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lecker Leckerei leckerhaft Leckerheit leckerig
II. Lécker, a.:
leckerhaft:
1) von besonderm Wohlgeschmack (wonach man Lippen und Finger leckt etc.): L–e Speisen, Schüsseln, Gerichte; Einem hungerigen, heißhungerigen Menschen einen l–n Bissen dicht vors Maul zu halten und indem er eben zuschnappen will, zurückzuziehen. Ebert (L. 13, 173); Selbst der wunderliche Geruch .. hatte eine so l–e [Lüsternheit weckende, s. 2] Wirkung auf Manche. G. 16, 15 etc.
2) von Pers.: geneigt nur Leckres zu genießen, feinschmeckend lüstern und wählerisch (vgl. ekel II 2): L. leben; Sich l. halten. B. 48a; Ein Weib, so jung, so schön und säuberlich, | daß selbst der l–ste der Prasser | es schmausen möcht’ aus Salz und Wasser. 90a; Da der Schach auf Früchte l. sei. Nicolai 1, 14; Da der Schach in Früchten l. sei. Ramler F. 1, 192; Nicht hin- untergeschlungen, sondern recht l. ausgesogen und mir recht Zeit zum Schmecken genommen. Schmid (L. 13, 599); Daß mit Wechsel des Mahls sie dem Ekel der L–n | steuerte. V. H. 2, 182.
~ēī, f.; –en:
das Wesen eines Leckers (s. d. I1), das Lecker-sein (s. lecker II) oder die Leckerhaftigkeit und das wiederholte Lecken; ferner = Leckerbissen: Auch sind von den L–en, die er liebt, Arsch- und Speichel- L–en ganz ausgeschlossen. Chamisso 5, 267; Alle hochgebirgische L–en [Delikatessen]. DMuseum 1, 2, 162; Teller- L., Schmarotzerwesen etc.
~haft, a.:
lecker (1 u. 2):
1) Wohl und l. gekocht. Fischart B. 161a; L–er Schmaus. Musäus M. 2, 93; L–e Pastete (1, 97), Brühe. W. 13, 160; Der l–este Nachtisch. Luc. 1, 102 etc.
2) Man ging in l–er Kunstgenießerei bei allen Nationalitäten zu kosten. Auerbach SchV. 80; Sehr l. und sehr gefräßig. Ramler F. 2, 449. Dazu (1 und 2): L–igkeit.
~heit, f.; 0:
das Leckersein, Leckerhaftigkeit.
~ig, a.:
lecker, z.B.: Für solche Ohren erjagst du leckrige Speisen. H. 11, 141.