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luften
Lúften, intr. (haben):
wehen, hauchen (ugw.): „Es luftet, die Luft gehet; ein Zimmer aus-l. lassen“. Radlof Tr. 67 etc., auch: L–d und duftend ins All mich verlierend. Baggesen 3, 243 und tr. in Zsstzg.: Sie um-l–d [umhauchend], | sie mit Glanz umstrahlend. 5, 153 etc. und statt lüften (s. d.): Haben den ganzen Tag viel getrunken und wollen den Geist ver-l. Kurz Sonn. 429, in die Luft gehnd auslüften, den Wein verdunsten lassen, s. Anm.; Die Lunge . ., die den ganzen Leib beluftet [mit Luft versieht, erfüllt]. Paracelsus 342a.
Anm. Niederd. auch luchten tr. = lüften (s. d. 1 und 2), z. B.: Haselnüsse ausluchten: aus der oben umschließenden Hülle heben und frei machen, s. Sanders Bl. f. fr. Volksth. 44b; Verluchten: auslüften, frische Luft durchziehen lassen. Brem. Wörterb. 3, 22, s. o.; ver-l., dagegen umgekehrt: versumpfen lassen (?): Man verluchtet die Niederungen durch Verstopfen der Abzuchten. Jahn M. 162 etc. Dagegen zu Lucht = Licht: verluchten, blenden. Brem. Wör- terbuch und wohl auch: Die kleinen Dachluken (s. d. u. Licht 9) oder „Ausluchter“, die man auf den Dächern unserer nordischen Rathhäuser sieht. Kohl Alp. 2, 41 etc.