launen
Lāūnen: 1) intr. (haben):
Launen (s. d. 2b) haben, ihnen nachhängen, in mürrisch-verdrießlicher Stimmung sein, vgl. grillen: Die keusche Luna launet grillenhaft. 12, 16; Edallwinens | nimmer l–de Milde. Po. 1, 260; Grübelt Einer gern und launet, | grübl’ und laun’ er einsam. 4, 68; 3, 190; L–de Liebe. 74; Der launet und murret. H. 2, 172; Sh. 3, 28; Musenalm. (1788) 52 etc., vgl. mundartl.: Launeln = sinnen, den Gedanken nachhängen. Achtsp. 1, 38. — 2) (s. 1) tr. mit Angabe der Wirkung: Er launt sie todt in ihrer Laune. Sh. 3, 411, indem er ihre Keiferlaune annimmt, macht er sie damit todt. So auch in Zsstzg.: Einem Etwas ab-l.; Etwas er-l. etc. 3) in Partic.: in einer so oder so beschaffnen oder für Etwas geneigten Laune oder Stimmung: Sein [des Dichters] Geist, des Proteus Ebenbild, ist tausendfach gelaunet. 4, 38; Ob er den Herrn gelaunt zu Worten träfe. 254; Hierin bin ich gelaunt wie Ihr. Sh. 1, 362 etc., nam. näher bestimmt durch Adv. (vgl. die Zsstzg. von laun-ig und -isch): Der gutgelaunte Sänger. 1, 161; Dein Glück ist heute gut gelaunet. 57a etc.; Der Schah ist herbgelaunet. Rost. 111b etc.; Goethe, der in seinen spätern Jahren gegen Shakespeare mißgelaunet war. Lit. 5, 137; Morg. 2, 267; Was ist Euch? Ihr seid mißgelaunt. Rep. 1, 145; Dies mißgelaunte Werkzeug. 205 etc.; Übelgelaunt; Wohl- gelaunt. 32, 233; Fand ich die Leute wunderlich gelaunt. Joh. 4, 2 etc., vgl. auch: Drum geh ich gern | Belaunten [Launischen] wie Betrunknen aus dem Wege. 1, 160.
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