu Etwas; Etwas zu thun etc.; Du hast L. zu ihr, daß du sie zum Weibe nehmest. 5. Mos. 21, 11; 14; Wenn der Herr L. hätte, uns zu tödten [uns tödten wollte]. Richt. 13, 23; Hiob 9, 3; Wer L. zu tauschen hat, hat L. zu betrügen [wer gern tauschen will etc.]. Sprchw.; Wenig findet er L., sich unter den Leuten zu zeigen [er mag sich nicht gern zeigen]. G. 5, 12; Das Vermögen schaden zu können (s. d. II1) erweckt, fürchte ich, die L. schaden zu wollen (s. d.). L. 1, 149, wo ,,können“ und „wollen“ den in „Vermögen“ und „L.“ liegenden Begriff verstärkend wiederholen etc.; seltner: MitL. [innigem Verlangen] nach Wahrheit, jämmerlich geirrt. G. 11, 30, dagegen: Die L. des Herzens steht nach, seltner (mehr im Sinn von 1) zu Etwas (z. B. Jer. 26, 8); Die L. zu Etwas kommt, wandelt (Novalis 1, 31), wächst (Zelter 1, 251) Jemand an; Es steigt die L. in ihm auf, regt sich, rührt sich; Es sollt den Leser schier die L. rühren, zu wissen etc. Luther 8, 114a etc.; Daß ihm die L. vergeht, nach Kronen aufzublicken. Rückert Rost. 17b; Laß dir nur die L. vergehn, | bei ihnen in der Gnad zu stehn. Gotter (G. 6, 70); Einem die L. zu Etwas vergehn machen, vertreiben, benehmen etc.; Jemandes oder die eigne L. befriedigen, stillen (G. 6, 37), büßen (s. d. 3) etc.; Die Welt gehn lassen, wie sie L. hat [will, nach ihrem Belieben]. G. 29, 213; Magst .. essen nach aller L. deiner Seele. 5. Mos. 12, 15 ff.; Nach eures Vaters L. wollet ihr thun [wie es ihm, dem Teusel, gefällt, beliebt, s. 1]. Joh. 8, 44; Wer will mir wehren, zu singen | nach L. zum Himmel hinan? G. 4, 37 etc., selten in Mz. (s. u.): Daran bildete er sich nach individuellen Lüsten und Bequemlichkeiten. Zelt. 6, 411, vgl.: Sie warfen mit Brust sich zu Brüsten | und herzten und küßten nach Lüsten. G. 1, 177, wo man es wohl als Infin. des Zeitw. lüsten zu fassen hat.
b) oft tritt und hier ist auch die Mz. gw. (vgl. Gelust und Begier 2) der Begriff des Fehlerhaften, Sündigen, des Ungemäßigten, Ungezügelten, Ungeordneten in den sinnlich. Trieben (zumal vom Geschlechtstriebe) hervor, z.B. hervorgehoben durch nähere Best.: Schöne Weiber haben Manchen bethöret und böse L. entbrennet davon wie ein Feuer. Sir. 9, 10; Wende von mir alle bösen Lüste. 23, 5; 18, 30; Susann. 8, 14; 56; Wandeln nach dem Fleisch in der unreinen L. 2. Petr. 2, 10; Reizen durch Unzucht zur fleischlichen L. 18; Des Fleisches L. 1. Joh. 2, 17; Die Lüste des Fleisches. Gal. 5, 6; Die weltlichen Lüste. Tit. 2, 12; Die sündlichen Lüste. Röm. 7, 5; Die reizende L. verkehrt unschuldige Herzen. Weish. 4, 12; Die kranke L. . ., sich freiwillig einzupferchen. Börne 2, 49; Schilt einer Schwester reine Himmelsfreude | nicht unbesonnene, strafbare L. G. 13, 50; Mit der Welt und ihrer L. zerfallen. Lenau Alb. 96; Wie sie dem nächtlichen Galan | den Leib zu grober L. erlaubte. Nicolai 2, 43; Wie man .. die Mägde des Hauses | zur unwürdigen L. hinzieht in den schönen Gemächern! V. Od. 20, 319; Natürlich schlummerten .. bei so magerer Diät | die bösen Lüste ein. W. 12, 99 etc., aber auch ohne Zusatz, besonders oft in Mz.: Ich wußte Nichts von der L., wo das Gesetz nicht gesaget hätte: Laß dich nicht gelüsten. Röm. 7, 7; Die kreuzigen ihr Fleisch sammt den Lüsten und Begierden. Gal. 5, 24; Leget ab den alten Menschen, der durch Lüste in Irrthum sich verderbet. Eph. 4, 22; Die nach ihren Lüsten wandeln. Judä 16; Fleuch die Lüste der Jugend. 2. Tim. 2, 22 etc.; Also rangen in ihm, . . Tugend mit L. etc. Baggesen 1, 94; Sie kränkeln nicht an jenen lumpigen, bettelhaften Lüsten, wobei man nicht lebt und nicht stirbt. Börne 3, 190; Freiligrath Ven. 9; Ich lass’ ihn so in seinen Lüsten wandeln, | mag ich doch auch nach meinen Lüsten handeln. G. 34, 320; Wenn nun bald ihn Sättigung und Ekel von Lüsten zu Lüsten treiben. L. Gal. 5, 2; Ersoffen in L. Luther 5, 533a; Wir, die Frauen, sind . in euer Haus .. gedrängt | um aufzunehmen eure Lüste. Rückert Morg. 1, 91; Gegängelt von den Lüsten. Mak. 1, 85; Ihrer Brust gewalt’ge Lüste | zähmet das Naturgebot. Sch. 56b; Der Damm ist weg, der Strom seiner Lüste kann jetzt freier dahinbrausen. 105a; Den Ehrenmantel .., womit ihr gleißend | die wilde Gluth verstohlner Lüste deckt. 428b; Der Lüste Sklav’. Uz 2, 70 etc. Der Bezug auf die sinnliche Befriedigung des Geschlechtstriebs tritt noch schärfer in „Wollust“ hervor, ferner als Bstw. in einzelnen Zsstzg. wie L.-Dirne, -Seuche, -siech etc., vgl. auch: Des Morgens sprach der Prinz Ihre Tochter in der Messe, des Nachmittags hat er sie auf seinem L. L.- Schlosse. L. Gal. 4, 7 und s. lustfein.
c) zuw. auch verkl.: Ein Lüstchen zu Etwas haben; Sein Lüstchen büßen; Doch ob sein Lüstchen schicklich sei, | deßhalb darf sich ein Prinz mit Zweifeln nicht ermatten. Langbein 2, 52; Und Sie scheint fast nun auch ein Lüstchen anzuwandeln, | auf eben diese Art Elisen zu verhandeln. Müllner 5, 98 etc.; Man wird dich nicht mehr nennen: du Zarte und Lüstlin. Jes. 47, 1 und danach Stolberg Sch. 1, 213 etc.
Anm. Goth. lustus, m.; ahd. lust, f.; mhd. lust, m. und f. Das männl. Geschlecht vralt. und mundartl. (s. I 1). Schm. 2, 509; Er ließ sie ihren L. büßen etc. Ps. 78, 29; 30 (dagegen: Seine L. büßen. Luther 5, 148a; 353b; 8, 212a etc.); Fischart B. 55a; Daran noch viel ehrliche Gemüther ihren L. sehen. Garzoni 23a; Ich hätte den besten L. Hebel 3, 295; Der Wein .. bringt .. seinen L. und Freud. Luther 1, 75a (später überwiegt das Femin.); IGMüller Lind. 2, 292; Opitz 1, 88 v. 20 (aber f. 91 v. 115); Den L. oder Begierde zur Speis. Ryff Sp. 10a; Des Lusts zu der Speis. 151b; Th. 29; 30 etc.; HSachs G. 1, 147; 242; Wohnten in fleischlichem L. mit einander. Schaidenreißer 11b; 43a und b; 46a; 65b etc.; Stumpf 393b; Weckerlin (s. WMüller Bibl. 4, 203); Zinkgräf 2, 30 etc. Daneben: Wohin ihr Lusten sie treibe. Arnim 69; Da unser .. Verstummen etwas Peinliches hat, so lang es mit dem Lusten zum Sprechen kämpft, so will ich diesen Lusten .. aufheben. Brentano Fr. 1, 197; So hab ich einigen Lusten, mit dir zu schmähen. 228; Hat einen sonderlichen Lusten u. Wohlgefallen daran. Garzoni 256b; 777a; Keinen Lusten dazu gehabt. 500b; LPHahn Hohn. 67; Büßten ihren Lusten. Waldis Ps. 78, 13 etc.
Zsstzg. oft in der doppelten Bed. des Grundw., z.B. [1]: Daß an Sturm und Streben | der Jagd-L. [der L., des Vergnügens, welches die Jagd gewährt] auch der Ruhe L. sich füge. G. 13, 230; Da .. diese Jahreszeit in Jagd-L. unter freiem Himmel zugebracht werden sollte. 25, 174etc., dagegen [2]: Jagd-L. [der Trieb zur Jagd] .. Diese artet nam. in Italien in eine förmliche Jagd wuth aus. TschudiTh. 68 etc., s. die folgenden, leicht zu mehrenden und zu verstehenden Bsp. (vgl. die von Freude, Gier, Liebe etc. u. s. Spate): Ābend- [1]: Lust der Abendzeit: A. und Abendleid. WhMüller 1, 92. Áffen- [1; 2]: Triumph um Nichts und Klag’ um Kleinigkeit | ist A. [1] und eitler Knaben Leid. Tieck Cymb. 4, 2. Árbeits- [1; 2]: Erruft zumächt’ger A. [1]die rußige | .. Schaar. G. 10, 270. Ase- [2] s. Eß-L.: Zur Befriedigung ihrer Ä. Winkell 2, 114. Aūgen- [1; 2]: vgl. Augenweide: die Lust, die etwas Reizendes dem Auge gewährt; etwas dem Auge reizend Erscheinendes und das gierige Verlangen nach etwas die Augen Reizendem: Des Fleisches Lust und der Augen L. [2] und hoffährtiges Leben. 1. Joh. 2, 16 mit Randgl.: Fleisches-L. ist Hurerei, A. ist Geiz und Reichthum; Da .. ein neues Gras zu neuer A. | . . die grünen Spitzen streckte. Brockes 1, 10; Es ist eine behagliche A., die sich im Allgemeinen über die sinnliche Welt aufthut. G. 26, 325; 13, 361; Ihr Trachten war auf die A., Fleisches-L. gestellt. Gotthelf U. 2, 213; Unsre Reise war eine immerwährende A. Heinse A. 2, 243; Die große A. machte uns eine Weile stumm und alle die andern Sinnen verloschen. 1, 312; Wenn ich A. zu finden | .. gehe | und ein schönes Mädchen sehe, | möcht’ ich lauter Auge sein. L. 1, 53; Arglos überließ sie ihren Augen sich | .. Kein Skrupel störte sie in ihrer A. W. 20, 69; Aktäon für einen Augenblick unschuldiger A. so grausam bestrafen. 27, 334; Luc. 3, 279. Bāde- [1; 2].
Bāū-: Daß Gegenwart eines Baumeisters B. [2] errege. G. 27, 67.
Bāūern-: nach dem Geschmack der Bauern, vgl. Bürger-L.
Besítz-: Das zierliche Ansehn dieses herrenlosen Gutes lockte die B. [2] der Vorbeiwandernden. G. 25, 113.
Bespīēgelungs-: Selbstgefälligkeit, B., Eitelkelt. G. 21, 231.
Bēūte-: s. Besitz-L.
Bürger-: eine Lust oder Lustbarkeit, wie Bürger sie sich bereiten, Bürgerfest, ebenso Bauern-, Kinder-L., s. Schm. 2, 510, danach auch (schwzr.) übrtr.: eine ausgelaßne, wilde Freude: Die größte Burger-L. für die Schüler. Gotthelf 5, 50; Böse Buben, welche einem Käfer Glied um Glied ausreißen und zuletzt noch ihre B. am zuckenden Rumpfe haben. Sch. 320; 75; 165 etc. Dārstellungs- [2]: G. 22, 71. Eīnsamkeits- [2]: Wahnsinn aus E. [Verlangen nach der Einsamkeit]. Kühne Char. 1, 39. Eīntags- [1]: kurze, rasche vergängliche Lust: Frauengunst | ist .. eine E. Nur nicht getrauert, wenn sie welkt. Immermann Card. 15. Eīs- [1]: das Vergnügen des Eislaufs. G. 18, 258. Eltern- [1]: Lust, welche Eltern an ihren Kindern haben. Engel- [1]: überirdische, s. Götter-, Himmels-, Paradieses-L.
Erden-: irdische Lust: Nicht Männerliebe darf dein Herz berühren | mit sünd’gen Flammen eitler E. Sch. 452b. Erínnerungs- [1]: Wonne, die die Erinnerung gewährt, s. Nach-L.
Erkénntnis-: Lust an oder zur Erkenntnis: Freilich erspart er sich zum Ersatze verlorener E. auch den Schmerz und die Demüthigung unbefriedigter Wißbegierde. Fallmerayer Or. 1, 233. Eß- [2]: Appetit. Börne 3, 3; IP. 2, 67; Rückert W. 4, 304; W. 16, 91; Essens-L. 11, 119, vgl. auch Tafel-L. Fástnachts- [1]. Flēīsches-: fleischliche Begierden, s. Augen-L. Fréß- [2]: Freßgier, auch: Fressens-L. W. HB. 1, 113.
Frêvel-: z. B. [1] frevelhafte Lust. Stolberg Sch. 1, 216.
Frīēdens-: Friedensliebe etc. Frǖhlings- [1]: Freude des Frühlings, Lenz-, Maien-L.
Fürsten-: vgl. Bürger-L.: Laß stürzen! . . | Das darf nicht F. verwürzen. B. 70a.
Gêb-: Lust zugeben, Freigebigkeit etc. Rückert Mak. 1, 56. Géld- [2]: Geldgier: Vom Alraun schnöder G. fort und fort gereizt und gequält. Arnim 168:
Geschléchts-: Lust in Befriedigung des Geschlechtstriebs. Götter- [1]: s. Engel-L.: Was zur G. des Edlen Freud’ erhöhet. Alxinger D. 148; Die Unruh, die er schafft, ist G. Immermann Card. 70.
Hāūpt-: hauptsächliche Lust. Hēīm- [1]: Freude an und in der Heimath, vgl. Heimweh: Erfüllt uns eine edle H. Jahn M. 250. Hélden- [1]: Der Kampf, der Krieg ist H.
Hérbst-: vgl. Frühlings-L.: Die H. der Weinlese.
Hérren-: s. Fürsten-L.
Hérrsch-: Herrschbegierde.
Hérrscher-: Herrsch-L., z. B.: Wie sollte er den Jugendträumen seiner H. entsagen? Arnim 165; Fürsten-L. (s. d.).
Hérzens-: herzliche, innige Lust: Nach H., wie man es von Herzen wünscht, z. B.: Auerbach Ab. 201; Ruge Rev. 2, 93; FSchlegel Mus. 3, 80; W. 12, 40 etc.; Küssen ihn mit H. H. Cid. 45; Das war eine H.!; Wir hatten H. an euch. 1. Thess. 2, 8.
Himmels-: himmlische Lust, vgl. Engel-L.: Übergang von der Todesangst zur H. vHorn rhD. 2, 283. Hirten- [1]. Hōch- [1]: (ungw.) hohe Lust: Die Wellen | von H. aufgebläht. L. 13, 630. Hōf- [1]: Lust des Hofes, des Hoflebens. Börne 2, 358.
Hóffnungs-: z. B.: H. zu freudigen Entwürfen. G. 2, 96, frohe Hoffnung, freudiges Vertraun etc.; auch: Verlangen nach Hoffnung.
Hūren-: geile Fleisches-L.
Jāgd-: s. o. Jūbel- [1]: jubelnde.
Jūgend-:
1) [1]: Um sie, in ew’gem Freudenchore, schweben | der Anmuth Götter und der J. Sch. 421a.
2) [2]: So schlang ich mich mit Liebesarmen | um die Natur, mit J. 48b. Kámpf- [2]: Den wilden Rossen schwillt vor K. jede Ader. Freiligrath 1, 133; Hartmann BB. 32; Rückert Rost. 84b. Kāūf- [2]: Die K. ward auf dem Bazar rege. Kínder-: s. Bürger-L. Kúnst- [2; 1]: Wohlgefallen an Kunstwerken und Verlangen sie zu haben: Ich hörte von des Nachfolgers Kunst- und Sammlungs-L. G. 21, 113. Lách- [2]: Daß es .. unsre L. kitzelt. Heine Rom. 101. Lánd- [1]: Freude des Landlebens. Hagedorn 3, 88; W. 12, 57. Lêbens-: Freude am Leben und Verlangen zu leben: Üppige L. ziemt deinen Jahren. Cham. 6, 254; [Egmont] mit L. dem Tod entgegengehend. G. 33, 72, auch: Lust, die das Leben gewährt. Lénz-L. Līēbes-: Liebes-Freude (Prutz Woch. 57) und -Gier: Hält in derber L. | sich an die Welt mit klammernden Organen. G. 11, 47. Māīen-: Frühlings-L. Mä́nner-:
1) s. Bürger-L.
2) Begier nach Männern: [Mutter Maria,] der es am M., doch nicht am Milche fehlt. Lohenstein Himm. 30. Másken-: z. B. [1] WhMüller 1, 67. Mórd- [2]: Hektor, die funkelnden Augen voll M. wüthet daher. V. Il. 9, 237. Mútter-: s. Eltern- L. Nāch- [1]: die dem Genuß etc. nachfolgende Wonne: N. zeuget die edele That und Reue die böse etc., s. Erinnrungs-L. Nácht- [1]: G. 24, 76. Nárren- [1]. Nēū- [1]: Nicht Neugier rath’ ich dir, die giert nur nach dem Neuen, | doch N., die sich wohl des Neuen mag erfreuen. Rückert W. 4, 42. Öhren-: vgl. Augen-L. Prácht-: Prachtliebe etc.: Die durch Wohlleben und P. entnervten Griechen. G. 30, 114. Rách- [2]: Rachgier. Rēīse-: Lust die das Reisen gewährt und Lust zu reisen: O wonnigliche R.! Platen 4, 63; Ihre R. büßen. Tieck N. Kr. 2, 2. Rōsen- [1]: Der Mund gab R. Mühlpforth Hochz. 6. Sámmlungs-: s. Kauf-L. Schāden-: Schadenfreude: Nicht ohne geheime Sch. Heine Reis. 3, 48; ESchulze 3, 290. Schāū- [2]: Insbesondre wurde die Sch. durch die Nachricht gespannt etc. Arnim 75; Aus purer Neugier, purer Sch. Prutz GschTh. 373. Schēīn-: scheinbare, nicht wirkliche Lust [1]. Schmérz- [1]: eine schmerzliche Lust: Ward ergriffen | .. von der wundersamen Sch. | .. jener großen Offenbarung, | die wir nennen Poesie. Heine Rom. 220, auch: Holder Liebe Schmerzen-L. G. 31, 166. Schmétter-: z. B.: Was hemmet dort dem Vogel | die Triller- und die Sch.? Daumer 1, 55, die Lust am und den Trieb zum schmetternden Gesang. Schöpfungs-: Lust am Schaffen und an der Schöpfung. G. 4, 104. Schwímm-: Die Schwäne| in gesell’ger Sch. G. 12, 188, in der Wonne des Schwimmens; auch: das Verlangenzu schwimmen etc. Sēēlen-: s. Herzens-L., nam. im Ggstz. der Fleisches-L.: Die reine S., als eine Bestimmung des Geistes betrachtet und abgesondert von ihrer fleischlichen Begleiterin, von der sinnlichen Wollust. Mendelssohn Phil. 1, 23. Sélbst-: z. B.: Den edlen Trieb . . | durch Mehrung seines Heils in steter Ruh zu leben, | die S. Günther 443. Sīēges-: z. B. [1]: Der Tugend S. verjünge | bei kargem Glücke mir die Brust. Hölderlin (Wackern. 2, 1255 Z. 1). Sínnen- [1]: sinnliche Lust. Sómmer-: s. Frühlings-L.: Sitz der S. Fallmerayer Or. 2, 5. Sónderungs- [2]: G. 22, 77. Sórgen- [1]: eine mit Sorgen gemischte Lust: Tafel, die den holden Kinderkreis | anmuthig anschloß elterlicher S. G. 6, 304. Strēīt- [2]: Kampf-L.: Die Wuth, die Siegesbegier, zu denen die St. der Pferde sich gesellt. G. 29, 139; V. Od. 22, 73. Sünden-: sündliche Lust. Tāfel-: Freude, die man an der Tafel, schmausend genießt: Ihre T. zu mehren. W. 12, 178. Tánz- [2]: G. 22, 119. Thāten- [2]: Von Wissensdurst und Th. entbrannt. Cham. 4, 69; Meine Th. fand kahle Nahrung. Hölderlin H. 2, 87 etc. Thrǟnen- [1]: eine Lust, die sich in Thränen ergießt: Fühlen wir .. | uns zur Th. erweicht. G. 12, 211. Tríller-: s. Schmetter-L. Tūgend-: Lust, welche die Tugend gewährt; Lust an der und zur Tugend: Dieses Konterfei der wahren T. Scultetus (L. 8, 305). Ǖber-: übermäßige Lust: Nachtigallen-Wettgesang erschallt, | flötet schmachtend, seufzt vor Ü. [1]. CRudolphi NGD. 218. Ún-:
1) [1] der unangenehme Zustand, wo man die Lust entbehrt u. vermisst, Mißvergnügen, Unbehagen: Er machet uns viel U. Weish. 2, 12; Es ist keine U., um die Weisheit zu sein. 8, 16; Gedenkt mit Lächeln einer alten Hütte dann, | in der ihr sonst mit U. oft die Lust gesucht. G. 6, 362; Lustpartien, die in U. ausliefen. 22, 297; Unmuth und U. hatten in Werther’s Seele immer tiefer Wurzel geschlagen. G. 14, 114; Die anschauende Betrachtung unsers Unglücks gebieret U. Mendelssohn (L. 13, 58); Der U. lange starb ich ab und Lust. Platen 2, 333; Weil es uns vor U. bewahrt oder eine Quelle von Vergnügen ist. W. 7, 76.
2) [2] der Zustand, wo man keine Lust zu Etwas hat, es nicht mag, Abneigung (mundartl. auch = dem stärkern Widerwillen, Ekel, s. Schm.): Mit U. an die Arbeit gehen; Mit Lust und mit U. [gern und doch ungern] nun ziehet sie fort, | sie möchte vom Vater nicht scheiden. G. 1, 141 etc. Mundartl. auch: etwas Ekel Erregendes, Schmutz, Koth, Wust. Schm. 2, 510, z.B.: Wie theuer achtst den U.? [den häßlichen Sklaven]. HSachs G. 1, 225 etc.
3) (s. 2) mundartl.: Mangel an Eßlust. Ryff Th. 63.
4) etwas U. (1. und 2) Erregendes: Wenn sie nicht Gnade findet vor seinen Augen etwa um einer U. willen. 5. Mos. 24, 1; Lust an U. [Schadenfreude]. B. 297b; Dem Landsfürsten im Bisthum eine U. [Unannehmlichkeit] nach der andern anrichten (s. 5). Luther 8, 4a; Die Fährlichkeiten und U–en des Weges, der Jhnen so reizend vorkommt. W. 33, 286 etc.
5) (s. 2) vralt.: Haß, Unfriede etc.: Was blast dich, Kunz, für U. an? H. 8, 518; Gott wehre den bösen Mittlern [Zwischenträgern], so solchen U. (s. 4) zw. Ew. Gnaden anrichten. Luther SW. 56, 28. Vāter-: s. Eltern-L. Vōr-: Lust, die man im Voraus zu Etwas hat [2]: Ihre große V., mir zu schreiben hat sich wohl in ein und den andern freundlichen Gedanken aufgelöst. G. Stein 1, 319, auch [1] die Lust oder Freude, die man sich von Etwas verspricht oder in Gedanken an die Zukunft schon genießt etc. Wáffen-: Lust an oder zu den Waffen: Er fühlt die jugendliche W. Carriere Stud. 11; In stummer Haltung standen die Bewehrten | mit blassem Antlitz ohne W. Cham. 4, 41. Wēīd-: Jagd-L., Lust des Weidmanns. Eichendorf Lärm 28. Wēīn-: Lust, die der Wein erweckt; Lust am oder zum Wein: Niemand schämt sich der W., sie rühmen sich einigermaßen des Trinkens. G. 26, 214; auch Lust oder Verlangen zu weinen. Wélt-: weltliche, sinnliche Lust: Würd’ ich älter, möchte | leicht der W. Süße mich verstricken. Cham. 6, 250; Hafis, da rauscht es in W. Daumer H. 2, 223. Wêrde-: die Lust am Werden und am Werdenden: Ist er in W. | schaffender Freude nah. G. 11, 34; Dieser heiße Trieb, zu schaffen und durch irgend eine hervorgebrachte Schöpfung Gott liebend zu nahen oder diese W. der Engel, wie Goethe es nennt. IFalk G. 254; In der W. des Frühlings. Stahr (Schwegler 46) 279. Wérkel-: s. Arbeits-L.: Das bürgerliche Komfort einer fabrikthätigen in der W. der Gegenwart aufgegangenen Menschenmenge. Kühne Ch. 1, 262. Wōhl-: vereinzelte Schreibweise für Wollust (s. Wohl, Anm.), z. B: B. 80b; Goltz 3, 51 etc. Wól-: ein hoher Grad der Lust und des Wohlgefühls, s. Wohl-L.: 1) ohne tadelnden Nebensinn, Wonne, Entzücken, Befriedigung in angenehmen Genuß des sehnlich Begehrten etc., nam. oft wo es sich freilich schon der Bed. 2 nähert in Bezug auf sinnlichen Liebesgenuß: Du [Gott] tränkest sie mit W. als mit einem Strom. Ps. 36, 9; Jes. 55, 2; Neh. 9, 25; Hes. 32, 19 etc.; Nun ich alt bin, soll ich noch W. pflegen? [die Liebe meines Mannes ihm beiwohnend genießen] 1. Mos. 18, 12 etc.; Bring mich zum Nestchen der Wohl-L. und Ruh! B. 80b; Feine W., feiner Scherz | rührt kein niederträchtigs Herz. Cronegk 2, 285; Daß eine so völlige Selbstbeherrschung .. die edelste aller Wollüste ist. Engel 4, 37; Entzücken kann die hinschmachtendste W. und kann die beseelteste Freude sein. 7, 271; Wollusten hat man an den Kämpfen der Fechter gehabt. Garzoni 668b; Der reinen W. edler Handlung | sich mit frohem Muth zu überlassen. G. 4, 20; Es ist eine W., einen großen Mann zu sehen! 9, 15; Welche W. wird mir’s sein, deine Güter .. zu befreien. 62; Gönne mir die W., die schönste guter Menschen, sich dem Bessern | vertrauend ohne Rückhalt hinzugeben. 13, 142; Ihre Wollüste, ihre Pracht, ihre Verschwendung werden ungereimt und übertrieben sein. 39, 53; Wo bei der Unschuld Fried’ und W. wohnet, EKleist 1, 28; Was es für eine W. ist, einem kranken Vater die Küssen zu legen. Leisewitz Jul. 49; Denk’ ich indeß an den Schatz, durchströmt mein Herz unsägliche W. Platen 4, 30; Die mit Lust und W. deine goldnen Körner .. aß. Ramler 37; Ein sattes Pferd .. fiel vor W. auf die Streu. F. 3, 41; Wo man das Bier mehr nach der Gesundheit denn auf den W. [Wohlgeschmack] richten will. Ryff Sp. 89b; VIII.; Laß mir .. die süße schmeichelnde Täuschung . .! Wirst du mir diese W. mißgönnen? Sch. 198b; Wohl Dem, der .. | sich durch ein Geschäft, das er mit W. übt, | die frohste Zukunft zubereitet. Thümmel 8, 4; Die holde W. winket . ., | die W. nicht, die auch der Pöbel kennet, | die viehisch ras’t . ., nein die zugleich Natur und Weisheit preisen. Uz 2, 69; Es empört’ ihm das Herz bangathmende W. V. 1, 112; [Der Honig behält] so große W. der himmlischen Natur. Georg. 237; Lernten Bequemlichkeiten und Wollüste kennen. . . Man glaubte ihr den Genuß eines neuen und unendlichemal angenehmern Daseins zu danken zu haben. W. 7, 43; Ergötzungen und Wollüste können, als die Würze des Lebens, durch übermäßigen Gebrauch nicht anders als schädlich sein. 45; Für den ihre [der Natur] reinen, untadelhaften Wollüste allen Reiz verloren haben. 64; Den Becher der reinen W., den die Natur jedem Sterblichen voll einschenkt. 72; Die Freude presst ein w.-volles Ach | ihm aus der Brust. 12, 48; Von W. halb entseelt und blind von Schauen. 239; 337; Der Verlust der Wollüste und Vergnügungen etc. 16, 171; Daß die W., eine gute That zu thun, die größte aller Wollüste ist. 21, 264; Auch das geistigste Vergnügen sei im Grunde sinnlich und theile den Organen des Gefühls eine Art Bewegung mit, deren Ähnlichkeit und Verwandtschaft mit andern körperlichen Wollüsten.. nicht verkannt werden könne. 24, 258; Er lese sie nicht nur W–s, sondern viel mehr Nutzens halber. Zinkgräf 1, 85; 90; Daß der Verlust .. mehr Unlust, als der Besitz .. W. mache. 308 etc. 2) sehr häufig, s. [2b] von der ungeordneten, ungezügelten, nur nach Sinnlichem trachtenden, entnervenden, sündigen Lust, zumal in Bezug auf den Geschlechtstrieb, weßhalb man im gew. Leben den Gebrauch in Bed. 1 der, wie die Bsp. zeigen, in der gehobnen Rede nicht selten ist vermeidet: Mehr lieben W., denn Gott. 2. Tim. 3, 4; Welche Wittwe in Wollüsten lebet. 1, 5, 6; Dienend den Lüsten und mancherlei Wollüsten. Tit. 3, 3; Auf’s . . Sommerbett .. bereit und kampflüstern hingelagert, W. zu geben und zu nehmen. Heinse A. 2, 215; Sie hüllen der W. deinen [der Liebe] heiligen Schleier um. Hölty 186; Erschienen ihm auf einem Scheidewege die Tugend und die W. [person.]. Ramler Myth. 289; So lange die Schlachtopfer der W. durch die Töchter der W. [auf der Bühne] gespielt werden. Sch. 698b; In Wollüsten ermattet seine Tugend. 253b; Die voll sich gesoffen vom Becher der W. 105a; Der seine Glückseligkeit in einer immerwährenden Berauschung der Seele, in den ausgesuchtesten Wollüsten (s. 1) der Sinne, der Einbildung und des Herzens findet. W. 7, 117; Daß sie ihr unrühmliches Leben in Müßiggang und sinnlichen Wollüsten verträumten. 8, 98; Entnervten sie durch Wollüste. 9, 89; Die Wollüste, nach denen er wiehert, werden sich wie Schlangen um ihn winden. 26, 218; Die W. durch alle Pforten der Seele, durch Augen und Ohren, Nase und Gaumen.. in sich ziehen. Luc. 1, 34. u. . als m. FrMüller F. 25; Ryff Sp. 99a; Weckherlin 762 etc. 3) zuw., wie Lust, der die W. (1; 2) erweckende Gegenstand oder solche Pers.: Sänfte, in welcher seine W. sich befand, ein alter, triefäugiger Junge. Heinse Petr. 1, 81; Liebstes Herze, schönste Zierde! | meine W., meine Gierde! Schottel 835 etc. Zerstȫrungs- [2]: Wo der Pöbel die Fenster eingeschlagen und seine Z. gebüßt. Cham. 4, 299 u. ä. m.