Lied
I. Līēd, n., –(e)s; –er, –e; –chen, lein; -, –er-:
Deckel, z. B.: Das Kannen-L. Garg. 93a; ferner von den Schaltern oder Laden der Fenster: Sieht durchs „Fensterliedt“ herfür, | durch das Gitter etc. 2, 18; gw. aber von dem „Augendeckel“ s. d. und vgl.: Als er aufschlug die Laden der Augen. 2, 27 und bei She lifts the coffer–lids that close his eyes, was Ven. 69 übersetzt: Hebt seine Augenlider etc. So häufig (zuw. — s. die mit * bez. Belege — nam. in Bezug auf den Rand, vgl. Wimper), z. B.: Daß unser Augenlider mit Wasser fließen. 9, 18, öfter bei ihm die Mz.: Augenliede, z. B.: 11, 4; 132, 4; 6, 25; 16, 16; Seine Augen sind wie die Augenliede der Morgenröthe. 41, 9 (vgl.: [Sonne], du Tages Augenlied. auch: Deine Augenlied. 6, 4; 4, 25 (s. 1, 504b, wo in dieser Stelle sich die Schreibw.: Augenlid findet); Ihm fielen zu die matten Augenlieder. 4, 32; Mit feuchtem Augenliede *| begrüß ich Hain und Flur. 1, 193; An meinen Augenlieden. 1, 144; Eröffnet ich die Augenlieder. 147; Meine Augenliede | geschlossen hielt der Friede. 359; Beide schlossen wieder | begnügt die Augenlieder. ebd.; Rührungsthau an Augenlieden *. 395; Blieb der Schlaf von meinen Augenlieden. Mak. 2, 65; Meiner Augenlieder* Bach. 72 etc.; Schloß .. | die kummerschweren Augenlieder. 31b; Da streifte des Schreckens kalte Hand ihre Augenliede auf. 2, 270; Von deinem Augenlied | . . . flieht | der Schlaf. 20, 180; Wer ihr ein wenig zu nah | und lang ins Augenliedlein sah. 10, 194 etc., auch: Als unsere Auglieder sich öffneten. 1, 54 u. übrtr. (s. u.): Der Mond schlug . . seine Wolken- Augenlieder auf. 3, 105 etc. Auch ohne Bstw., zumal wenn dies aus dem Zusammenhang klar ist, z. B.: Schließt .. | der Augen müde Lieder zu. 9, 216; 5, 175; Mit gesenkten Lidern, den Ausdruck seiner Augen zu verhüllen. Nov. 1, 289; Augen, deren halber Apfel hinter dem Liede steckt. 7, 131; 326; Heiße Thränen sprangen durch die Lider. 2, 210; Ich reibe mir die Lider, | als wacht’ ich auf vom Schlaf. Garb. 85; Starrend mit halboffnen Lidern. H. 68; Das allmähliche Wachsthum der Augenhöhlen hat die Lieder nicht ausgedehnt. 29, 389; Sie hatte die Augen geschlossen, deren Lieder und lange Wimpern er leise küßte. Ferd. 2, 198; Den Schlaf auf seine Lieder ziehn. lai 1, 158; Die Augen .. haben Lieder. 7, 1442; Auf welchen sie unter den seidenen Lidern * hervor nur dann und wann einen ... Blick zu werfen wagte. Pilg. 1, 46; 2, 70; 78; Bis Engelbert’s Lider vor Müdigkeit niedersanken. Sph. 57; Hob die Hand an das rechte Auge, um das Lid emporzuziehen. .. Die Lider. Par. 2, 309; Der Schatten des Lides. N. 1, 110; Daß er mich unter seinen gesenkten Lidern fixierte. 155; 2, 36; Mit seinen blonden Brauen und Lidern *. 147; Augen, deren Lider * einen geschlängelten Zug machten. 1, 195a etc. und danach übrtr.: (s. o.) in neuer Zsstzg.: Zieht der Himmel die thränenschweren Wolkenlider auf sein blaues Auge nieder. N. 1, 62.
Anm. Ahd. hlit, Deckel, mhd. lit, im zssgstzt. überlit, Decke (vgl. Inlid, s. Indel, Anm.). Daneben: Meiner Augen Gelieder. 1, 401b, s. Augenglied; Die Augglieder. 208; 221 etc. Schwanken der Orthographie und der Mz. zeigen die Beispiele. Zu L., insofern es (s. Fenster-L.) Laden bez., wohl auch die bei belegte Bed.: „Bank, worauf die Schlachter das Fleisch feil haben“.
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