Faksimile 0022 | Seite 20
Faksimile 0022 | Seite 20
ländisch
Lä́ndiſch, a.: ſ. ländlich 1, gw. in Zſſtzg. vgl. die
von Land (5), z. B. (a) die geogr., wie auch die übri-
gen, wozu noch einige mit Ew. oder Adv. als Bſtw.
kommen, z. B.: Áb-: A–er Wind, der vom Lande ab
nach der See weht. Ābend-: aus dem Abendland
ſtammend, ihm angehörig, occidentaliſch. W. 7, 110, ſ.
nord-l. Aūs-: 1. Kön. 11, 1; 8 ꝛc.; Indem es Frank-
reich beſiegte, hat Deutſchland nur ein Joch von a–em Holz
gegen ein Joch von in-l–em Holz vertauſcht. Börne Frzfr.
46; A–e [exotiſche] Pflanzenart. G. 27, 517; 40, 259;
Daß man dieſe Baukunſt deutſch und nicht gothiſch nenne,
nicht für a., ſondern für vater-l. halten ſolle. 22, 73;
Liebe zum A–en. 32, 40; In a–er Tracht. Zinkgräf 1, 281.
Veralt.: Auslandiſche Wollüſt. 284; Ausländige Feinde.
Schaidenreißer 60a; Viel Ausländige. X ꝛc. Āūßen-:
außerhalb des Landes, der Erde gelegen: Unſre [der
Vögel] a–e Stadt. Droyſen A. 1, 375. Bérg-: ge-
birgs-l. Bínnen-: B–e Waſſerthiere. Tſchudi Th.
277; Höfer Leb. 16 ꝛc., ſ. mittel-l. Dórt-: aus dem
dortigen Lande, ſ. hier-l.: D–e Hüttenleute. KCvLeonhard
(DViertelj. 1, 1, 43). Eī-: (ſelten) Von ſeinen e–en
[Jnſel-] Wanderungen. Brugger 2, 208; Meer-e–e Vögel.
V. Arat. 175. Eīn-: nicht ſelten ſtatt in-l., im
Ggſtz. zu aus-l. (ſ. d.): Alles e–e unmittelbare Landes-
erzeugnis. Arnim 79; Stücke e–en Zeuges. Forſter R. 1, 301;
34; E–e Arbeiter. Niebuhr Nachgel. 1, 13; Blumen, aus-
l–e und e–e. FSchlegel Luc. 40; Stumpf 212a ꝛc., veralt.:
Ein einländi ger Krieg. Schweinichen 2, 122. Flách-:
ſ. tief-l. Frēī-: republikaniſch. Campe. Frémd-:
fremden Ländern angehörig: F–en Einfluß. G. 26, 337;
Prutz GſchTh. 97 ꝛc. Gebírgs-: G–e Friſche.
Grōß-: vgl. großſtädtiſch: Das g–e Benehmen in ſog.
Ehrenſachen. Keller gH. 3, 353. Hīē(r)-: ſ. dort-l.
und vgl. als Adv. hierlands (Land 5a): Beſonderheit
des hie-l–en Bauerlebens. Auerbach D. 2, 526; H. fremde
Pflüge. 4, 200; 249; Leb. 1, 213; Hier-l–e alte Gauner-
familien. Gutzkow Zaubr. 3, 106 ꝛc. Hōch-: ſ. ge-
birgs- und tief-l. Jn-: ſ. ein-l. und den Ggſtz.
aUs-l.: Sich in Ermanglung i–er Talente nach auswärtigen
Künſtlern umſehen. G. 31, 106. Míttel-: binnen-
l.: Die jugendliche Anſchauung des Meers, die dem Englän-
der .. ſo große Vorzüge über den m–en Dichter giebt. G.
32, 289; 220; 31, 280; Der m–e Deutſche .. ., ein
meerumgebener Inſulaner. 39, 126; Den m–en Menſchen
[der dem Seeleben ganz fern iſt]. Zelt. 3, 149 ꝛc.
Mórgen-: Das Kreuz nach allen ſeinen abend- und m–en
Metamorphoſen. Gutzkow R. 8, 107; W. HB. 1, 158 ꝛc.
Nīēder-. Nórd-: Neben den abend- und n–en
Formen auch die morgen- und ſüd-l–en. G. 3, 265; 6, 86
ꝛc. Rhēīn-: den Rheinlanden angehörig, nam.
auch bei Längenmaßen: Zehn r–e Schuh. Muſäus Ph. 2,
58 ꝛc. Schlaráffen-: Sch–es Wohlleben. W. 34,
32. Sǖd-: ſ. nord-l. Platen 6, 125. Súmpf-:
vgl. tief-l. Tīēf-: dem Tiefland angehörig: T–e
Pflanzen. Tſchudi Th. 265. Vāter-: dem Vaterland
angehörig, darauf bezüglich, ihm gewidmet (patrio-
tiſch); Ggſtz.: Aus-l. (ſ. d.). G. 22, 73 und: Das
Un-V–e, Weltſchweifende. Gervinus Lit. 5, 59.
Wáſſer-: tief-l.: Das w–e Gras. Möſer Ph. 1, 94,
das in Holland als dem „Waſſer-“ oder Tiefland
wächſt u. ä. m.