Faksimile 0074 | Seite 72
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leckern
Léckern: 1) intr. (haben):
a) lecker sein, nach Etwas lüstern: Die jungen Leute wissen nicht, wo am ersten anzubeißen und l. nur. Sealsfield Leg. 3, 127; Indem Alles danach leckert. Zelter 3, 11.
b) Minder gw. von etwas Sachlichem: Nach Etwas l., danach schmecken (s. d.), ohne es doch zu sein; Es führt wie ein Faden, der immer dünner wird, ins Nichts, es leckert nach Musik, wie eine nachgemachte Auster gepfeffert und gesäuert verschluckt wird. Zelter 5, 316.— 2) (s. 1a) veralt. tr.: durch Etwas die Lüsternheit Erweckendes, allgm. durch etwas Angenehmes locken: Büberei, die uns gen Rom, Kompostell und Hierusalem geleckert hatte. Luther SW. 46, 216; Was leckerst du dich lang? so nimm immerhin ein Weib. 61, 172.
Zsstzg. z. B.: Áb- [2]: Den deutschen Narren das Gold a. Luther 1, 264a; 420b etc.
Ver-:
1) [2] Bracht etliche welsche . . Frücht, durch welche die Galli über das fruchtbare Jtaliam verleckert, ihr erst Reis [Kriegszug] fürgenommen. Stumpf 601a.
2) [1] gw. im Partic.: Darauf sie dann gar verleckert [als auf etwas Leckres erpicht] sind. Fischart B. 262b etc., auch tr.: durch Leckerei verderben etc.: Werden wir dermaßen verleckert, daß wir keine Speis mit Lust tapfer angreifen mögen. Ryff Sp. 2b; Der sich .. ganz verleckert hat. ebd.; Sein Vermögen verl., vernaschen etc. Zū- [2]: Schm. etc.