Laterne
* Latérne (lat.), f.; –en; -chen, lein; –n- (Lanterne):
1) Behältnis mit durchscheinenden Wänden für ein Licht zum Leuchten, — Leuchte: Etwas mit der L. suchen; Einem oder Einen mit, der L. leuchten, nach Hause leuchten und daher (s. heimleuchten, mit Anspielung auf das spanische Rohr): Einem mit der spanischen L. nach Hause leuchten, ihn nach Hause prügeln; Etwas scheint, (leuchtet) wie ein Dreck (Koth) in der L., gar nicht; An die L. mit dem Aristokraten! [ihn am L.-Pfahl aufzuhängen] etc. Scherzh. zuw. für „Kopf“: Etwas in der L. haben, berauscht sein, s. illuminieren 3 und Lampe 3b. — Magische L. 12, 39, s. Zauber-L. —
2) nach der Ahnlichk.:
a) Bauk.: ein Aufsatz über die das Licht einfallen lassenden Offnungen eines Kuppeldachs als Schutz gegen das Einfallen des Regens; ähnl.: ein durchbrochner Blechaufsatz über einem Schornsteine, das Zurücktreiben des Rauchs durch den Wind verhindernd. —
b) Kattundr. etc.: ein Apparat zum Dämpfen (s. d. 3) der zu färbenden Zeuge. 2, 384; 394. —
c) Mechan., Mühlenb.: Triebrad mit cylindrischen Stöcken statt der Kämme, Drehling. —
d) Naturgesch.: eine Art zweischaliger Muscheln, Solen anatinus (Entenschnabel); eine Art Fische, Trigla lucerna (s. Meerschwalbe); Die L. des Aristoteles, das laternenförmige Mundskelett der Meerigel. 4, 407. —
e) Pferd.: eine sich breit ausdehnende Blässe. —
f) weidm.: ein leinener Sack zum Transport lebendiger Repphühner etc. Brev. 271. —
g) (mundartl.) Kochk.: ein entfiederter Vogel, nam. deutsches Wörterb. II. Gans oder Ente ohne das „Junge“ oder „Klein“ (s. jung 6).
Zsstzg. zu 1 vgl. die von Lampe etc., z. B. nach dem Stoff: Blech-, Draht-L. und nam. nach dem durchsichtigen Stoff: Glas-, Horn-, Papier-L. etc., ferner nach dem Raum, zu dessen Erleuchtung sie dient, z. B. Gassen- oder Straßen-, Haus-, Schiffs-L. etc., nach dem Leuchtmittel: Gas-, Öl-L. etc., ferner: Áchter-: Hinter- L., bei Schiffen am Heckbord angebracht. —
Blénd-: Blech-L. mit beweglichem Schirm, durch dessen Vorschieben man die Leuchte ganz verdecken kann, „Diebs- L.“, auf Schiffen auch ,,Kuckuck“ (s. d. 2k) etc.: Er schiebt die B. auf. G. 10, 204; W. 11, 195 und übertr.: Hymen soll und muß des Festes Priester sein; | doch weil sich seiner Fackel Schein | nicht füglich zum Geheimnis schickte, | wird Amor ihm sein Blendlaternchen leihn. 219; Pestalozzi 4, 315 etc. —
Eīmer-: Art Hand-L., oben weiter als unten. —
Hánd-: die man in der Hand trägt. —
Hínter-: s. Achter-L. —
Krāūt-: auf Schiffen, zum Erleuchten der Pulverkammer, s. Laternenkammer. —
Kürbis-: aus einem ausgehöhlten Kürbis, wie sie sich namentl. Kinder machen. —
Kútschen-: an einer Kutsche zum Leuchten auf nächtlichen Fahrten angebracht, Wagen-L. —
Schlácht-: auf Kriegsschiffen, zwischen die Kanonen aufzuhängen zur Erleuchtung der Batterien. —
Signāl-: womit auf Schiffen die Nachtsignale gegeben werden. —
Stáll-: Hand-L. zum Leuchten in Ställen etc. G. 31, 20; Gutzkow R. 1, 118 etc. — Stángen-, Stóck-: an einem Stock als Handhabe befestigt. —
Wāgen-: Kutschen-L. —
Zāūber-: eine Vorrichtung, kleine auf Glas buntgemalte Bilder im Dunkeln vergrößert auf einer weißen Wand darzustellen, laterna magica, magische Laterne, bilde(r)nde Lampe etc.: Was ist unserm Herzen die Welt ohne Liebe! Was eine Z. ist ohne Licht! Kaum bringst du das Lämpchen hinein, so scheinen dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand. G. 14, 45.
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