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lähmen
Lǟhmen, tr.: lahm (ſ. d. 1 und 2) machen, durch
innre Einwirkung der freien Bewegung, der Kraft be-
rauben ꝛc.: Fremde Beſchränkung feſſelt den Geiſt, die eigne
lähmt ihn. Börne 2, 114; Du lähmſt den Flug mir. Cham.
4, 189; Ferner lähmte dieſe Vielköpfigk. die exekutive Ge-
walt. Devrient 2, 404; Der Talisman . ., der alle Guten, |
die ſich zu Hilfe mir bewegen, lähmt. G. 13, 335; Dem
ſelbſtbewußten Todten .., der .. gelähmt, in halbem Traume,
grauſend liegt. 341; 27, 295; H. 15, 279; Des Muthes
Arm gelähmt. Rückert Roſt. 55a; 35a; Meines Geiſtes
Schwingen ſind gelähmt. Sch. 428a; Wenn bleiche Furcht die
Heere lähmt. 451a; V. 4, 170; Der tiefe Schlaf, | der ..
ihn zu l. | und zu betäuben pflegt. W. 20, 63; 259 ꝛc.
Nach Adelung auch: Ein Pferd l., durch Zerquetſchen der
Samenadern mit einem hölzernen Hammer wallachen.
Dazu: a) Lähmung, f.; –en: das Lähmen und
der Zuſtand des Gelähmtſeins, namentl. durch einen
Schlaganfall (vgl. Lähme): Brockes 9, 584; Die Läh-
mung unſres Plans. G. 26, 10; Eine tiefe Lähmung [des
Geiſtes] überkam ihm. Lewald W. 1, 238 ꝛc. b) Lähmer,
m., –s; uv.: auch ein Rüſſelkäfer, Lixus paraplecti-
cus, weil das Verſchlucken der auf dem Waſſerſchierling
lebenden Larve die Pferde lähmen ſoll.
Zſſtzg. z. B.: Er- (ſ. erlahmen 2): Einem ein
Glied e. Franck Weltb. 193a; HSachs 1, 462c ꝛc.
Ver-: (veralt.) Ein verlähmeter Soldat. Gryph. Fr. 457.