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Läufer Laufer)
Lǟūfer(Lāūfer), m., –s; uv.; -:
1) mit dem weibl. L–in: eine Pers. die läuft, z. B.: Ein guter L. sein, gut laufen können; Meine Tage sind schneller gewesen denn ein Laufer. Hiob 9, 25; Die L. [Eilboten] gingen hin mit dem Brief . . . durch ganz Jsrael. 2. Chr. 30. 6; Stürzt der rüstigste L. der [Eis-]Bahn. G. 1, 315; Wilhelm, dem armen L. [der viel laufen muß]. Gutzkow R. 4, 167; Wie die Krücke dem Lahmen wohl hilft, sich .. zu bewegen, aber ihn nicht zum L. machen kann. L. 7, . ..; Der L. wird es [das Glück] nicht erjagen. Platen 2, 141; Ward Denen von Schwyz ihr Landbot oder L. mit der Büchsen durch etlich Franzosen aufgefangen. Stumpf 604a; Umschwebt ein [Schrittschuh-, Eis-] L. | mit Stahl der Eisbahn blank gefegten Marmor. V. 3, 49; Zu Olympia und Delphi gekrönter [Wett-] L. und Ringer. W. 22, 20; Wiedasch Od. 13, 260 etc.
a) Nam. oft: an Höfen und bei vornehmen Herrschaften ein Diener, der (meist in besondrer Tracht und mit einem Stock) dem Wagen der Herrschaft vorauf läuft (oder lief). Burmann F. 167; L–n und Heiducken. Gellert 1, 99; G. 30, 165; Trabanten! L.! Heine Rom. 36; Ein L. mit Blumenhut und Schurz. Immermann M. 1, 170; L. Gal. 1, 1; Musäus M. 1, 1; Nicolai 1, 69; Es schickt die Liebe die Bewunderung | als ihren flücht’gen L. nur voran | und folgt ihr nach im königlichen Zuge. Platen 3, 90; Zachariä 1, 171 etc. Oft ohne Uml., z. B. G. 20, 230; 23, 299; 308; 384; 29, 227; 30, 169; 196; Immermann M. 1, 182 ff.; 2, 15; W. HB. 1, 200 etc.
b) (veralt.) Kriegsk.: der „verlorne Haufe“ (s. d. 2b).
c) (s. laufen 1g) Einer, der Etwas „läuft“, z. B. im Bergb., Deichb., Salzw. (vgl. Bornknecht, hier auch Riemen-, Unter-, Zirkel-L., im Nothfall Ersatz der eig. L.): Karren-L. etc., dann auch L. (3) = Laufbrücke.
d) in Zsstzg.: Einer der ein Revier beläuft, vgl. die entsprechenden von Reiter, z. B. Forst-, Heide-L. 2) von Thieren, z. B.:
a) (s. 1) Dies Pferd, dieser Hund, der Strauß ist ein guter L. etc. Ferner zur Bez. best. Thiere, z. B.:
b) Dromedar (s. d.), nam. bibl., vgl. Oken 7, 1260.
c) ein etwas herangewachsnes Ferkel (s. d., Anm.) bis zur Zeit der ersten Begattung, auch ,,Läufling“.
d) von Vögeln, z. B. bei Oken 7, 180 ff. eine Sippschaft der Madenfresser, die Vögel umfassend, die, nur Insekten oder deren Larven fressend, an Baumrinden oder auf der Erde herumlaufen, danach unterschieden in: Baum- und Erd-L.; ferner: die Zunft der Trappen. Oken 7, 627; ferner bestimmte Vögel, nam.: der Weidenzeisig, Motacilla trochilus, OO und: Der isabellfarbeneL. [Charadrinus isabellinus] aus Abyssinien. Tschudi Th. 67 etc., s. Zsstzg. Weidm.: L., Vor-L., Ruhrvogel, ein auf dem Vogelherd zum Herumlaufen angefesselter („angeläuferter“) Lockvogel.
e) = Laufspinne.
f) = Laufkrebs.
g) = Laufkäfer, ferner nam. Cerambyx cursor und Cicindela (auch Sand-L.) etc.
h) ein Schmetterling, Noctua pronuba, „Hausmutter“. 3) von Sachen, und zwar zunächst: etwas auf etwas Festliegendem Laufendes, Umlaufendes (a —i), z. B.:
a) schwzr. (verkl.) Schubfenster. Stalder; Das Läufterli. Gotthelf Sch. 161; G. 223 ff. etc.
b) an Thorwegen der Dreher (s. d. 4), das drehbare Holz, woran der Thorflügel befestigt ist = Drehkreuz (s. d. und Um-L. 2).
c) die Rolle des Drillbohrers, vgl. Rennspindel.
d) Böttch.: der hin und her zu schiebende Haken an dem Bandzieher oder Bandhaken.
e) Schiff.: das durch die Blöcke eines Takels geschorne und sie verbindende Tau: Den L. einscheren etc. (vgl. auch Schütze 3, 49). Auch: die beweglichen Theile an dem früher üblichen Jakobsstab (s. d.).
f) Tuchmach.: das obre Blatt der Tuchschere, vgl. im Ggstz. Lieger.
g) Schnellkugel (s. Glicker) und das Spiel damit: Mit den Steinen L. gespielt. Niebuhr Nachgel. 248; Judas- L., Art großer L. etc., auch ,,läufern“ = schussern, mit L–n spielen.
h) nam. aber etwas Umlaufendes, insofern es zum Zerreiben, Zermalmen von Etwas dient, so: der obre Mühlenstein, der auf dem untern, dem „Bodenstein“ umläuft; der Stein, womit man die Farben auf dem Reibstein zerreibt; das kegelförmige Holz, womit man die Materialien zum Kunstfeuer klein reibt; die beim Körnen des Schießpulvers in Sieben umlaufenden Kugeln etc., z. B.: Man zerreibt 10 Theile des Salzes mit 3 Theilen Wassers auf einer marmornen Tafel mit Hülfe eines L–s. Mitscherlich 2, 2, 385 etc.
i) (vgl. h) ein Glättstein, Etwas damit glatt zu reiben, z. B. Papier etc. Ferner: k) Bauk.: Steine, die in der Längsrichtung der Mauer laufen, vgl. den Ggstz. Binder 2a.
1) Bergb.: schmale, wieder absetzende Trümmer, die zu einem Gange kommen, ferner s. 1c. m) Botan.: die sich ausbreitenden Ranken, Wurzelschößlinge etc. Ferner: eine Art wilder Hopfen, dessen Köpfe Samen und Staub leicht ausfallen (oder laufen) lassen; auch: der weibl. Hopfen. n) Buchhandl.: ein Buch, das einen sehr raschen Absatz findet: Ein L. (wie es die Buchhändler nennen) können die antiquarischen Briefe niemals werden; aber es giebt ein kleines ausgesuchtes Publikum, das immer gern lieset, was Sie schreiben. FNicolai (L. 13, 161). o) Landwirthsch.: die zwischen zwei Eckgrenzsteinen hinlaufenden (kleinern) Grenzsteine, nach Schm. ,,hölzerner Markpfahl zwischen zwei etwas zu weit auseinandertreffenden Marksteinen“. p) Mus.: = Lauf (s. d. 10 und Zsstzg.), z. B.: Virtuosen, die ihre Liebe mehr durch L. und Triller als durch gesprochene Worte kund geben. Prutz Mus. 1, 5. 0) Schachspiel: zwei beim Beginn des Spiels je zur Seite des Königs und der Dame stehende Figuren, jenes der Königs-, auch Angriffs-, dies der Damen- L., die beliebig viel Felder in der Diagonale durchlaufen können, wovon die eine also immer auf Weiß, die andre auf Schwarz bleibt, auch „Rathsherr“ (s. d. 4) oder „Narr“, vgl.: So ist der pers. Elephant al fil im Ngr. ἔ[λe]oνoς, in Jtalien zum delfino und alfiere, in Frankreich aber zum fol oder fou [Narr] geworden. Bilguet Schach. 4b; Narr und L., du hast eine beträchtliche | Zunft in unserer Welt. Narren und L–n stehn | Häuser offen und Hof und Zelt. H. (Echtermeyer 609); Er ist dieses Schachbrettes König, | dem wir als L. und Springer sind fröhnig. Rückert Mak. 2, 212. r) Schiff.: s.e, ferner: L., Sand-L., die kleine Sanduhr, Log-Glas. s) Seiler.: ein Rad, worin die einzelnen Fäden der Stricke gesponnen werden, Wirbel. t) Weber.: eine (zu früh ablaufende) Spule mit zu wenig Garn, Ab-L. u) s. 1c.
Anm. Die Form mit Uml. ist hochd. heute die gw., doch s. 1a; mundartl. Läufel. Schm.
Zsstzg. vgl. die v. laufen u. Lauf, u. z. B.: Áb-:
1) [3t].
2) (Weber.) ein von einem Gang sich in einen andern verlaufender Faden. Accórd- [3p]. Ángriffs- [3q]: Den Königs-L. nennen wir auch A., weil er auf Feldern der Farbe läuft, auf denen der feindliche König .. steht etc. Bilguet Schach. 17b. Āūf-:
1) [1c] Hüttenw.: Arbeiter, der Erz und Kohlen zum Ofen „läuft“ oder karrt, sie dem Aufleger zukarrt.
2) Schiff.: halbbefahrner (oder Leicht-) Matrose, der als solcher noch nicht vollen Lohn erhält, getheilt in die ganz ungeübten Halbmänner (oder Baaren, Ohrinbaaren) und die schon etwas geübten Jungmänner, s. Backs-, Schiffsjunge, vgl. Deck-L.
3) eine Art dünner hoch auflaufender Kuchen, s. Auflauf 3 und Blasenkuchen. Aūs-:
1) Laufbursche: Auslaufer. Gutzkow B. 198 ꝛc
2) [1c] Bergb.: Einer, der Erz ausläuft.
3) = Auslauf2, z. B.:
a) Die letzten A. der Alpen. Daniel Geogr. 304; Hartmann BB. 202; Die letzten A. und Nebenarme einer Lawine. Kohl Alp. 3, 49 etc.
b) übertr.: Ein Schriftsteller, der ebenfalls einen A. der von Klopstock veranlaßten Entwicklungen bildet. Danzel 405 etc.
c) [3m] Lange Fäden .. wie die A. einer Erdbeere. Vogt Oc. 2, 83.
d) Der züngelnde Auslaufer der gestiegenen Rakete. Gutzkow R. 6, 157.
e) An den beiden obern Enden der Setzlinie befinden sich zwei A., Ohren genannt, bei welchen sie der Setzer beim Umheben fasst. Franke Kat. 26; 90 u. a. m.
4) (Salzw.) s. Auflauf 2. Bāūm- [2d] und: Der gemeine B., Certhia familiaris. Tschudi Th. 84. Bēī-: Jemand, insofern er bei Einem als dem Herrn der Hauptperson nebenher läuft, ihn begleitet, um ihm zur Hand zu gehn, sich von ihm ausschicken zu lassen etc., Laufbursche, Trabant, Nebenperson etc.; auch übertr. auf Nichtpers.: Bei Handelsleuten und Handwerkern als B. und Handlanger beschäftigt. G. 24, 20; Das B.- und Mäklerhandwerk. 20, 207; Unsre Erde selber mit ihrem B., dem Monde. Hebel 8, 36; Beigänger oder B. Hippel 3, 71; Das wenige Gute bleibt nur ein B. neben einem Heere von Greueln. Jahn B. 283; Er ist nur so ein B., Einer, der das Mus einrühren hilft, selten aber etwas zu fressen kriegt. Tieck A. 1, 132; Meiner Sache mit einigen leichten Truppen zu Hülfe kommen . . Den schlechten Zustand der B. FAWolf H. 86 etc. Fem. auch = Konkubine eines Vagabunden od. Land-L–s. Hebel 3, 150; Winckelmann Meyer 1, XXXIb etc. Bérg-:
1) [1c].
2) Jemand, der auf Bergen umher läuft, so auch von solchen Pferden. Stolberg 3, 164. Bōten-: Einer der Boten läuft, Botengänger. Tieck DBl. 2, 84 etc. Dāmen- [3q]. Dāūer-: Einer, der lange Strecken laufen kann, auch von Thieren (Pferden), vgl. Schnell-L. Déck-: Seemann, vgl. Auf-L. 2. Dēīch-: Deichbote. Dóppel- [3p]. Drēī-: weidm.: Ein Rammler, welcher im vollen Rennen oft mit dem einen Hinterlaufte ausschnellt und deßhalb an manchen Orten D. genannt wird. Winkell 2, 85, vgl.: „ein Hase, der ³ seiner Größe erreicht hat.“ Laube Brev. 246; 114; vHorn Schmj. 126 etc., auch: ein halbwüchsiger (s. d.) Bursche. rhD. 2, 147. Eīs-: Einer, der auf dem Eis läuft, Schrittschuh-L. etc. Sturz 1, 186. Erd- [2d]. Fēūer-: Leute, die bei einem Brand löschend zur Hilfe eilen. Gotthelf G. 134, s. Feuermann. Fórst- [1c]. Gássen-:
1) Einer, der auf den Gassen umherläuft, z. B. ohne Uml. = Gassenjunge. Möser Ph. 3, 124, s. Straßen-L., Pflastertreter etc.
2) ein Soldat, der Gassen oder Spießruthen laufen muß. Hēīde- [1c]. Irr-: Heimathloser, Landstreicher, Vagabund. Musäus M. 5, 97; J–in. 3, 115. Jūdas- [3g]. Kárren- [1c]. Kátt-, Kátzen- [3e]: Läufer der Ankerkatt. Klápp- [3e]: ein aus zwei einscheibigen Blöcken bestehndes Takel. Kȫnigs- [3p]. Krēīs-: Einer, der im Kreis läuft; scherzh.: Jene Kraftstoffel und K. Demokr. Stud. 181, die von Kraft und Stoff und Kreislauf beständig Redenden. Lánd-: Irr-L.: G. 32, 250; Hölderlin H. 2, 116; In ihren L. von Gemahl verliebt. Immermann M. 4, 289; Luther SW. 64, 243; AWall Stammb. 22 etc.; L–in. G. 18, 79. Lēīn-, Līēn-: auf dem Leinpfad (s. d.) laufend und mittels der Zugleine ein Schiff stromaufwärts ziehnd. Löffel- [2d]: ein dem Strand-L. verwandter Vogel, Eurynorhynchus. Márkt-, Méß-:
1) Bei-L. als Markthelfer.
2) ein auf Märkten und Messen Vagierender, Umherziehender (vgl. Irr-L.): Wenn ein musikalischer Meß-L. von einem so ansehnlichen Hause her zu Gasthöfen und Schenken ginge. G. 22, 67. Māūer-: (vergl. Baum-L.) Certhia muraria; Alpen-M., s. Mauerklette. Mit-: Einer, der mit Andern läuft, z. B. in die Wette: Leneus eilete nach, M. den luftigen Winden. V. Myth. 1, 129. Nāch-: Einer, der Einem oder Etwas nachläuft, vgl. Nachtreter, auch sachl.: Warum nicht jedes Wort ein Komma zum N. habe. Rosenkranz (Kant SW. 1, XXIⅡ). Nácht-: der sich des Nachts umhertreibt, Nachtschwärmer. Olearius Baumg. 67b. Oktāven- [3p]. Póst-: Boten-L. Büchner Konk. 1252a. Rāsen-: (Bergb.) ein Gang von wenig Länge und Tiefe. Rēīs(e)-: (schwzr.) Soldaten, die in fremdem Sold dienen. JvMüller 24, 226; 315; DMus. 1, 2, 428 etc. Rīēmen- [1c]. Rück-: Einer, der zurückläuft, auch = Palindrom (s. d.). Sánd-:
1) [2d] Tringa glareola etc.
2) [2g].
3) [3r]. Schánz-: Einer, der auf der Schanze läuft, nam. auf Schiffen, z. B. der wachhabende Officier und daher: der bei solchen Gelegenheiten dienende kurze, weite Oberrock von dickem Tuch oder Fries und nach der Ahnlichk. auch eine Art Mantel überh., nam. für Frauen. Lewald Ferd. 3, 95; Schanze-L. Kinkel E. 160; Schanz-L. Kühne Fr. 29 und in niederd. Form: Schanzlooper. Immermann M. 2, 269, vgl. auch Chenille 2. Schlíck-: Leute, die zur Zeit der Ebbe in dem bloßgelegten Meeresgrund den Schlick nach Krabben, Fischen etc. durchsuchen. Gude 2, 83; Mügge Silt 1, 136; Wilkomm Wald. 180 etc. Schnēē-: s. Schrittschuh- L. Schnéll-: Einer, der schnell läuft, auch von Thieren [2a], s. Dauer-L. Schríttschuh-: Einer der auf Schritt- (oder Schlitt-) Schuhen übers Eis läuft, wie in Skandinavien Skie-L., Einer der auf Schneeschuhen über die Schneeflächen läuft. Steffens Malk. 1, 4 etc. Stránd- [2d]: Name mehrerer Vögel, Tringa, s. Tschudi Th. 73, vgl. Sand-L. und Meerlerche. Strāßen-: Gassen-L.: Der Lump! der Spitzbub! der St. [Vagabund]. Sch. 326a; St. und St–innen [Pflastertreter etc.]. Seydelmann 20. Súmpf- [2d]: ein dem Strand-L. vrwdter Vogel: Der rostrothe S., Limosa rufa. Tschudi Th. 74. Theāter-: Einer, der viel ins Theater läuft, es fleißigbesucht. Platen 7, 80, so: Wirthshaus-L. etc. Tréppen-: der auf einer Treppe läuft: Der chinesische T., eine hohle, inwendig etwas Quecksilber enthaltende Gelenkpuppe, die, oben auf eine kleine Treppe gesetzt, mit possierlichen Purzelbäumen hinunterläuft oder fällt, Purzel-, Gaukelmännchen. Uber-:
1) Einer, der überläuft, zum Feinde, zur feindlichen Partei, ein Abtrünniger, Renegat etc.: Ich nenne ihn keinen Ü., sondern einen Überschleicher. Börne Frz. 112; Sch. 1000a etc.
2) (weidm.) ein überlaufner Frischling. 3) einzelne über die Oberfläche des Fließes stehende Wollhaare bei Schafen. Üm-:
1) Irr-L. Mügge Ad. 66; Schütze Hamb.Th. 27.
2) [3b] Drehkreuz: Allee, welche an den Enden mit U–n verwahrt ist, worin nie ein Wagen gerasselt. Bode Empfind. 1, 130. Unter-:
1) [1c].
2) Einer, der sich Übergriffe in fremdes Gebiet erlaubt, sich unberechtigt in fremde Sachen einmischt (engl. Interloper). Scherr Nem. 182, vgl.: „Unterläufel, Unterhändler, Mittelsperson, Kuppler.“ Schm. Ver-:
1) Einer und nam. (im Billardspiel) ein Ball, der sich verläuft, auch (vgl. Reis-L.) „Schweizer“ genannt.
2) Spiel- V., bei Kindern, Einer, der das Spiel verläuft (s. d. 1f), d. h. davon mitten drin fortläuft. Vōr-:
1) eine Pers. oder Sache, die vorangehend auf das Nachfolgende hindeutet und es verkündet, vgl. Vorbote: Hebr. 6, 20; Die Mutter des V–s [Johannes des Täufers als V. Christi]. Waldau N. 2, 260 etc.; Bald folgt solchen V–n der feurige Hauptstrom nach. Burmeister Gsch. 78; Ein Vorbot und V. des Antichrists. Fischart B. 37a; Ich spreche .. um so lieber einige Worte als sie flüchtige V. sein können Dessen, was künftig die Welt .. thun wird. G. 27, 424; 10, 46; Eine Anzeige .. als V–in des Ganzen. Br. 254b; Es war mein V. zum Properz. Knebel 2, 86; Der Morgenstern ein Vorbot und Für-L. der Morgenröthe. Schaidenreißer 55b; Sch. 860a etc.
2) (Schiff.): s. Vorgänger 2.
3) [1c] Hüttenw.: der das Nöthige vor den Schmelz- ofen hin läuft.
4) [3d].
5) [3p]. Wásser-:
1) Einer, der auf dem Wasser läuft. Hebel 3, 223, nam. [2d] Art Vogel, den Strand-L–n verwandt: Der grünfüßige W., Totanus glottis. Tschudi Th. 72, s. Oken 7, 493 ff.; Bruch-, Gambrett-, Teich-W. etc., ferner: eine Art Wasserwanzen. 5, 1621. Wátt-: Schlick-L. Wétt-: Einer der wettläuft. L. 13, 34 etc. Wíld-:
1) Wildgänger (s. d.), Bergsteiger. Kohl A. 1, 48.
2) Vagabund, Land-L. Rank Haus 69. Wírthshaus-: s. Theater-L. Zīēger-: (schwzr.) Bütte mit Löchern zur Aufbewahrung des Ziegers. Zípfel- [1c]. Zwíschen- [3p] u. ä. m.