latsch
Latsche
latschen
latschig
Látsch, a.:
nachlässigen, trägen, plumpen Gangs, wobei man die Füße nicht gehörig aufhebt, sondern schlorrend (schlarfend, schlürfend) und watschelnd dahinschreitet (vgl. laß I. Anm. und lasch): Ging .. über Äcker und gute Wiesen, | zertrat Das Alles mit l–en Füßen. 2, 224. —
~e, f.; –n: 1) Schlarfe (plattd. Schlarpe), weiter hatschender (s. d.) Schuh, namentl. Filzschuh, ohne — oder mit niedergetretnem etc. — Hintertheil, so z. B. auch: Bär-L. (s. 2), bei „Perlatschen, plumpe Art von Socken; Schuhe oder Quartierpantoffeln von Kälberhaaren“ [über Bindfaden geflochten]. —
2) ein latschender Fuß, z. B. die zottigen Füße des Bären (Bär-L–n, s. 1), mancher Tauben, wie auch die rauhen Federn der Beine, die,,Hosen“ (s. d. 3 und Latschtaube), z. B.: Sie trug die Brust gewölbt und frei, | die schönsten L–n an den Füßen. 1, 335, wozu er in einer spätern Kritik bemerkt: Ist„trug“ das rechte Wort? Sagt man: die Taube hat L–n an den Füßen oder sie trägt? man fällt beinahe durch das Wort „tragen“ auf Bär-L–n (s. 1) oder Filzschuhe; ferner: L–n oder Ruder die Schwimmfüße der wilden Gänse [mit watschelndem Gang]. Brev. 271; Eine Ente nach der andern bei den L–n fassen. 2, 730 etc. —
3) eine latschige (s. d.) Pers., nam. ein nachlässiges, unordentliches (schlumpiges) Frauenzimmer, aber auch übertr. auf den Charakter: Jemand von schlaffem, unentschiednem, trägem Wesen, auch masc.: Ein Urschwabe, halb Schalk, halb L. Sch. 1, 197, vgl.: „Der Lätschi“. Der Lätschel. —
~en, intr. (haben): schlaff, mit schleppenden, watschelnden Füßen gehn, schlorren, und so mit verächtl. Nbnsinn auch = gehn, treten etc.: Die Ente | hat dreifach Elemente, | sie latscht, sie schwimmet und sie fliegt. Brev. 109, in Zsstzg. auch tr., z. B.: Die Schuhe ab- oder nieder-l., sie ab-, niedertreten; Die Schuhe aus-l., sie austreten, so daß sie zu weit werden und schlottern — oder auch: die zu weiten von den Füßen schleudern; ferner intr. (sein): Die Schuhe l. [oder jappen, s. d.] mir bei jedem Schritt aus, wie auch: Ein Ehemann latscht aus, geht nebenaus (s. d.) etc.; Etwas ver- oder zer-l., mit latschen Füßen zertreten, allgemeiner: durch nachlässiges, schlumpiges Wesen verderben, z. B.: Wenn auch hie und da ein Halmen zerknickt oder ein Maul voll Gras verlatscht wird. Ph. 1, 10 etc. —
~ig, a.: latsch; latschend, z. B.: L–e Hausknechte. Tag. 19 etc., schlaff, ohne Festigkeit und Halt; so auch = schlampig (s. d.), ohne Kern und Kraft, nam. vom Geschmack des Fleisches; L–es [quatschiges, kothiges] Wetter etc., vgl.: Ein letschigter [gelinder] Winter. mann Erzgeb. 415.
Anm. S. I. Laß, Anm. und 51 nebst dem dort Angeführten, wie auch 1078 und 1185 und 2, 158, — aus dem alten „lat“, vielleicht nicht ohne Einwirkung von „lasch“ (s. d. I) gebildet, vergl. auch: Marklötschen, die mit ihrem ... Wurmsamen im Land herumgestrichen etc. B. 213a, Storger (s. d.). — Lätsch: s. Latz, Anm.
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