Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
Faksimile 0137 | Seite 135
liegen Uber-Liegen um-liegen um-liegen
Līēgen, intr. (haben, s. Anm.) und refl. (s. 5), lag, läge; gelegen; Liege-:
im Ggstz. des Aufrechtseins, Stehens etc. von lebenden und leblosen Wesen: auf der größten Seite oder auf einer der größernruhend aus- oder hingestreckt, hingebreitet sein, welcher Grundbegriff doch in einzelnen Wendungen und Verbindungen (über die man die verbundnen Wörter vgl.) mehr oder minder zurücktritt. Der Ubersichtlichkeit halber ordnen wir nach grammat. Beziehungen:
1) mit adverb. Ortsbest., vgl. 2: Jemand oder Etwas liegt hier, dort, da, oben, unten, obendrauf; Obenauf liegt feine Wolle, unten gröbre; Die Stadt liegt östlich, nördlich etc. von uns; Etwas liegt rechts (rechter Hand), links, von uns (vgl. 4h) etc. Bes. zu erwähnen:
a) Oben, unten l., zunächst von Ringenden Jenes vom Sieger, Dies vom Besiegten, heute gw. ob-, unter-l. (s. d.): Der Tod liegt darnieder und hat nu keine Macht mehr, sondern das Leben liegt oben und spricht: hie gewonnen. Luther SW. 64, 123; Wenn sie ihn überwinden ..; l. sie aber unten. Zinkgräf 1, 217; 105; 118 etc.
b) Hier oder da liegt [vgl. steckt, sitzt] der Haken, der Knoten, die Schwierigkeit etc., auch unpersönl.: „Daure?“ Daure, daliegt’s. Kl. Od. 2, 88; Ja, da liegt’s! | Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, | . . Das zwingt uns still zu stehn. Schlegel Haml. 3, 1 etc., vgl.: Da liegt der Hase im Pfeffer, der Hund begraben etc.
c) Hier liegt (oder ruht) etc., häufig in Grabschriften; Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest | uns hier l. gesehn. Sch. 76a etc.
d) Da-l., s. Zsstzg.
2) mit abhäng. Präpos. (alphab.), zunächst örtl. (vgl. 1), wofür wenige Bsp. genügen, dann auch übertr. und verallgemeinert. Nur vereinzelt und ausnahmsweise findet sich, indem l. sich der Bed. von „sich legen“ nähert, die Fügung, wie bei Zeitw. der Bewegung: Lag übers Bett. Gotthelf G. 344; Dann vereinen die Pferde ihre Kraft und l. ins Geschirr, jedes so stark es mag. 331; Laß mich hier an dich l. FSchlegel Luc. 100 etc. und vgl. c; e; l; her-l. etc. und s. Herrig 19, 238.
a) Das Kind liegt an der Erde und spielt; Es l. Laufdohnen, Schlingen am Boden etc. Der Hund liegt an der Kette. Die Stadt liegt (oder ist gelegen) an einem Fluß, an einem Berg, am Meer, an der Grenze; Unsre Häuser, Gärten, Äcker l. an einander, s. m. Das Erz liegt dort an der Erdoberfläche, am Tage (s. d.); Nun liegt es klar am hellen Tage bloß. G. 6, 23; Der Grund (22, 230); Daß Dies immer der Fall gewesen sei (W. 18, 59) liegt am Tage etc. Am Fieber etc. krank (oder danieder) l.; Der krank lag an der zehrenden Seuche. Pfeffel Pr. 2, 94 etc., seltner (s. 4b): Was mußte Der nun leiden, der an der Krankheit lag! Opitz 1, 180; Ein Kranker mochte, woran er wollte, l., | Gicht, Hüftweh etc. W. 15, 252. Die Alten saßen nicht, sondern lagen an den Tischen (oder bei Tisch); Derselbige lag an der Brust Jesu. Joh. 13, 25; 21, 20; Ich lieg [ruh etc.] an deinem Herzen, | du liegst an meiner Brust; An Jemandes Hals l. oder hangen (s. d.). Eine Sache liegt Einem am Herzen (s. d. 9a), an der Seele, sie ist ihm angelegen, beschäftigt ihn, z. B. G. 39, 451 etc. Einem liegt (oder ist gelegen) Etwas, Viel, Nichts, Wenig, ein Dreck, Quark an einer Sache, sie ist ihm von großer oder geringer (keiner) Wichtigkeit, ist ihm angelegen oder nicht, s. an-l. 3. Daß sie den Gedanken gefasst hat, an ihr liege es [von ihr hange es ab], die Ihrigen zu retten. G. 8, 186; Es liegt freilich an mir, einen andern Verleger zu wählen. Platen 7, 215 etc. Die Schuld liegt nicht an mir [es ist nicht meine Schuld], liegt nur daran, daß etc.; Woran liegt [vgl. hängt, hapert, stockt] es, daß etc.?; Die Sache wäre längst in Ordnung, es liegt nur an seiner Nachlässigkeit, die ist das Hindernis.
b) Etwas liegt auf der rechten, verkehrten, unrechten Seite; Jemand oder ein Thier liegt auf der rechten, linken Seite, auf dem Rücken, Bauch, auf den Knien [kniet] etc., s. k. Auf der faulen (s. d. 2) Seite l. etc. Auf der Erde, dem Boden, auf der Bank, dem Sopha, dem Tisch, Pult, auf einer Unterlage, Grundlage l.; Jemand liegt auf Streu, auf einer Matratze, auf einem Pfühl, Federbett, auf der faulen oder Bärenhaut (s. d.), auf dem Sterbelager, Todtenbett, auf den Tod (s. d.), auf der Folter, auf Latten etc.; Es liegen viel Steine auf dem Acker, Bücher auf dem Tisch; Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, das Haus auf einem Hügel, auf dem Markt; Die Schichten l. auf einander; Auf einen Haufen (s. d. 1c) l. etc. Das Bier liegt auf dem Faß, der Wein auf Flaschen. Die ganze Last liegt [drückend, ruht] auf mir, auf meinen Schultern; Mir liegt eine (Centner-) Last, ein Alp, etwas schwer Drückendes etc., es liegt mir wie eine Last, wie ein Stein, wie Blei, wie ein Alp, centnerschwer, mit Centnergewicht auf der Brust, auf dem Herzen; Die Schuld liegt mir schwer auf der Seele, auf dem Gewissen; Schwer lag ihm Kummer auf der Brust; Daß ich ein Wort ihr sage, wie mir auf dem Herzen es lieget. V. Od. 22, 392; Einem auf dem Hals (s. d. 2) l. etc. Das liegt auf meinem Wege, er führt mich daran vorüber, s. i. Das liegt auf der (flachen) Hand, ist offenbar. Auf der Lauer (s. d. und: im Hinterhalt) l. Der Ton liegt (oder ruht) auf der letzten Silbe; Der Nachdruck liegt auf diesem Wort, auf diesem Umstand etc.
c) Er liegt aus dem Fenster, lehnt sich mit vorübergebeugtem Körper hinaus. Das liegt ganz aus oder außer meinem Wege, Plane, aus der Richtung, Kehr, davon entfernt, so daß man ohne Umweg (oder Abschweifung) es nicht berührt; Das liegt außer [nicht im] Bereich der Möglichkeit, außer aller Berechnung etc.
d) Das Buch liegt bei den übrigen; Die Lämmer l. bei den Schafen; Bei Jemand l., z. B. begraben. 1. Mos. 37, 40 etc., oder schlafend, auch als verhüllender Ausdruck vom Beischlaf (s. bei-l.). 1. Mos. 19, 34; 29, 23 u. v., vgl. k; Altona liegt bei Hamburg; Der Brief liegt bei dem Packet etc. dd) Das Dorf liegt diesseits (jenseits) des Flusses etc.
e) Ein Land etc. liegt gegen oder gen Süden etc.; Mit dem Gesicht gegen Osten l.; Mit den Füßen gegen die Wand l.
f) Der Hund, das Zeug liegt hinterm Ofen etc.; Das Land liegt weit hinter der Türkei etc.; Das Dorf liegt schon hinter uns (in unserm Rücken), wir haben es hinter uns l. lassen, wir sind schon daran vor- über, übertr.: Dir zu erzählen, was hier schon Alles hinter mir liegt, noch mehr, was bevorsteht. Gutzkow R. 2, 185; Hinter uns liegt weit schon die goldene Zeit. Sch. 96a etc. i) Jemand liegt im Bett, im Gras, Heu, im Sarg, im Grab, im Gefängnis, Kerker, in Fesseln, in Ketten und Banden etc., im Hinterhalt, im Versteck etc.; fechtend (s. 4e) in der Prime, Sekunde etc., in der Stellung eines Parierenden etc.; schießend, zielend in Anschlag (s. d.); In den Armen l. sich Beide. Sch. 63a etc.; Der Hund liegt im Stall etc.; Etwas liegt im Kasten, im Futteral, in der Stube, im Garten etc.; Die Augen l. in den Augenhöhlen; Berlin liegt in Preußen; Das Haus liegt in der breiten Straße; Es liegt eine Mühle im Thale etc.; Im Garten l. Fußangeln; Es l. Steine im Wege (s. d.), auch übertr.: Forträumen, was Einem im Wege liegt, hinderlich ist etc.; Das Dorf liegt in der Mitte zwischen beiden Städten; Die Wahrheit liegt in der Mitte, zwischen zwei Extremen etc. Jemand liegt beständig in den Wirthshäusern, Kneipen etc. Die Truppen l. im (oder zu) Felde; Es liegt eine Besatzung in der Stadt. Etwas liegt mir (beständig) im Kopf, im Sinn, in den Gedanken, ich habe es darin etc. Es liegt mir eine Schwere, eine Mattigkeit in den Gliedern, ich fühle sie drin, auch unpers.: Es liegt mir schwer oder wie Blei in den Gliedern; Mir liegt’s im Fuß wie Bleigewicht. G. 12, 18 etc. Die Stadt liegt in Schutt, Asche, Trümmern; Im Staube l. etc. Jemand liegt [ist begriffen etc.] im Sterben, im Todeskampf, in Agonie, in den (letzten) Zügen etc., in Ohnmacht, in Krämpfen, im Starrkrampf; Die Frau liegt in Kindesnöthen, in den Wehen etc., in den Wochen, im Wochenbett etc. Ein- ander in den Haaren (s. d. 1d) l., raufend; Mit einander im Streit, Proceß l.; Mit seiner Frau in der Scheidung l. etc., vgl.: Der Proceß hängt, schwebt. Einem in den Ohren (L. 10, 229; 11, 515; W. 21, 123 etc.), im Ohr (Schlegel Kaufm. 3, 2) l., mit Reden über seine Angelegenheit nicht von Einem weichen. Das braucht nicht besonders gesagt zu werden; Das liegt schon drin, ist darin enthalten; Das liegt schon in der Bez. der Eingabe als Bittschrift; Das liegt in der Natur der Sache und steht nicht zu ändern. Schlegel Mißd. 99; Unverzeihlich find’ ich den Leichtsinn, doch liegt er im Menschen. G. 5, 6; Das liegt einmal in der Familie, in der Art, im Blut, ist angeboren, angeartet; Das liegt nun einmal nicht in ihm, nicht drin, ist davon, von ihm nicht zu erwarten; Der Keim, die Anlage dazu liegt in ihm; Das lag gar nicht in meinem Plan, in meiner Absicht; Es lag durchaus nicht in meiner Absicht, dich zu beleidigen; Das Rührende liegt hier mehr in der Situation, als in den Worten; Die Pointe des Witzes liegt hier in dem Doppelsinn des letzten Worts; In dieser Äußrung liegt etwas sehr Schmeichelhaftes für mich; Der Unterschied liegt darin, daß etc.; Die revolutionäre Stimmung muß jetzt in der Luft l. etc. Das liegt in dem Schoße der Zukunft, der Zeiten, wird sich erst entwickeln, künftig zeigen; Etwas liegt im Schoß der Götter, in Jemandes Hand, Händen, Macht, Gewalt etc., hängt von ihm ab. k) Ich verlasse diesen Ort nicht, bis ich mit (s. d) dieser Dirne gelegen habe. Klinger F. 227; Mit dem Bauch auf der Erde l. (vgl. b); Mit dem Ellbogen auf dem Tisch, mit dem Gesicht gegen die Wand l.; Das Haus liegt mit der Fronte nach Norden, nach der Hauptstraße etc. Mit einem Kinde [im Wochenbett] l., davon entbunden sein. Hohel. 8, 5, s. ge-l.
1) Nach Osten, nach dem Hof zu l. (s. k); Die Blätter l. nach der Reihe etc. m) Der Hund liegt neben dem Ofen; Unsre Häuser, Gärten, Äcker l. neben ein- ander; Nur | zu nahliegt eine freche Kälte neben | der heißesten Empfindung unsrer Brust. G. 8, 91 etc. n) Die Stadt liegt 1000“überm Meeresspiegel. Es l. mehrere Schichten über einander. Eine Decke liegt überm Tisch, überm Bett; Es liegt ein zarter Hauch über dem Gemälde, ein Duft über der Gegend; Eine wunderbare Stille liegt überm ganzen Lande. Gotthelf G. 379; Eine matte Schwüle lag über dem Walde. Kinkel E. 250. Immer über den Büchern l., vgl. hocken etc. o) Es liegt eine Klammer, ein eiserner Ring um den Balken; Die Wolken, die erst um den Gipfel lagen,| ergossen jetzt sich etc. Cham. 4, 34; Die Räuber lagen im Kreise um ihren Hauptmann (herum) etc. p) Es liegt ein Teppich, eine Fußdecke unter den Füßen, unterm Tisch; Der Hund liegt unterm Ofen; Unter der Erde l.; Unter einer Steppdecke l.; Unter einer Decke (s. d. 1) l.; Es liegt Alles unter einander wie Kraut und Rüben; Das liegt wohlverwahrt unter Schloß und Riegel etc. q) Das Dorf liegt eine halbe Meile von der Stadt [entfernt] etc.; Er liegt [krank] von [in Folge] der großen Anstrengung etc. r) Der Hund liegt vor der Thür; Es liegt ein Garten vor dem Haus; Es liegt ein Vorlegeschloß vor dem Koffer; Das liegt klar vor Augen; Das Schiff liegt vor Anker; Er liegt mit dem Belagrungsheer schon drei Monat vor der Festung; Mit einander vor Gericht [im Proceß] l. W. Luc. 3, 347; Daß uns doch immer Bettler vor der Thüre l. Ramler F. 2, 297, uns belästigend etc.; Bergb.: Vor Ort l. (oder sitzen) etc. s) Zu (oder am, s. a) Tage l.; Besiegt oder hingestreckt zu (oder am) Boden l.; Zu Jemandes Füßen, ihm zu Füßen l.; Zu Bett (s. d. 2b) l., z. B. 2. Mos. 21, 18; Die Soldaten l. zu (oder im) Felde; Wie .. alle Leidenschaften mit unsern Pflichten zu Felde l. W. 32, 108 etc.; Jedem Gerücht liegt etwas Wahres zu Grunde, ist dessen Unterlage und Fundament; Daß alle Gebrechen, die wir so scharf an ihnen rügen, | uns Männern .. zu Schulden l. [fallen, zu legen sind]. W. 15, 206 etc.; Er liegt mir beständig zur Last, zu (oder auf dem) Halse etc. t) Zwi- schen zwei Gegenständen oder Personen l. etc. 3) mit Adv. der Art und prädikat. Best., z. B.: Grade, schräg, schief, krumm, richtig, verkehrt l.; Ist deine Decke kurz, so zwing dich krumm zu l. Lichtwer 211 etc. Hart, weich, bequem, sanft, hoch, niedrig l. etc.; Wie man sich bettet, so liegt man. Das Städtchen liegt reizend, anmuthig, romantisch, malerisch, geeignet für den Handel etc. Etwas liegt bereit, parat, fertig (oder da); Jemand liegt fertig zum Streich, zum Parieren, zum Schuß, schußfertig etc. Jemand liegt ruhig, still; Still l. die Weste [Winde]. Sch. 75a; Die Art der Nachbildung bei sogenannten todten oder still-l–den Gegenständen. G. 31, 32 etc.; Solche Betrachtungen konnten in einem Menschen meiner Art nicht lange müßig l. W. 17, 106 etc.; Der Acker liegt brach, unbestellt; Die Gegend liegt öde, wüste, unbevölkert, die Festung geschleift, zerstört; Wie liegt die Stadt so wüste! Klagel. 1, 1 etc. Ausgebreitet, ausgespreitet, aus-, hin-, niedergestreckt, wie hingegossen l.; Die Karten l. offen oder verdeckt auf dem Tisch; Jemand liegt bloß, nackt etc.; Die Gegend lag in Nebel gehüllt; Sie sahen | angelangt sich auf des Berges Gipfel, | unter ihnen lag die weite Landschaft | segensreich und unabsehlich lieblich. .. | Doch im Hintergrund, ein Sonnenspiegel, | lag im Morgenlicht das Meer. Platen 4, 283; Das Meer lag still und eben, | einem weiten Spiegel gleich. Sch. 59b etc.; Ein lieblicher Knabe, | liegt er gelagert am ruhigen Bach. 497a; Besser trunken, als todt im Grabe l.!; Berauscht auf dem Boden l.; Begraben l.; Gefangen l.; Krank l.; Schlafend, schnarchend, träumend l., vgl. (vralt.): Schlafen l. 2. Sam. 2, 7 (vgl.: sich schlafen legen). Die Stadt liegt nahe, liegt fern, weit von uns etc., auch: Etwas liegt nahe, ist leicht zu ergreifen: Willst du immer weiter schweifen? | sieh, das Gute liegt so nah. G. 1, 55; Eine Vermuthung, ein Witz liegt nahe, man verfällt leicht darauf; Einwendungen, die zu nahe l. und zu wohlbegründet erscheinen, um sie völlig mit Stillschweigen zu übergehen. Prutz GschTheat. 1; Je näher diese Anklagen l. und je unvermeidlicher sie sich aufdrängen. 6; Das Nächst-L–de übersehn und das Fernst-L–de ergreifen; Die nah-l–dsten Motive. Gervinus Lit. 5, 200; Nichts liegt mir ferner, von Nichts bin ich weiter entfernt; Das übergehe ich, als meinem Plan zu fern l–d etc., s. ab-l. Der Acker liegt voll (s. d. und vgl. hangen 1e) von oder voller Steine; Der Tisch liegt voller Bücher, der Schrank voller Wäsche etc. Wie liegt (vgl. steht) die Sache?, in welcher Lage, welchem Zustand ist sie?; So liegt die Sache; Der erfuhr, wie es lag und stand bei uns. Lewald Leb. 3, 12; Mein Rath ist aber der: ihr nehmt | die Sache völlig, wie sie liegt. L. Nath. 3, 7 etc. Kaufm.: Das Zeug liegt breit; nicht sehr breit; nur schmal; halb, doppelt so breit als jenes; Ellen breit. Es lag [gw. fiel, ward] Entschluß zu fassen schwer ihm. Cham. 4, 168 etc. S. auch 4l. 4) ohne abhäng. Best.:
a) im Bett (s. d. 21) l.: Er geht spät zu Bett oder l., Morgens liegt er desto länger; Ich liege und schlafe. Ps. 3, 6 u. o.
b) zu Bett (s. d. 2b) l.; bettlägrig krank sein: Jch fühle mich unwohl, ich fürchte, daß ich zu l. komme; Seine Schwieger lag und hatte das Fieber. Matth. 8, 14; 6; Die Mutter gaben wir verloren, | so elend [3] wie sie damals lag. G. 11, 135; Ob Jene, die da liegt, des Lagers sterben soll. Rachel 1, 88 etc., s. 2k und ge-l.
c) am oder zu Boden, hingestreckt l., danieder-l. von Etwas, das früher stand und nun um- oder hingeworfen ist, nicht mehr aufrecht steht, eig. und übrtr.: Der besiegte Ringer, der erschoßne Soldat, das geschoßne, verendete Wild (s. f), der gefällte Baum liegt; Handel und Wandel l. [danieder]; Da (s. 1) l. meine Hoffnungen; So lange diese lagen, lag auch das gelehrtere Studium der Bibel. H. 9, 338 etc.
d) Kartensp.: Eine Karte, die liegt, liegt, die einmal aus der Hand offen auf den Tisch hingelegte darf nicht wieder zurückgenommen werden.
e) Fechtk.: L., aus-l., in der gestreckten, vorübergebeugten Stellung zum Schlagen oder Parieren sich befinden: Du kennst meine alte Parade. So lag ich und so führt’ ich meine Klinge. Schlegel Sh. 6, 72.
f) weidm.: L. statt sitzen bei Sau, Hase und vierfüßigem Raubthier; auch niederes Federwild liegt und sitzt nicht. Roth-, Damm- und Rehwild liegt nur, wenn es ver- endet ist [s. c]. Laube Brev. 273. g) Etwas bleibt (s. d. 18) l. (oder be-l.), wird nicht fort- oder nicht aufgestellt, nicht fortgenommen, bewegt sich nicht fort etc.: Jemand bleibt unterwegs l., kann nicht vorwärts; Eine Sache bleibt l., wird nicht fortgenommen oder nicht fortgeführt, geräth ins Stocken etc. Auch: Ein Ort bleibt unterwegs l., man nimmt ihn auf der Tour nicht mit, berührt ihn nicht, geht daran vorüber etc. h) Etwas l. lassen, es l. bleiben (s. g) lassen; Einen unterwegs l. lassen; Laß Das l., nimm’s nicht fort etc.; Alles stehn und l. lassen. G. 18, 294 etc.; auch: Einen Ort rechts, links l. lassen; Den einen Pfad, der über den Kirchhof ziemlich gerade nach der Felswand hinging, ließ er l., um den andern einzuschlagen etc. G. 15, 4, und so auch: Jemand links l. lassen, an ihm unbeachtet vorbeigehen etc.: Vielleicht hätten ihn die Leute verachtet und links l. lassen. Kohl Irl. 2, 139. Ferner im Partic.: i) im Ggstz. zu stehnd, z. B.: L–des Kreuz; L–der Meiler; L–de Welle; L–der Stiefel eines Druckwerks; L–des Druckwerk etc. k) im Ggstz. zu beweglich etc.: L–de [Ggstz.: fahrende] Habe; L–de Gründe; L–des Gut (V. Od. 2, 75), Kleinod (4, 600) etc.
1) Bergb.: Das L–de, Ggstz.: Das Hangende, s. hangen 1q und Lager 6c; Das L–de der Kohle kennt man in dieser Grube noch nicht mit Sicherheit. Burmeister Gsch. 269 etc., und Zsstzg. z. B.: Nach unten zu ift der Kupferschiefer in Mannsfeld und am Vorharz mit einem grauen kieseligen Konglomerate verbunden, welches man Weiß-L–des heißt, mit Bezug auf seine Farbe und auf seine Stellung unter den erzführenden Schichten. . . Auf die Reihe der kalkigen Schichten folgt eine große Konglomerat- und Sandsteinbildung von vorherrschend rother Farbe, die man deßhalb und, weil sie unter den metallhaltigen Mergelschiefern liegt, Roth-L–des heißt, auch Todt-L–des nennt, da sie unmittelbar unter dem Kupferschiefer taub oder todt, d. i. erzleer ist. Oken 1, 734 ff.; G. 40, 257; 298; 23, 4; 26, 237; Humboldt K. 1, 280; 291; 465; Mitscherlich 2, 2, 52; 208. 5) tr. und refl., zuw. mit Angabe der Wirkung: Sich wund (oder durch-) l., in Folge des langen Liegens auf dem Krankenlager sich durchscheuern, wund werden; Wenn ihr euch auf dem harten Leben wund gelegen. IP. 3, 182; Den Rücken wund l. Die Mispeln werden unreif abgepflückt und müssen sich auf dem Stroh reif l., müssen durch das L. reif werden etc. Etwas entzwei oder zer-l. (s. d.).
Anm. Goth. ligan, ahd. ligen, liggan, mhd. ligen, licken. S. Lage, Lager, legen etc. Die Zeiten der Vergangenheit werden in der Regel mit „haben“ gebildet, nicht zu verwechseln mit dem präsentischen „gelegen (s. d.) sein“ zur Bez. der Ortslage sowohl, als des Angelegnen, das Interesse in Anspruch Nehmenden, vgl.: Wo jetzt Portici gelegen ist (oder liegt), hat früher Herkulanum gelegen etc.; Wenn ihm im geringsten daran gelegen wäre (oder läge), und: Wenn ihm im geringsten daran gelegen gewesen wäre (oder hätte) etc., doch finden sich auch vereinzelt die Zeiten der Vergangenheit mit „sein“, z. B.: Selbst wenn ihr nicht Louis Armand im Sinn gelegen wäre [hätte]. Gutzkow R. 5, 147; Stumm war sie über die Leiche gelegen und itzt erwachte sie. Geßner 1, 219 etc., s. auch das veralt.: Ge-l. Bei Schilderungen von Örtlichkeiten findet sich zuw. in der Erzählung das Imperf. statt des genauern Präs. (wenn die Lage wie zur Zeit der Erzählung auch noch zu der des Erzählenden dieselbe ist), z. B.: Vom fremden friedlichen Dörfchen, das tief unten am Berge lag, bis hinein, wo die Gebirgskette .. dämmert [präs.]. Hölderlin H. 1, 134 etc. Vralt. Form des Präs.: Du leist; er leit (z. B. Berlichingen 101; 174; Keisersberg Sünd. Mund. 82a; Schaidenreißer 36b etc.). S. auch lügen.
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) intr., fern liegen, entfernt sein: Wissend, daß die Mühle nicht weit a. konnte. G. 15, 64; Ihr Hauptgeschäft lag eigentlich von der Welt ab. 39, 308; So liegt die Äußerlichkeit des Vaters wie des Sohnes von jedem Lächerlichen so lange ab etc. IP. 41, 147; Diese Untersuchung liegt zu weit von meinem Thema ab etc. Dafür auch [Anm.] präsentisch: Abgelegen (s. d.) sein: Ohngefähr 12 Meilwegs von diesem Eilande abgelegen. Andersen Anh. 48a etc.
2) tr.: Eine Zeit a., sie hindurch liegen etc.; Daß der Patient leicht seine paar Monate a. könne. Immermann M. 4, 192 etc., auch: Etwas dadurch büßen, vgl. absetzen.
3) refl. [5] und intr. (sein): Der Wein muß (sich) a. oder aus-l. (s. d), durch längres Liegen die Einwirkungen desselben erfahren; Die Nüchternen, die Kalten | verlangen abgelegnen Wein. Herwegh 15, vergl. ablagern und: abgestandner Wein etc. An-:
1) an Etwas liegen, z. B.: Das Brett, die Klappe liegt nicht fest an etc.; Auf dem Dache, das an meinem Fenster anliegt [angrenzt, anstößt]. W. 1, 226; Sein Vaterland, das lag der Juden Grenzen an. Opitz; Der Spiegel des Sees mit den a–den Gebirgen. G. 19, 136; Im Alpgebirg und seinen angelegenen [a–den] Ländern. Stumpf 611b etc., auch übrtr.: Der höchste Grad von politischer Freiheit liegt unmittelbar am Despotismus an. Lichtenberg 2, 233 etc. Ferner (Math.): Die (einem Winkel) a–den Seiten; Die (einer Seite) a–den Winkel, auch: A–de (oder anstoßende) Winkel, die einen Schenkel gemeinsam haben etc. (Kanzleispr.): Die Eingabe mit den a–den Papieren (s. Anlage) etc. und nam. oft von sich anschmiegenden Kleidungsstücken etc.: Daß das Schildbein auf dem Leibrock hart anliege. 2. Mos. 28, 28; 39, 19; Die knapp a–de Schoßtasche seines .. Rockes. Cham. 4, 239; Seine Kleider lagen von Nässe an. Heinse A. 1, 9; Wie fest an dem Leib ein nasses Kleid anliegt. Rückert Rost. 100a etc. und übrtr.: Sie sollen die Sünde ablegen, die ihnen anliegt [,,anklebt“ Hebr. 12, 1]. Luther 1, 186b; Medisance, die den Weibern recht knapp und schön am innern Menschen anliegt. IP. 17, 110; 8, 238 etc. und vralt.: Ein ander Sinn, der leit mir schwerlich an [ich werde schwerlich andern Sinn annehmen, etwa wie man ein Kleid anzieht]. Uhland V. 297 etc., vgl. 2 und 3. Ferner auch (weidm.) nach Analogie von anstehen (s. d.), ansitzen (s. d.): an einem Platz verborgen liegen, um dem kommenden Wild aufzulauern: Schien es am gerathensten anzustehn oder vielmehr anzuliegen etc. Brehm (Gartenlaube 9, 90b).
2) Jemand liegt Einem an, drängt ihn bestürmend, z. B. mit Bitten etc., zunächst wohl hergenommen von den an oder vor der Festung liegenden, anstürmenden Belagrern, z. B.: Das sind aber die rechten [Feinde], die uns am härtesten a. und durch welche die andern uns drücken. Luther 6, 240b etc.; Sie lagen ihm an mit großem Geschrei und forderten. Luk. 23, 23; Mein einziger Wunsch war, eine zweite Aufführung zu sehen. Ich lag der Mutter an. G. 16, 12; Sie lagen ihrem Beschützer an, daß er besser für sie sorgen solle. 219; Als ich den Eltern anlag, nunmehr Ernst zu machen. 20, 138; Er lag daher Christo sehr inständig an, .. hervorzutreten. 22, 232; Hörte nicht auf, mir anzuliegen und sagte etc. 28, 144; Nahm er, die Schöne zu besiegen, | verschiedene Gestalten an, | verschieden ihr verschiedlich anzuliegen. L. 1, 3; Weil er mir nun sehr anlag, ihn dahin zu begleiten. 12, 430; Auch liegt ihm die Edelreich täglich hart an mit ihren Vorwürfen und Klagen. Sch. 113b; Lag sie mir an mit unabläss’gem Flehn, | ihr dieses Festes Anblick zu gewähren. 503b; 828b; 1136a; Cotta liegt mir sehr um Manuskript für das zweite Stück an. G. 1, 89; W. 21, 236; Zinkgräf 2, 62; 3, 43 etc., heute zumeist mit „haben“: Der Minister hatte lange mir angelegen, ich sollte etc. G. 14, 64; Er hat mir sehr angelegen, von ihrer Gesellschaft zu sein. L. 12, 371; JvMüller 6, 31; Jch hab’ ihm schon längst darum angelegen. Sch. 633b; Hatte Gott angelegen mit Gebeten. Rückert Mak. 2, 210 etc., doch auch: Bin ich bittend ihm angelegen, | mich .. zu entlassen. 1, 47 u. ö. bei Altern. Vereinzelt mit persönl. Accus. statt Dat.: So wird man ihn nicht wenig a., zu propheceien. Kl. 12, 122; Hier lag Antonio den König an, ihm .. beizuspringen. L. 6, 163; Mein Vetter lag den Winter mit Bitten an, das Schiff frei zu geben. Putlitz Wald 29.
3) Etwas liegt Einem an, zunächst (s. 2): es bedrängt, drückt Einen, ist der Ggstd. seiner Sorge etc., z. B.: Alle a–de und beschwerende Noth und Leiden. Luther 5, 313b; Vor jähem Zorn, hart a–der Traurigkeit. Ryff Sp. 195b etc.; Es liegt mir Beides hart an. Phil. 1, 23 [,,Ich werde von zwei Seiten gedrängt“. Eß]; dann aber erweitert: Etwas liegt Einem an, wie das präsentische: es ist ihm angelegen (s. d.), liegtihm am Herzen, ist der Ggstd. seiner Sorge, ihm von Belang, von Wichtigkeit etc., z. B.: Da mir so Vieles an und aufliegt. G. Zelt. 4, 427; Was liegt dir’s an, ob man mich tugendhaft oder lasterhaft glaube. H. Ph. 13, 150; Ich hoff’, es lieg ihm wenig, | wenig das Betrügen an. Lit. 15, 273; Lasst euch das Werk a. Luther 2, 478b; Mich sendet hin! Wem läg’ es näher an? Sch. 524a etc. Nicht zu verwechseln mit dem nah daran grenzenden: An Etwas l. (oder gelegen sein), z. B.: Daran liegt (mir) Nichts und z. B. bei Luther, in der Volksspr. etc. getrennt (s. Da, Anm.): Da liegt (mir) Nichts an. Gal. 2, 6; Luther 3, 51b; 6, 1a; 8, 263b etc., auch (vralt.): Da liegt nicht Macht [s. d. 1l] an. 6, 355b; An den Orten . ., da Macht anliegt; an andern Orten läge nicht so große Macht daran. 3, 65; Brem. Wörterb. 3, 174 etc.
4) (s. 2 und 3) Das A., als subst. Infin., aber auch (mit Mz.) das Einem A–de, am Herzen Liegende, der Ggstd. eines lebhaften Wunsches, einer dringenden Bitte, vgl. A–heit, Angelegenheit etc.: Wirf dein A. auf den Herrn! Ps. 55, 23; Betet stets in allem A. mit Bitten etc. Eph. 6, 18; Hast du ein A. an mich? Bodenstedt 2, 379; So durften sie in ihren A. nicht leicht eine abschlägige Antwort besorgen. Forster R. 1, 249; Er fordert am dringendsten, da er mir sein A. überlässt. G. 9, 367; Mit einem A., das ihm auf dem Herzen lag, keine Fehlbitte zu thun. Gutzkow R. 5, 64; Es waren ja die nächsten und am tiefsten aufgeregten A. seiner Seele. König Kl. 2, 42; 1, 171; Ihre kleinen Privat-A. Jer. 2, 116; Philipp der Zweite konnte kein höheres A. haben als die Gleichförmigkeit des Glaubens und der Verfassung. Sch. 789a; 784a; Wilhelm der Stille weihte sich, ein zweiter Brutus, dem großen A. der Freiheit. 775b; Beide Gefühle, des Beifalls und der Lust, gründen sich auf eine Befriedigung, jenes auf Befriedigung eines Anspruchs, denn die Natur fordert bloß, aber bedarf nicht: dieses auf Befriedigung eines A–s, denn der Sinn bedarf bloß und kann nicht fordern. 1131a etc. Vralt. auch: ein (Einen bedrückendes) Übel, eine Krankheit etc.
5) (Schiff.) in einer best. Richtung, nach einem best. Kompaßstrich steuern, mit Ortsadv. oder Accus. der Richtung: Wo oder welchen Kompaßstrich liegt das Schiff Sanders, deutsches Wörterb. II. an?, welchen Kurs steuert es?; Es liegt Nord an; Seewärts a., vom Lande weg nach der offnen See zusteuern. Āūf-:
1) auf Etwas liegen:
a) als auf der Unterlage ruhend, es berührend etc. mit „auf“: Der Marmorbruch .. mag .. auf Glimmerschiefer a. G. 23, 37; Wolkenstreif, der südwärts, einem Bergrücken gleich, auf der Horizontallinie aufzuliegen schien. 353; Die Dachrinnen, wo sie auf den eisernen Haken auflagen. 39, 113; Schlief mit a–dem [auf dem Tisch liegenden] Gesichte. 20, 237; Bett. 1, 305.
b) lastend, drückend etc., zumeist mit (persönl.) Dat.: Hat’s [= der Alp] euch in den Nächten aufgelegen? Alexis H. 1, 1, 19; Daß diese Dichter, da ich eine Weile auf ihrem Wege fortzudichten begann, mir .. wie ein Alp beschwerlich auflagen. G. 32, 332; Als grünes Holz Dasjenige zu ertragen, was dem dürren auflag. 22, 40; Das gemeine Menschenschicksal, an welchem wir Alle zu tragen haben, muß Denjenigen am schwersten a. etc. 234; Wenn sie nur nicht .. Einem hernach den ganzen Tag auflägen [auf dem Hals, zur Last lägen, beschwerlich fielen]. 8, 132; Der Schmerz liegt auf den weiblichen Herzen mit größerer Last als auf den männlichen auf [s. a]. IP. 3, 72; 19, 143 etc.
c) (s. b) Etwas liegt Einem auf, ist der Ggstd. seiner Sorge etc.: Männer, denen solche Pflichten a. [ob-l., s. d.]. Börne 2, 310; Da mir so Vieles an- und aufliegt. G. Zelt. 4, 427; Wenn die Leute .. schlecht sein wollen, so liegt mir’s nicht auf, sie davon abzuhalten. Klinger Th. 4, 268; Jetzt kann’s Kieselsteine vom Himmel herunterwettern, so braucht’s uns auch nicht aufzuliegen; das Korn ist unter Dach und Fach. Kompert Pfl. 2, 240 etc.
2) offen, aufgeschlagen da liegen, ausgelegt sein: Das Buch liegt dort zur Ansicht auf (oder aus); Die Subskriptionsliste liegt zur Unterzeichnung auf (oder aus) etc.
3) müßig, dienstlos umher-l.: Verdroß mich zuletzt das A. | und ich entschloß mich zum Auffliegen. Rückert Mak. 1, 205.
4) tr., refl. [5]: Sich a., sich wund oder durch-l. (so daß Offnungen ..A. hab ich entstehn): Das ist eine Hunde-Lagerstätt! |. than mein’ Rücken. G. 7, 183 etc. Āūs-:
1) refl. u. intr. (sein): s. ab-l. 3: Der Keller mußte seine ausgelegensten Weine hergeben. IFalk G. 133; 98.
2) intr.:
a) s. auf-l. 2.
b) beständig oder viel aus (außer) dem Hause liegen, sich herumtreiben. Ayrer Fastn. 88b; 89a:
c) (s. b) Ein Wachtschiff liegt aus, außer oder vor dem Hafen, vor der Flußmündung, um auf alles sich Nähernde Acht zu geben, s. Auslieger.
d) [4e].
e) zu Ende liegen: Hast du noch nicht ausgeschlafen und ausgelegen?
3) tr.:
a) durch langes Liegen hohl machen. Adelung.
b) durch langes Liegen verlieren: Das Mehl hat alle Feuchtigkeit ausgelegen.
Be-:
1) intr.:
a) B. bleiben (s. d. 18): Olearius Ros. 15b; Baumgarten 30b; Rollenhagen Fr. 3 etc.
b) Belegen (s. d.) sein. 2) tr.:
a) Etwas b., darauf liegen: Wo den Schatz hütend der Drache beliegt; Mit ihrer Herde die Äcker b. und düngen. Kirchhof Wend. 240a.
b) mundartl.: Etwas, z. B. einen Ärger b. [durch Krankliegen büßen] müssen. intr.:
Bēī-:
1) Einer Person b., zum (ehelichen und unehelichen) Beischlaf bei ihr liegen, ihr beiwohnen: JvMüller 1, 66; Lieg’ ich Krimhilden je als Gatte bei. Simrock N. 1093; Ich wünsche ja Nichts mehr, | als diesen Augenblick (holt nur den Pfarrer her!) | dem holden Fräulein beizuliegen. W. 11, 230 etc.; Dies Ungeheuer lag magnesischen Stuten .. bei und erzeugte ein Volk | gar staunlich. Momsen Pind. 72 etc. Auch ohne Dat.: 1. Mos. 29, 21; 4, 31, 17; Tob. 3, 8; Schweinichen 2, 91; 305 etc. und: Also lag er auch bei mit Rahel. 1. Mos. 29, 30 etc., s. Beilager. b) (veralt.) Einem b., beistehn, auf seiner Seite sein etc.: Der Herzog Karl haben den Hockischen Erben mehr als mir beigelegen. Schweinichen 3, 109; 1, 318 etc. c) Etwas liegt bei, liegt den Akten bei, liegt bei den Akten, s. Beilage; Das Packet mit den b–den Briefen etc. Dā-: liegend dasein, bereit, gegenwärtig, vorhanden sein etc., vgl. darlegen: Ein Garten, der .. in der größten Reinlichkeit daliegt. G. 23, 36; In solchen ruhig d–den Opfern. Gutzkow Diak. 131; Mein Herz liegt offen da vor dir und ihm. Sch. 443a; Der Schild . ., der im Gezelt dalag dem reisigen Held. V. Il. 14, 10; Ob ihr .. geehrt | unseren Gast im Haus’, ob ganz ungeachtet er daliegt. Od. 20, 130; Die Andern kümmern uns nicht, wenn Jener nur daliegt [besiegt, getödtet am Boden]. 22, 254. Darnīēder-: am Boden liegen, niedergestreckt, besiegt, krank, ohnmächtig, machtlos etc., s. nieder-, unter-l. und vgl. ob-l.: Ps. 10, 6; Jer. 49, 26; Weish. 17, 7; 1. Macc. 2, 63; 2, 12, 11; Während die Akademie .. aufs jämmerlichste darniederlag. Heine Lut. 2, 301; Weil ich noch in den Geburtsschmerzen der Vorrede darniederliege. L. 12, 383; Luther 5, 4a; 238a; Daß ich ohne Hoffnung zum Leben darniederliege. Sch. 965a; Handel und Wandel liegen darnieder. 775b; 778b; Schweinichen 2, 184; Wo Freiheit und Gesetz darniederliegt. Uhland 133 etc. Adelung will als hochd. nur danieder-l. gelten lassen, s. da, Anm. Dúrch- [5]: Sich den Rücken d.; Die auf ihrem Krankenlager sich durchgelegen hatte. Heine Lut. 2, 189 etc.; scherzhaft: Don Alvarez lag jämmerlich | nur der Belagrung wegen | so lang vor Kalpe, daß er sich | beinahe durchgelegen. Lichtenberg 4, 385. Eīn-:
1) intr.:
a) Etwas liegt ein, z. B.: Gurken (in Essig), Pökelfleisch (im Salz), Bier, Wein (im Keller), ein Brief (in einem andern), auch: Der in-l–de Brief; Die Lanze liegt ein, ist eingelegt (s. d. 14); Es liegt ein Fingerbreit Zeug ein, ist eingelegt (s. d. 10) u. ä. m.
b) Sie liegt ein, z. B. beständig zu Hause, kommt nicht aus; oder krank im Bett, im Wochenbett etc. Auch: Bei Jemand e. (oder in-l.), sein Quartier haben, s. Einlieger. 2) refl. [5] z. B.: Machen Sie sich einmal auf! Sie können sich sonst ganz e. Rahel 1, 286, durchs Liegen unbeweglich werden etc. nur im Partic. entlegen (s. d.). Er-:
Ent-:
1) intr. (sein): gegen Etwas mit seinen Kräften nicht ausreichend, davon besiegt und unterliegend hinsinken: Unter einer Last e.; Einem Feinde, der Last e.; Nun treibt mich der Muth, ich erliege nun oder erlege, | dir zu stehn. B. 237b; Alle Schönheit erliegt und versinkt unter den Falten und Wülsten. Heinse A. 2, 84; Teutonien erlag | nur Siegen, unerobert. Kl. Od. 2, 4; Ich wär dieser Wonne nicht erlegen. M. 14, 318; Den Streichen ihrer Axt erlag der Forst. Kosegarten; Aus dem Gefühl unserer Übermacht, welche .. Dasjenige sich geistig unterwirft, dem unsere sinnlichen Kräfte unter-l. .. Ein Vermögen, welches Demjenigen, woran die Einbildungskraft erliegt, überlegen ist. Sch. 1135a; Fast erlegen von dem langen Steigen. Steub DTr. 2, 45 etc. Vereinzelt mit „haben“: Niemals haben noch meiner Unsterblichkeit Kräfte Gerichten, | die Jehovah mir gab, erlegen; dem letzten erlag ich. Kl. M. 13, 29. b) mundartl. st. des einfachen liegen, z. B.: Ich will die Unwahrheit auf sich e. [beruhen] lassen. (obrd.) Adelung; E. blieben. SClara EfA. 2, 5 etc. c) Doppelzsstzg. z. B.: Den süddeutschen Staaten gegenüber auf- erliegt [s. b] ihr [der Schweiz] kaum mehr irgend eine Verpflichtung. Jahrhundert 2, 107, vgl. auferlegen. Sie, an Leib’ und Seel’ bald abgemergelt, schwach, | e. gar da- nieder. Weckherlin 245. Stach | ihm in den Wanst, daß er zurückerlag [sank]. B. 170a etc.
2) refl.: durch Liegen Kräfte sammeln etc.: Nachdem sich der Boden in der Brache gehörig erlegen hatte. Landwirthsch. Zeit. (55) 195a; Um das E. des Ackers zu fördern. 979a etc. Ge-: vralt., mundartl. st. liegen, z. B.: Es soll dem Menschen .. das Gespräch [die Sprache] auf dasselbig Mal g. Eppendorf 58, es soll ihm die Sprache stocken; Ryff Th. 42 etc., nam. auch = im Wochenbett liegen, entbunden werden: 1. Sam. 4, 19; 1. Kön. 3, 17; Hohel. 8, 5, s. [2k]; Darnach gelag sie, brachte eine Tochter. Luther SW. 61, 216; Die neulich Hochzeit hielt und jetzt g. will. Rachel 1, 279; 56 etc. Hêr-, Hín etc.: sich liegend her etc. erstrecken, s. [2, Anfang]: Wie klar das ebene Land gegen das Gebirg hinliegt! G. 18, 129; Kohl A. 212; Wolken liegen in den Schluchten hin. Uhland 201 etc. Dem Schloß zur Seite lag am Berggehäng her- ab | ein reicher Anbau. Rückert Rost. 34a. In Allem, was über diesen Standpunkt hinauslag. Fichte 8, 49. Garten, der .. wie eine kleine Halbinsel in die Laguna hineinlag. Sch. 745b; Soll ich begraben sein, | lieg’ ich ins tiefe Gras hinein. Uhland 50. Die stieren Augen liegen hervor. Engel 7, 205 etc. Hínter-: dahinter liegen: Die ganze Dünenreihe .. mit allem h–den Lande. Niebuhr Nachg. 20 etc. In-: s. ein-l. 1a und b. Nêben-: bei Seite liegen: Moscherosch lässt die groben physischen Laster mehr n. Gervinus Lit. 3, 373. Nīēder-: danieder-l.: Welche sonst niedergelegen wären. Berlichingen 55; 122; Mein Vater liegt an Todesenden nie- 18 der. B. 63a; Niederliegt er drin an seiner Wunde. G. 1, 205; Erhebt den Bau, der niederlag. 10, 258; Bis sie .. wie Halmen von des Himmels Schlossen niederlagen. Ramler 46; Der Feind liegt nieder. Sch. 484b; 473a; Der, lange gequält von heftigen Schmerzen der Krankheit, | niederlag. V. Od. 5, 396. Ob-:
1) [1a] (vralt.) intr. (sein) im Ringkampfe oben liegen, siegen, vgl. überlegen sein: Du hast .. gekämpfet und bist obgelegen. 1. Mos. 32, 28; 2, 32, 18; Jes. 42, 13; Daß sie immer o. mit großen Ehren und Gut, wir aber unter-l. mit großen Schanden und Schaden. Luther 8, 12a; 19a; Daß die Saracenen uns Christen immer sind obgelegen und noch o. 253b; Daß sie endlich wider alle ihre Feinde o. und siegen. 319a; 5, 86b; 314b; 533b; 6, 71a etc.; Wir wollen Tod, Teufel und allen ihren Pforten obsiegen und endlich o. Matthesius Lthr. 135b; Pr. 198; Ryff Th. 6; Thät noch ein Treffen mit ihnen, lag ob. Stumpf 165a; 309a etc.; Wann wir o. . .; liegen wir unten. Zinkgräf 1, 31 etc.
2) intr.:
a) Ich liege einem Werke ob, befleiße mich desselben, widme mich ihm (vgl.: sich auf Etwas legen): Die wir unsrer Religion mit gereinigten Herzen o. Matthesius Pr. 159; So wie es Knechten geziemt, die dem Bau o. der Äcker. V. Th. 25, 33; Lag .. Dindonette .. dem edeln Verdauungswerk ob. W. 15, 13; 20, 57; Die Philosophie, welcher ich mit großem Fleiß obgelegen hatte. 16, 66. Zuw. mit Genit.: Der fleißig seines Werkes oblag. Keler gH. 3, 249.
b) Etwas liegt Einem ob, ist seine Pflicht, Schuldigkeit (s. Obliegenheit): Das ruhige Bewusstsein, ihre Pflicht gethan; Das, was ihr oblag, geleistet zu haben. G. 27, 419; 31, 76; Geschäfte, die ihm oblägen. Thümmel 4, 162; Arbeit .., die ganz zu vollenden, ihm obliegt. V. Od. 23, 250; So liegt unmäßig gehäuft ihm | Arbeit ob. Mosch. 4, 42; Il. 2, 25; Mir liegt indessen ob, zwei . . Klepper .. bereit zu halten. W. 20, 104; 129 etc. Ungw. untrennbar: Das Werk obliege den Männern. Wiedasch Od. 1, 358 etc.; zuw. mit „,sein“: Als wäre ihr obgelegen, einzustehen etc. Linck Schl. 121. I.
Ūber-: 1) über Etwas liegen:
Durch die ü–de Decke soll der Tisch geschont werden etc., und hinüber-l., liegend überragen. II. Über-: 1) Einem überlegen (s. d.) sein. 2) refl. [5]: Das Obst hat sich überlegen, zu lange gelegen. I.
Um-: intr. 1) um Etwas herum liegen:
Die u–den Ortschaften. 2) umgeworfen liegen: Die Kugel rollte fort, die Kegel lagen um. II.
Um- tr.:
liegend umgeben: Daß er das wenige Fleisch und Gedärm, was die Knochen umlag, wegdachte. IP. 2, 181; Die Seide, die ihn umlag. Ders.; Nicht träg’ umlieg’ euch das Land. V. Ge. 2, 36; Wo noch rein das Gefild aus u–den Leichen hervorschien. Ders. Umhêr-: ringsum, verstreut liegen: Laß deine Sachen nicht so umher- oder herum-l.; Die Lanze .. traf den siebenhäutigen Stierschild | auf das obere Erz, das ihm zum achten umherlag. V. Il. 7, 246. I. Únter- intr.:
1) [1a] im Ringkampf etc. unten liegen, besiegt werden, danieder-l. etc., s. den Ggstz ob-l. und vgl. er-l.: Hab’ ich gefürchtet, ihnen unterzuliegen. G. 10, 34; In Gefahr, zwei gefährlichen Thieren unterzuliegen. 30, 309; Wenn dieser Sieger . . mit einem Stärkern zusammenkam, so lag er gar wohl unter. L. 11, 83; 8, 413; So liegt die Kunst unter. RückertMak. 1, 15; Er starb .., ohne je, bei vollkommenem Zustande der Mannheit, ihren Forderungen untergelegen zu haben. Thümmel 2, 5; Sein Geist schien in dem Streite mit seinem Körper endlich unterzuliegen. Weiße Rabn. 68 etc. Heute gw. untrennbar (s. II.): Er unterliegt dem Feind, ist ihm unterlegen, fürchtet ihm zu unt. etc., seltner: Sie hat unterlegen, um sich aus der Asche wiederzugebären. Mundt Kais. 2, 153; So hat denn auch jenes große Genie .. der kleinstädtischen Denkungsart unterlegen. Thümmel 6, 153 etc. Vgl. Bsp., die zu I. oder II. gezogen werden können: Die ob-l. und unter-l. 2. Mos. 32, 18; 5, 28, 13; Ps. 116, 6; Wogegen das Stärkste, was die Männer sagen, unterliegt. IGJacobi Jr. 3, 130; Damit du mir nicht völlig unterlägest, und darüber zu Grunde gingest. FSchlegel Flor. 1, 6 etc.; Meine Unterliegung. CFBahrdt 2, 41, gw.: Mein U.
2) unter Etwas liegen, darunter-l., auch übrtr.: ihm zu Grunde liegen: Je nachdem dem Bilde ein hellerer oder dunklerer Grund .. unterliegt. G. 39, 261; Kenntnis der u–den Körper. 365; Diese Grundsätze liegen allen Meisterwerken unter. Zelter 5, 88; Der Schrank steht nicht mehr fest, seit der Klotz, der auf der einen Seite untergelegen hat, fort ist etc. II. Unter-: s. I. 1, auch = Das unterliegt keinem Zweifel, Bedenken etc.; Ob die letzten Antheile Wein auch der Gährung unterlegen haben. [Perf., s. Anm.]. Karmarsch 1, 726; In seinem eignen Land ein Kloster zu bauen, da er keiner andern Oberkeit unterlegen wäre. [= Jmpf., s. Anm.]. Stumpf 378b; Allen dergleichen schändlichen Fragen, Zweifeln, Darlegungen müßte ich unt. [mich unterwerfen]. Tieck A. 2, 58. Ver-:
1) tr.:
a) Eine Zeit verl., liegend verbringen: Wollt ihr bei einem Köhler an warmer Stätte die Nacht versitzen [s. d.] oder verl., so seid ihr willkommen. G. 18, 39 etc.
b) Etwas durch zu langes Liegen versäumen, verpassen; z. B.: Zu der Mette .., | deren Frau Kriemhilde wohl selten eine verlag. Simrock Nib. 945, verschlief; Der Schiffer hat den guten Wind verlegen etc.
2) intr. (sein): liegen, von Etwas, das nicht liegen, das in Bewegung, in Umlaufe, in Gang sein sollte etc., also: unbenutzt, nutzlos oder schädlich liegen, oder: durch das Liegen ins Stocken gerathen, schlechter werden, an Werth verlieren etc. (s. 3) und zer-l.: Da traten so viele verlegene Kleider ans Licht. Arnim 75; Da verlieget Freud’ und Trost | todt als in des Winters Frost. SDach (WMüller Bibl. 5, 168); Das Verl. über den Büchern verspottet. Gervinus Lit. 5, 672; Die reichen Vorräthe. Das trage ja Nichts ab, sagte er, das verliêge ja. GotthelfU. 1, 302; Verschlossene | Gedanken wollen Luft oder verl., | wie Waarenlager, denen Sonne fehlt. H. 16, 74; Hüt dich vor diesen faulen verlegenen Dorflötschen [Hund]. Keisersberg Pilg. 142c; Der nicht das Pfund verl. | . . lässt. Lohenstein Jbr. Sult. 14; Daß sie [diese Speisen] lang im Magen verl. [unverdaut bleiben]. Ryff Sp. 76a; 72a etc.; Darum verlagen die Bücher in den Librarien gefangen und beschlossen. Stumpf 354b; Die meisten Waaren verl., während Wein und Taback durch das Liegen besser werden. Nam. oft im Partic.: Andere verlegene [veraltete etc.] Wörter, wofür man ein eben so gutes neues aufstellen kann. B. 137a; Den Herausgebern verlegener Handschriften. L. 6, 7; Das Bekannte aufzufrischen und verlegene Grundsätze wenigstens auf acht Tage wieder nach oben hinzuschaffen. Lichtenberg 4, 498 etc. Ferner (Bergb.): Verl., am Gestein: wegen der Härte desselben nicht vorwärts kommen; Verl., auf der Zeche, mit Schaden bauen (s. 3).
3) refl.: (s. 2) durch das Liegen Nachtheil erleiden, nicht fortkommen etc.: Die Stadt, | wo Wallenstein weiland verlegen sich hat [s. 1]. Arndt 197, vor der er mit dem Belagerungsheer vergeblich und zu seinem Nachtheil gelegen; Bei Euch verlag die Waare sich. V. Sh. 3, 379 etc. (Weidm.) Sich verl., vom Hunde (s. 4), wenn er lange nicht geführt wird. Laube Br. 296 und ähnl. von Menschen, deren Geist durch Unthätigkeit ins Stocken geräth, s. (das Partic.) Verlegen und vgl. Vor-l. Vōr-:
1) vor Etwas liegen: Es liegt ein Schloß vor, vor der Thür, vor dem Koffer; Die Röhre ist verstopft, es liegt Etwas vor, vor der Offnung; Die v–de Lache verseichtete immer mehr. Niebuhr Nachg. 114; Die v–den Werke, im Festungsbau, vor d. eig. Befestigungswerken liegend; Man höret den rechten Ort ab, wo die Hunde vorl. [vor dem innern Dachsbau]. Döbel 2, 139, ähnl.: V–de (oder vorstehende) Hunde, s. Vorstehhund und dafür (vralt.): Da haben sie gute verlegne Hund darzu [zum Wachtelfang] abgerichtet. Stumpf 613b. Zuw. mit abhäng. Dat.: Anhöhen, dem nachbarlichen Harze v–d. G. 27, 201.
2) Etwas liegt (Einem) vor, liegt (ihm) vor Augen, liegt vorhanden da, allgemein: ist vorhanden oder da, gegenwärtig etc.: Es hat gar kein Grund zu seiner Verhaftung vorgelegen; Im v–den [gegenwärtigen] Fall; Das Original hat mir damals vorgelegen etc. Zer- tr. [3]: Polster, die wirklich zerlegen und zersessen waren. Gutzkow R. 3, 18 etc., auch refl.: Sich (Dat.) den Rücken oder sich z.; Das Papier zerliegt sich, geht durch langes Liegen entzwei und im Partic.: Vergilbtes und zerlegenes Papier. Zurück-, intr.: z. B. nach hintenhin liegen; ferner: zurückgelegt, übergeblieben sein: Wovon noch Manches zu weiterer Bearbeitung zurückliegt. G. 39, 457. Zwíschen-: dazwischen liegen u. ä. m.