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Liebnis liebsam Liebschaft Liebst
Līēb~nis, f.; –se:
(obrd.) Liebesgabe; Geschenk, wodurch man sich Einen geneigt macht. Schm. Zsstzg.: Ver-L.: Verliebtheit: Wie lodert plötzliche V., | stürmt’s auf im Herzen wunderbar. Heine Verm. 1, 153; Da sie jetzt an der „Verliebnus“ siecht. Spindler Stadt 1, 46; OWildermuth Heim. 276.
~sam, a.:
(obrd.) liebevoll, liebreich: Er war stets ein l–er, guter u. frommer Sohn. ThKönig Lthr. 1, 122; auch: angenehm etc., im Ggstz.: Am un-l–sten [vgl. lieblos, unmilde etc.] war Sch. gegen die Handwerksburschen, die schnauzte er gerne an. Auerbach Gv. 174 etc. und: Mehrere ihm un-l–e Personen. Bacher Brautsch. 17; Un-l–e [unangenehme] Erfahrungen gemacht. LHerbert Nap. 3, 214; So un-l. auch die Situation ist. Kapper Chr. 1, 222; Den Vorhang lüftet von einem un-l–en Dunkel. Keller gH. 4, 19; Das un-l–e Gespräch .. abzuschneiden. Kompert Pfl. 2, 24 etc., vgl. miß-, un-liebig.
~schaft, f.; –en:
1) ein Liebes-Vh. und der Ggstd. derselben: Eine L., viele L–en (s. Liebe 1d das Bsp. aus Zschokke!) haben, unterhalten; Die L. ist zu Ende, abgebrochen, wird wieder angeknüpft; Etwas weniger, Freund, L–en! so wärst du beliebt zwar | weniger, weil ja so sehr Thekla gefallen u. Max. Platen 2, 277; Sie ist noch eine alte L. von ihm; Jugend-, Schüler-, Studenten-, Soldaten-L. etc.
2) zuw. auch allgm.: eine Neigung für etwas Nichtpersönliches, und der Ggstd. derselben: Auch hatte er höchstens für ein paar andere schwedische Namen noch einige L. Arndt E. 82; Meine L–en [in der bildenden Kunst] reinigen und entscheiden sich etc. G. 23, 210; Schönes Wasser ist eine meiner besten L–en. Seume etc. Auch mit Fortbild.: Wenn die Königin .. solche Suppen liebt, warum .. sollten Diebe nicht das gleiche Recht zu solchen L–en haben und wo solche liebschaftliche Bedürfnisse sich vorfinden etc. Gotthelf Sch. 76.
~st, etc.:
s. lieb 10—12.