lech
lechen
Lechheit
II. Léch, a.:
(mundartl.)
1) durch Ritzen Flüssigkeit durchfließen lassend, „leck“: Es ist gefährlich, auf der offnen See mit einem l–en Kahn zu schiffen. LeidW. 51; 33. —
2) vor Dürre oder Durst schmachtend. —
~en, intr. (haben): lech sein: Die Erde lechet, weil es nicht regenet auf die Erden. 14, 4; Ihm brannte der Busen, ihm lechte der Mund. 33b; Legt sich in der Sonnen und lechet mit der Zungen heraus vor großer Hitze. SW. 64, 333 etc. Dazu: Du wärst mir zwar ein Becher | von Heilungslabsal voll, | nur daß ich armer Lecher | nicht ganz ihn trinken soll. 120a; Rh. 1, 160; Po. 1, 324 etc., s. lechzen (und lecken), auch in Zsstzg., z. B.: Ehe der Eimer zerleche [„zuleche“] am Born und das Rad zerbreche [,,zubreche“], am Born. 12, 6 etc. —
~heit, f.; 0: das Lech-sein: Wenn sie so in ihrer L. [lechzend] zu uns in die Hölle hinabmarschiert kommen. F. 16.
Anm. Mhd. lëchen, sich aus Trockenheit spalten, ritzig werden, vgl. altnord. lëka, aus Ritzen rinnen, tröpfeln, „lecken“, vgl. Lake. Heute gelten hochd. leck etc. und lechzen, was neuere Ausg. z. B. in den Bibelstellen darbieten. — S. 2, 422 und 2, 12.
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