Lecker
I. Lécker, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) von Pers. (mit dem weibl. L–in):
a) Einer, der leckt, in Zsstzg., zumeist verächtlich, wie die gemeinen Schimpfwörter: Arsch-, Fotzen-L. (s. b); ferner: Speichel- L. [schmarotzender Schmeichler]. Lit. 2, 108 etc.; Teller-L., Schmarotzer (s. c). 1, 37; Luc. 1, 94, auch: Ich gab dem Salz-L. kurzen Bescheid. Ph. 2, 103 [vorher: „unverschämter Schwätzer *]. Seltner: Feder-L., bei ein schlechter Schriftsteller u. ä. m. Auch von Thieren, z. B.: Honig-L., Bienenfalter, Phalaena tinea etc. —
b) auch L. allein (s. a) als Schimpfwort (vgl. c und d) = Hundsfott (s. d.), Schelm, z. B. 31; Wo aber Jbrahim, der L., | die Gassen besser kennt. Nath. 5, 1; Sieh mir nu an die Schrift dieses L–lins. 8, 210b; Dieser schändliche L. SW. 26, 111; 60, 319; Schalt mich einen L. Pr. 2, 174; 2, 65 Z. 14 und 42; 67 Z. 11); 20, 93. —
c) ein schmarotzender Schmeichler (s. a), so nam. auch: Hof-L., Schmeichler gegen Vornehme etc. —
d) ein junger Laffe, s. d. und Labbe, Anm., ferner nam.: Bin ich dir noch zu jung? | spricht Junker Leckermilch. 7, 253 und vgl. e, muthwilliger Junge. Du junger L.! SW. 60, 265; Der L. [Amor] lachte drauf. H. 156; Die Kinder marschieren .. daher, daß man seine Freude an den jungen L–n sehen muß. Mas. 60; Sh. 2, 517 etc. —
e) Einer, der gern leckt und schleckt, Näscher etc., s. II: Der L. einst, jetzt fastet er am Tisch. 1, 52; Der L. hat sich mit zu viel Süßigkeiten den Magen verdorben, Nichts will ihm mehr schmecken. 7, 146 etc. — 2) die (leckende) Zunge, so namentl. weidm. von Roth- und Damwild (= Graser, Weidlöffel). Br. 259, vgl.: Die Lecke aus dem Geäße [die Zunge aus dem Maul des Hirsches] hängend. mer 61) 151a. — 3) niederd.: Der L. steht ihm [er ist lüstern] danach. — 4) schwzr. (verkl.): Art kleiner Pfefferkuchen: Baseler Leckerlis. Zaubr. 2, 287; s. II 1.
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