lahmen
Lāhmen: 1) intr. (haben und zuw. sein):
lahm (s. d. 1 und 2) sein und: sich lahm fortbewegen, hinken (s. d. und Zsstzg.), z. B. eig.: Daß sein Wäglein sich schneckenartig fortbewegte, weil das eine Pferd stark lahmte. M. 1, 450; Er lahmt als Kracke bald. Sh. 3, 361; Wenn doch .. die Freier .. auch ihr Haupt hinneigten und jeglichem lahmten die Glieder! Od. 18, 238 etc. und übertr.: Der seltne Fall, daß Fortsetzungen, die gw. zu l. pflegen, mit einem rascheren Schritte vorwärts gingen. 32, 324; Dagegen wer im Wortverstande tappt und irret, auch in jeder einzelnen Anwendung straucheln und l. wird. R. 7, 113; Die Bürger, untergeordnet und beschränkt, lahmten .. von den Stockungen des Handels und Verkehrs. 1, 2, 401); Des Henkers Faust lahmte [wurde lahm, machtlos] an mir, | des Tigers Zahn stumpfte an mir. 2, 64; Gefesselt lahmt Vernunft | durch Machtgebot. 4, 40 etc. — 2) tr. zuw. statt lähmen: L–des Zipperlein. H. 2, 88 etc., s. Zsstzg.
Zsstzg. vergl. die von hinken und lähmen, z. B.: Einhêr- [1]: Ich würde an der Krücke des Herkommens e. V. Br. 2, 166. — Er-:
1) [1] lahm (1 und
2) werden, z. B. eig.: Krummbeinig, erlahmt. G. 377; Verkrüppeln und e. W. 3, 20; Den[en] die Glieder erlahmet sind vom Schlag oder Parlis. Th. 59; Sp. 124b etc.; Flugerlahmt. Ab. 62 etc. und übertr.: Dazu ist des Geistes Kraft erblindet | und der Feder Schnellkraft erlahmt. Mak. 1, 212; Seine Kraft erlahmt [wird ohnmächtig, nichtsvermögend] in Tellus’ Schranken. 18a etc., auch mit abhäng. Präpos.: Nach einem Sonnenuntergang, an welchem jedes Wort, jede Farbe erlahmt [dahinter zurückbleibend]. 44; Jahr. 2, 197 etc.; Die Qual erlahme an meinem Stolz [von ihm überwunden, gegen ihn ohnmächtig]. 135a; ferner: Die Ringerkraft, das wilde Drohn des Krieges | kühlt sich in Freundschaft und erlahmt in Ruh [geht lahmend in Ruhe über]. Joh. 3, 1. — 2) [2] Der Gedanke der Auswanderung hatte ihn erlahmt. Gv. 250; Die bessern Kräfte im Menschen zu e. und nach und nach abzutödten. 16, 163; 224 etc. — Nāch- [1]: nachhinken: Wie sie vorstrebt allem Lob | und weit es lässt n. Sh. 1, 77; So weit lahmt dieser Schatten | dem wahren Urbild nach. 2, 71 etc. — Nêben-: lahm nebenher sich schleppen etc.: Findest du | das geringste Flickwort n., so spei mich an. A. 3, 494 etc. — Ver-: ganz er-l. (s. d. 1 und 2):
1) Während ihrer Schwangerschaft verlahmte die Schwägerin. Leb. 3, 9; Ich war als wie verlahmt, ich wollte aufstehn, | ich konnt’ es nicht. Luth. 312 etc.; übertr.: Ein Bogen, der stets gespannt ist, verlahmet und verdirbet endlich. Luth. 103a; Aus dem früheren stumpfen Dahinleben in der verlahmten Zeit. Leb. 2, 43. —
2) [2] (veralt.) Dieser Artikel verlahmet [macht lahm, entkräftet] die bußfertige Genugthuung. 1, 544a, ebenso mit Uml.: Wider einen Stachel löcken . . Wer Solches thut . ., verlähmet und verderbet seine Füße. SW. 35, 13; Wider die Lähme und verlähmete Glieder. 3, 1, 426 Z. 11) etc.
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