leibhaft
Leibhaftig
Lēībhaft, ~ig (⏑–⏑), a.:
einen Leib habend, verkörpert; danach auch: volle Wirklichkeit und Wesenheit habend (nicht bloß in Gedanken eristierend); wirklich und wesentlich, ganz so, wie Etwas leibt und lebt, in eigner Person, selbst, personificiert, z. B.: Gottes einigen Sohn, welcher l–ig worden durch den heiligen Geist. 6, 546a, mit der Randglosse: Empfangen oder Leib angenommen, auf grob gedeutscht „incarnatus, eingefleischt“; Alle Fülle der Gottheit wohnet in Christo l–ig. 2, 9; Der l–(ig)e Satan, Teufel etc., z. B. 109a etc.; Der Satanas l–ig. M. 5, 23; Der Teufel sei los und herrsche l–ig darin. 5, 1b, auch mit Verschweigung des Namens: Kuckte mich der — l–ig an. 3, 23; Lief, als ob der L–e ihr auf der Ferse sei. U. 2, 362 etc.; Das Alles malen die griechischen Verse auf das l–igste. Ar. 1, XIII; „Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen, | das Frauenbild war gar zu schön.“ | Nein! nein! du sollst das Muster aller Frauen | nun bald l–ig (⏑–⏑) vor dir sehn. 11, 110; Versicherten, es sei der ganze l–e Vater. 15, 225; Was Undurchdringlichkeit, Härte, Weichheit, Glätte, Form, Gestalt, Rundheit sei, davon kann mir sowenig mein Auge durchs Licht als meine Seele durch selbständig Denken einen l–en lebendigen Begriff geben [nur das tastende Gefühl]. 11, 245; Ein Körper, den wir nie durchs Gefühl als Körper erkannt hätten oder auf dessen L–igkeit wir nicht durch bloße Ähnlichkeit schließen. 244; Diese Begebenheiten l–ig und farbig vor sich zu sehen. gH. 1, 116; Der l–e Hunger guckt ihm aus den Augen. Siegw. 53; Was mich dort als Kind erfreute, | kommt mir wieder l. [lebendig etc.] vor. 83; Der Herr, der .. Sinibald | l–ig (⏑–⏑) [selbst] war. 11, 189; 12, 30; So gut ausgesogen, als es eine l–e Empuse nur immer hätte thun können. 16, 77; Unter all ihren Dichtern derjenige, in welchem der Geist von Abdera .. am l–esten wohnte. 13, 179 etc.
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