Faksimile 0006 | Seite 4
Faksimile 0006 | Seite 4
Faksimile 0006 | Seite 4
Faksimile 0006 | Seite 4
Faksimile 0006 | Seite 4
lachen
I. Láchen: 1) intr. (haben): zunächſt von Perſ.:
in die bekannte konvulſiviſche Erregung gerathen, wie
ſie z. B. Folge des Kitzelns oder einer dem Geiſt ko-
miſch erſcheinenden Vorſtellung iſt und die ſich, wenn
vollſtändig und ununterdrückt, in dem Verziehn des
Mundes und der untern Geſichtstheile (ſ. Lachmuſkel)
und in ſchnell auf einander folgenden, kurz abgebroch-
nen, ſtoßartigen Ausathmungen (ſ. Ha 1) kund giebt,
ſ. (auch für das Folgende) lächeln womit es oft zu-
ſammengeſtellt wird, ferner kichern, ſchmunzeln, grei-
nen, grinſen ꝛc. und das oft als Ggſtz. erſcheinende
weinen: Laut, hellauf, ſchallend, wiehernd, ſchütternd, aus
voller Bruſt, aus vollem Halſe, was man aus dem Halſe
vermag (Peſtalozzi 1, 302), auf den Stockzähnen (Kurz
Weihn. 57; Vogt Oc. 1, 27) oder mit aufgerißnem Munde,
krampfhaft, konvulſiviſch, ſardoniſch l.; So l., daß man ſich
die Seiten, den Bauch halten muß; daß es Einen ſchüttelt
über und über (Gotthelf U. 2, 49); daß die Thränen in die
Augen treten (L. 12, 53); daß man zu ſticken glaubt, faſt
ſtickt, berſtet, ſich wälzen muß (ſ. l); Da lachten alle An-
weſende, daß man faſt das Haus unterſtützen mußte. Hebel 3,
291 ꝛc.; Innerlich, in ſich (– ⏑) hinein, in ſein Herz (Luther
SW. 46, 7), heimlich, verbiſſen, verſteckt, ins Fäuſtchen, in
die Fauſt, heimlich in die Hände (Günther 187), in den Bart,
heimtückiſch, höhniſch, ſpöttiſch, ſchadenfroh, boshaft, grinſend
l. ꝛc.; Einfältig, albern, dumm l.; Gutmüthig, zutraulich,
freundlich, froh l.; Gezwungen, affektiert l. ꝛc.; Einen l. (G.
8, 11; 11, 55 ꝛc.) oder zu l. (29, 217; 14, 5; 7, 2;
Lavater 1, X; L. 12, 231; 7, 129; W. 2, 171 ꝛc.) machen,
vgl.: Einem zum L. [ſ. l] machen (Körner 119a ꝛc.) oder
bringen (Spindler Stadt 1, 24 ꝛc.); Nur attiſch zu lächeln,
wo Jener ſardoniſch lacht. Gervinus Lit. 5, 20; Es wurde
gekichert und laut gelacht. Hackländer Stillfr. 1, 101;
Sie ſchmunzeln in Sich hinein, | Herr Ritter? L. Sie
immer! W. 15, 81; Sich kitzeln, um zu l.; Er muß ſehr
gern l., weil er ſich ſelbſt ſo kitzelt. Luther 6, 358b ꝛc.; Eur
Gatte lacht aus voller Bruſt und ruft: | o meine Seiten
ſpringen. Tieck Cymb. 1, 7. a) Ohne Zuſatz l. oft,
als Zeichen der Freude, des Frohſinns = ſich freuen:
Wer zuletzt lacht, lacht am beſten. Sprchw.; Lach nicht zu
früh!; Im Verderben und Hunger wirſt du l. Hiob 5, 22;
Selig ſeid ihr, die ihr hier weinet; denn ihr werdet l. Luk.
6, 21; 25 ꝛc., ſo auch (vgl. i): Da lachten die Hyänen |
beim Tode des Hudſeiliten. G. 4, 167 (verſch. b); ferner:
Das Herz im Leibe, das ganze Geſicht lacht ihm bei dem An-
blick; Daß er faſt laut zu jubeln begann, Alles lachte ja in
ihm. Gutzkow R. 2, 253 ꝛc. b) L. von Thieren mit
einer dem menſchlichen L. ähnlichen Stimme, wonach
ſie benannt ſind, z. B. Lach-Falke, -Gänſe, -Kuckuck,
-Mewe, -Taube, -Weihe ꝛc. Ferner abhäng. Vh.
(ſ. 2b und lächeln 1a—e): c) Über Einen oder eine
Sache l., was L. erregt, ſ.g. Veralt. mit Dat., z.B.:
Er hat wohl über 600 Jahre die Welt geſpottet und über
ihrem Verderben an Leib und Seel’ . . in die Fauſt gelacht.
Luther 8, 212a; Puck . .. lacht noch ins Fäuſtchen über dem
wohlgelungnen Zauberſpaß. Mörike N. 354 ꝛc., vgl.: Der
Erasmus mußte l. | ſo gewaltig ob dem Spaß. Heine Rom.
148; Simrock G. 360 ꝛc. d) Zu Etwas, z. B. zu Je-
mandes Drohungen, Worten ꝛc. l., vgl. lächeln 1b.
e) Bei Etwas, z. B. bei einer Stelle im Buch, bei dem ge-
ringſten Anlaß l. ꝛc. f) ſelten, elliptiſch: Nach Etwas
[verlangend] l., z. B.: Daß .. euer ſtiller Freund nicht
an der Thorheit Bruſt | nach Phantaſieen lacht und weinet.
Uz 2, 171 ꝛc. g) mit Genit. zur Bez. Deſſen, wo-
gegen das L. ſich richtet, was davon getroffen wird,
vgl. „über“ zur Bez. des das L. Veranlaſſenden, z. B.
nur: Über einen guten Witz l., aber: Einer, zu einer, über
eine Drohung l. ꝛc.; Du, Herr, wirſt ihrer l. und aller Hei-
den ſpotten. Pſ. 59, 9; Habak. 1, 10; Werden meiner in
ihre Fauſt l. Mattheſius Luth. 133a; Sucht Wahres | und
lacht des romantiſchen Quarks. Platen 4, 248; Sch. 327a;
Wie? wenn er .. meiner Schwachheit ohne Scheu | an einer
Nymphe Buſen lachte? W. 10, 18; Ich muß des närr’ſchen
Einfalls l. 12, 36; Die Weibſen l. meines Aberglaubens.
Merck 2, 131 u. o. h) mit Dat., zuw. ſtatt Genit.:
Geſpottet Dem und Dem gelacht, | der ſich nicht wehren
kann. Gleim 4, 129; Er ſprach und lachte meinem Wort.
Rückert 1, 74; Klaus lachte ſolchen Drohungen. Willkomm
Sag. 1, 31 ꝛc., aber auch (ſ. lächeln 1d) einer Perſ.
oder einem Ggſtd. (zu-)l., ſie an-l., froh darüber l.,
z. B.: Meine Kinder .. ſprangen gewöhnlich und ſpielten |
vor dem Glaſe, beſchauten ſich gern .. und lachten den eige-
nen Mäulchen. G. 5, 259; auch: Das Auge (ſ. i) lacht ſo
heiter | nah und fern der Wunderſchau. V. 4, 3 ꝛc., freut
ſich daran, verſch. (ſ. i). i) (ſ. a und das ſeltnere
lächeln 1e) von Sachen (mehr oder minder perſonif.):
einen heitern Anblick darbieten; ſich freundlich, Freude
erregend, huldvoll, anmuthig, lieblich, angenehm zei-
gen, ſtrahlen, glänzen, prangen ꝛc. (ſ. 2b): Bar Geld
lacht [Einen an, iſt lockend, reizt zum Losſchlagen ꝛc.];
Die große Kokosnuß, die fette Dattel lacht. Alxinger D. 181;
O daß die Blumen je und je | als Kranz um deine Schläfe
lachten! Freiligrath 2, 151; So oft der Mai im Veilchen-
kranze lacht. Göckingk Lieb. 156; Es lacht der Mai. G. 8,
368; Das Geld lacht [ſtrahlt hervor] aus allen Truhen.
Gutzkow R. 5, 110; Die frühe Morgenröthe lacht. Haller 1;
Droben [im Baum] l. liebliche Früchte. H. R. 7, 16; Und
Anmuth lacht aus dem Ruine wieder. WHumboldt 3, 400;
Zwiſchen den Eichen lacht das hellre Laub der Buchen. Kinkel
E. 4; Fröhlicher lacht auf Hügeln .. Bacchus’ liebliche
Frucht. Knebel 1, 4; Die Freude lacht aus ihren Mienen.
Ramler F. 3, 33; Wenn der Frühling kommen, wenn die
Gärten l. Platen 3, 9; Das Abendroth . ., | das ſeinem
Wege noch als letzte Fackel lacht. Rückert Roſt. 110; Da
lacht ein milder, nie bewölkter Himmel. Sch. 457a; Ein hei-
terer Himmel lacht jetzt über Germaniens Wäldern. 1004a,
vgl. ſtatt des unperſönl. „Himmel“: Aus der Ströme
blauem Spiegel | lacht der unbewölkte Zeus. 54a; Eure
Tempel lachten gleich Paläſten. 22a; Der heiterſte Frühlings-
morgen lachte über der Marina von Palermo. Stahr Rep. 2,
159; Es lachten mit ſilbernem Sporne die Stiefel. V. 2,
113; Es lachte jugendlich umher | im Frühlingsglanz Luft,
Erd’ und Meer. 4, 147; Ländl. 2, 347; Die ungeſchwächte
Jugend lacht | aus ſeinem ſchwarzen Aug. W. 12, 166;
Lacht Alles, wie zuvor, in goldnem Sonnenſchein. 20, 142;
Voll blitzender Perlen | lacht ſie [die Blume] ſchöner umher.
Zachariä Tag. 3; Alles iſt Himmel und Waſſer, doch auch die
unendliche Wüſte | lachet itzt weit aus allen Wogen mit
ſpielendem Glanze. 8 u. o. Auch mit perſönl. Dat.:
Einem lacht [vgl. blüht, glänzt] das Glück (W. 20, 200),
die Hoffnung beßrer Tage (Pfeffel Po. 3, 157), das Leben,
die Jugend ꝛc.; Der ſchöne Frühling lacht ihm nicht, | ihm
lacht kein Ährenfeld. Hölty 31; Wie der Tod dem Helden
lacht, | der, fürs Vaterland zu bluten, | wandelt durch die
Männerſchlacht. Platen 6, 16; Der Gedanke .. lachte [ge-
fiel, behagte] ihm. Spindler Stadt 1, 5; 109; Der Jugend-
geiſt, den eine Kleinigkeit, | ein Blumenſtrauß, ein Schmetter-
ling erfreut, | dem Alles lacht. W. 12, 240; Lacht Euer
Auge mir [blickt es mir freundlich]. 11, 116 ꝛc., verſch.
h ꝛc. k) oft adjekt. Partic. (ſ. lächeln 1f), von
Perſ. ſowohl als (ſ. i) von Sachen = heiter, glän-
zend, froh ꝛc., z. B. eig.: Der l–de Demokrit; Als L–der
reden die Wahrheit. V. H. 2, 9; Mit l–dem Geſicht, mit
l–der Miene, mit l–dem Herzen; Mit l–dem Munde (Sim-
rock Gudr. 474), Muthe (N. 1106) ꝛc.; L–de [frohe, ſ. a]
Erben ꝛc., ferner (ſ. i): Die glücklichen Geſtade l–der Ei-
lande. Burmeiſter gB. 1, VII; Werk einer fruchtbaren, l–den
Phantaſie. Forſter R. 1, 243; Aus l–dem Thal. Knebel 1,
3; Das l–dſte Grün der Wieſen. Gutzkow R. 1, 267; Nach-
richt von der ihm l–den Möglichkeit einer glänzenden Zu-
kunft. 5, 97; Das l–de, morgenhelle Thal. Heine Reiſ. 3,
247; L–den Regenbogen. H. 9, 366; 48; Munterkeit und
Witz im l–den Auge. Kant SchE. 66; Die Stadt . . gehört
zu den l–dſten Orten. Niebuhr Nachgel. 90; Hat dieſes Herz
auch die l–de Geſtalt Ihres Standes? Sch. 204b; Da thut
ſich ein l–d Gelände hervor. 50a; L–d fliehen an mir die
reichen Ufer vorüber. 75a; L–de Wieſen. 1b; Die l–de Erde.
9a; L–de Fluren. 8b; L–de Ufer. Stahr Rep. 1, 250; Ihr
l–des Ausſehen. W. 29, 179; 20, 90; Die l–den Freuden.
Zachariä Tag. 1, 4 ꝛc., ſ. 2b. 1) im ſubſtant. Infin.,
vgl. Gelächter: Ein lautes, frohes, höhniſches, tückiſches,
hämiſches, ſpöttiſches, verächtliches, mitleidiges, ingrimmiges,
trotziges L.; Mit wildem, kreiſchend lautem L. Cham. 4, 23;
Ein hohles, baucherſchütterndes L. G. 20, 150; Mit ſeinem
bauchſchütternden L. 153; Schlägt er ein herzlich L. | ob
ſeinem Einfall auf. W. 12, 9; Ihr Publikum zum wiehern-
den L. zu bringen. Gutzkow R. 4, 121 ꝛc.; Einen zum L.
bringen, machen; In L. ausplatzen (Arndt E. 51), ausbrechen,
losberſten; Nicht aus dem L. herauskommen; Vor L. (Seiten-)
Stiche bekommen, ſich die Seiten halten müſſen, ſich aus-
ſchütten wollen (Tieck N. 4, 40), halb krepieren (Sch. 107b),
bald berſten, beinah ſticken, ſich (auf der Erde) wälzen ꝛc.;
(Sich) das L. halten, verhalten (Sealsfield Tr. 1, 86; Tieck
N. 2, 112), verbeißen (Immermann M. 3, 68), das L. unter-
drücken; Sich des L–s enthalten (V. H. 2, 351) ꝛc.; An vie-
lem L. erkennt man den Narren. Sprchw.; Verlieren iſt vor
L. gut (Weidner 272), ſchützt vor L.; Mir war das Weinen
näher als das L. (Hackländer Hdl. 2, 25 ꝛc.); Nach dem L.
kommt Trauern. Spr. 14, 13; Daß dein Mund voll L–s
werde und deine Lippe voll Jauchzens. Hiob 8, 21; Gott hat
mir ein L. zugerichtet. 1. Moſ. 21, 6 ꝛc., ſ. 2b und c.
Auch perſonif.: Ich ſprach zum L.: „du biſt toll“ und zur
Freude ꝛc. Pred. 2, 2; Folgen ihm Satyre, Silenen, das L.
und Komus. G. 30, 477; Eil’, o Nymph’, und bring’ her-
bei | holdes Lächeln . .. und L., beide Seiten haltend. V. 4,
148 ꝛc. m) Dazu: Lachung, gw. nur von den
tranſit. Zſſtzg. und: Lacher, z.B.: Die Lacher auf ſeiner
Seite haben. L. 11, 465; W. 23, 26 ꝛc.; Ein lauter, gri-
maſſierender Lacher. Engel 8, 267; Gervinus Sh. 1, 310;
Man hält einen Aal am Schwanze feſter als einen Lacher mit
Gründen. G. 14, 249; Bald für die Weiner predigend, |
bald Lieder ſingend für die Lacher. Rückert Mak. 1, 110 ꝛc.,
auch Zſſtzg., z. B.: Der Hohnlacher. Kl. Gelehrt. 1, 26;
318 ꝛc., aber auch (vgl. Seufzer ꝛc.) das einmalige
Lachen, z. B.: Hernach hab ich genickt und zwei Lacher ge-
than. OLudwig Thür. 1, 219; Eſopus thut einen lauten
Lacher. HSachs G. 1, 230; Der Stifter durch den Rümpfer
[Naſenrümpfen] und die Geſtifteten durch den Lautlacher
beſtraft. Kl. Gelehrt. 1, 69 ꝛc. 2) tr. (und refl.):
a) Ein lautes L. oder Gelächter l., aufſchlagen. b)
lachend ſagen, kund thun, ausdrücken, äußern: „Ha,“
lachte der Kaiſer, „vortrefflicher Haber!“ B. 67a; Der bal-
zende Birkhahn .. rollt die Melodie | und er lacht (ſ. 1b)
und trommelt ſie. Laube Brev. 53 ꝛc. Auch (ſ. c und
1i): Wer .. ſich des Lebens freuet | Dem lacht der Himmel
Ruh [bietet l–de Ruhe]. Matthiſſon A. 7, 130; Die Natur
lacht Segen. Platen 2, 217; Mündchen, die Purpur lachten.
Rückert 6, 127, dichteriſch, etwa = purpurn lachten ꝛc.
Ferner zuw. mit dem Obj. mehr oder minder ver-
ſchmelzend (ſ. lächeln 2b), z. B.: An der ernte-l–den
[ernte-prangenden, fruchtreichen] Stelle. Platen 2, 238;
Trotz [trotzig] l–d, wie die Kinder pflegen. Thümmel 7, 29;
Um ſein Spott-L. zu unterdrücken. Klencke Parn. 2, 166
ꝛc. und nam.: Mit Bitterkeit l., alſo hohn-l. Engel 8,
367; Beim Verlachen, beim Hohn-L. 7, 160; Hohn-zu-l.
dieſer tollen Welt. Gutzkow R. 9, 407; „Allerdings“, hohn-
lachte der Buchhalter. Hackländer Hdl. 2, 235; „So recht!
hohnlachte der Meiſter. Lewald W. 1, 29; Hohnlachend
vernimmt’s auch der Enkel Geſchlecht noch. V. Od. 21, 255
ꝛc. Im Partic. Präter. gw. aufgelöſt: Höhniſch ge-
lacht ꝛc. Vergl. niederd.: Grief-l., heimlich, hämiſch
lachen: Verwies ihm ſein unpaſſendes Grief-L. Gutzkow Bl.
1, 81, ſ. Brem. Wörterb. 3, 2. c) mit Angabe der
Wirkung, z. B.: Sich krank, halb krank, todt (Wall Stammb.
49), halb todt (G. 6, 68), ſich zu Tode, ſich bald bucklig
(Börne 1, XXXIII; W. 13, 54), ſich ſcheckig (Burmann F.
37; Cham. 5, 66 ꝛc.), ſich außer Athem, ſich athemlos (V.
Od. 18, 100), ſich froh (Platen 4, 254) l. ꝛc.; Es iſt zum
Todt- (Immermann M. 1, 59), zum Krank-L. ꝛc.; Thränen
l.; Sich einen Buckel oder Aſt, ſich einen Bruch, ſich Seiten-
ſtechen (Schlegel Sh. 2, 245), ſich den Bauch rund (Cham. 3,
112; 207), ſich die Kleidung naß (5, 103) l. [inſofern
heftiges Lachen den Urin treibt]; Ihr lachtet über ſolchen
Thieren (ſ. 1c) | den allerletzten Backzahn krumm. Günther
165 u. ä. m., zur Bez. eines ſehr ſtarken, heftigen
L–s; ferner z. B.: Lacht, Freunde, aber lacht euch nicht
arm, verwahrt eures Spottes gute Hälfte für die weiſen Nar-
ren. Börne 4, 232; Schön iſt mein Lieb, ... wenn die Wolke
ſie von dannen [fort-] lacht | des Stolzes. Freiligrath SW.
3, 94; Zu Boden [nieder-] wird mich l. deiner Kinder helle
Luſt. 4, 191; Sie können dich doch nicht um dein Anſehn l.
[durch ihr L. darum bringen]. L. 8, 39; Nachdem ich
mir das Herz um Vieles leichter gelacht hatte [durch L. er-
leichtert]. OMüller Bürg. 98; Hungrig blieb er, doch er
lachte ſatt ſich. Rückert 6, 127; Die, gleich dem heitern
Sonnenbilde, | in alle Herzen Wonne lacht. Sch. 100b;
Wollt ihr mich in Schlaf l.? denn ich bin ſehr müde. Schlegel
Sh. 3, 54; Jene Zeit | .. lacht’ ich ihn aus der Ruh und
jene Nacht | lacht’ ich ihn in die Ruh. Anton. 2, 5; Ich
müßte an ihrem Spott vergehn, ſie lachte | mich aus mir
ſelbſt. Tieck Viel Lärm 3, 1; Einen aus dem Schlaf [oder
auf-] l., ihn durch Gelächter wecken u. ä. m., ſ. Zſſtzg.
Anm. Goth. hlahjan, ahd. (h)lahhan, lachên, mhd.
lachen, dazu verkl.: Lächeln, vgl. Lacheltäubchen. V. 2, 73.
Zſſtzg. ſ. 2b, ferner die von lächeln, z. B.: Áb-
[2c]: [Einem] das Herz a. . . ., daß man mit Lachen Einem
das Herz abgewinnt. Schottel 1125b; Sich a., der Lachluſt
Genüge thun; ſich matt lachen ꝛc. An- [vgl. lachen
II 2]: Einen a., lachend anblicken, z. B.: Mit trium-
phierendem Geſicht | lacht ſie die Schweſter an. Ramler F. 1,
4; zumeiſt: (Freundlich) a., auch mit ſachl. Subj., ſ.
[1i]: Ich fand . . . | vom Strahle mich des Morgens ange-
lacht. Cham. 4, 27; Nach Zabern, wo uns, bei ſchönem Wet-
ter, der kleine freundliche Ort gar anmuthig anlachte. G. 21,
248 (Opitz 1, 88); Die glänzende Sonne lachte freundlich
die erſchrockene Erde an, der noch die hellen Thränen in allen
ihren Blumenaugen zitterten. IP. 21, 144; 22, 50;
Schenktiſch, | welcher mit Obſt anlacht. V. 1, 114.
Āūf-: 1) intr.: laut lachen, ein Lachen aufſchlagen:
Hell, laut, groß (Sch. 150a), boshaft (153b), hämiſch
(171b), höhniſch a.; Es bietet der Lenz | a–der Freude
Strauß. Daumer 1, 63 ꝛc., auch ſ. [1i] aufleuchten ꝛc.;
In Myriaden Roſen | auflachte die Natur. 296. 2) tr.
[2c]: a) z. B.: Ein Geſchwür a. Wackernagel 3, 1, 480
Z. 3, durch Lachen öffnen. b) Einen Schlafenden a.,
durch Lachen wecken ꝛc., vgl. lachen II 2. Āūs-:
1) intr.: zu Ende lachen. V. Luiſ. 3, 381 (vgl. 2). 2)
refl.: ſeine Lachluſt befriedigen, ſich ſatt lachen: Ach,
ich kann’s vor Jubel nicht erzählen, ich muß mich erſt a. Ich
erſticke. Ich platze. Ich lache mich todt. Gotter Sch. 273.
3) tr.: Einen a., lachend aushöhnen: Einen unter die
Naſe a. Spindler Stadt 1, 39 ꝛc.; Da lacht ich ob dem tol-
len Traum mich aus. Cham. 4, 38 ꝛc.; Er lacht ſie Alle aus,
übertrifft ſie bei Weitem; Auslacher. W. 15, 311.
Be-, tr.: Einen, Etwas b., darüber lachen; Die
mich zugleich beweinte und belachte [über mich trauerte
und ſich freute]. G. 28, 191; Solch ein Rath iſt zu
b. [verdient Spott]. Ramler F. 1, 81; Eure .. ge-
harn’ſchte Mummerei .. belacht der König. Schlegel Joh.
5, 2; B–s-würdig. Platen 3, 4 ꝛc.; Sollte der Belacher
nicht fähig ſein, Gründe anzugeben. L. 13, 612 ꝛc.
I. Durch-, tr.: lachend durchmachen, mit Lachen er-
füllen: Nach der durchlachten Komödie und durchtrotzten
Tragödie. Arndt Ber. 103; Der Reſt eines durchlachten und
durchſcherzten Tages. Gutzkow 3, 77; Als er den Wald ..
laut durchlachte. Kl. 1, 17; Aus ihren durchlachten Jahren.
IP. 1, 185; So fing er die nämliche Tonleiter, eine Terze
höher, noch einmal zu d. an. W. 13, 44 ꝛc. II. Dúrch-:
zuw. ſtatt I. Eīn-: ſ. hinein-l. Ent- [2c]:
Spötter .. werden mich kein Haarbreit von der Wahrheit e.
[durch Lachen davon abbringen]. Lavater 4, VIII, ſ. fer-
ner entlächeln. Entgêgen-: Einem e., auch mit
ſachl. Subj. [1i]: Jede Roſe will die erſte . . dir [o Lenz]
e. Geßner 3, 132; Indeſſen lacht mir ja eine frohe Zukunft
entgegen. ETAHoffmann (Dorow 3, 22); Die hellſten Augen
.. lachen dem Maler entgegen. Mörike N. 369 ꝛc. Er-:
1) intr.: anfangen zu lachen (ſelten): Darüber laut er-
lachte die minnigliche Maid. Simrock Gudr. 341. 2) tr.:
durch Lachen erlangen. Fórt-: 1) intr.: fortfahren
zu lachen. 2) tr.: weg-l. Ge-: (veralt.) lachen.
Stumpf 268b ꝛc. Gêgen-: mit oder durch Lachen
erwidern. Hêr-, Hín- ꝛc.: Als .. die Sonne vom
Himmel herablachte [1i]. Heine Reiſ. 4, 52; Du lachteſt
Hohn für Lieb’ und Treue | auf mich herab [2b]. B. 7b;
„Ehrlich geſtanden,“ lachte er heraus ꝛc. [2b]. Waldau N.
1, 287; Armſelige Eitelkeit, wenn man ſich durch hämiſche
Spötter heraus-l. [2c] läſſt [aus dem Poſten]. L. 10, 15;
Als ein windiger Prahler von mehr als 100000 Zuſchauern
mit Schimpf und Spott aus der Rennbahn hinausgelacht.
W. 19, 186; Er lachte mit einem eigenen faſt ſchwermüthi-
gen Ausdrucke in ſich hinein. Gutzkow R. 1, 149; Der
ſein eigenes Wohlwollen in die ganze Welt hinein-l. [es ihr
lachend einflößen, ein-l.] möchte. König Kl. 3, 193; In-
deß der loſe Cypripor | auf einer Wolke ſaß und laut her-
unterlachte. W. 10, 11; Über uns hinwegtändeln, über
uns hinweg-l. Gutzkow R. 6, 185; Die Sorgen hinweg-
l. [2c] ꝛc. Míß-: ungehörig oder widerwärtig
lachen: M–d meint Unſereins den marktſchreieriſchen Dünkel.
V. Ant. 2, 81. Mít-: mit Andern gemeinſam. Rachel
1, 22. Nāch-: Einem n., hinter ihm drein lachen;
auch: ſein Lachen nachahmen ꝛc.: Wo der Widerhall uns
nachlachte. Geßner 3, 133; Günther 506; Das Lachen wurde
allgemein; Alle lachten mir nach [wiederholten lachend]:
„Der Herr“ ꝛc. Holtei Jahr 2, 83. Nīēder-: 1)
intr.: hernieder-l.: Zum Himmel . ., der ſelig niederlacht
[1i]. Beck Fahr. 4, 37 ꝛc. 2) tr.: zu Boden lachen
[2c]: Dieſe Ausrede wurde mit hölliſchem Jubel niederge-
lacht. Holtei Jahr. 2, 290 ꝛc. Um-, tr.: lachend
[nam. 1i] umgeben: Es umlachten den Bord urſtracks auf-
keimende Blümlein. Baggeſen 1, 87; Umlacht von Blüthen-
ſcherzen | und umſpielt von Zephyrs Koſen. Grün Sch. 190;
Als noch der Glanz der Hoheit ſie umlachte. Sch. 422a; Jm-
mer umduftet und umlacht ſie ein heiterer Frühling. Tieck 16,
256; V. 3, 35 ꝛc. Ver-, tr.: 1) mit Lachen ver-
ſpotten, verhöhnen: Wie fingen Sie es denn an, daß ich
Sie ver-l. könnte? Mit Einem lachen, mit Einem zugleich
über eine Verlegenheit lachen, aus der er ſich ſelbſt nicht ge-
ſchwind genug helfen kann, Das iſt ja nicht Das, was das
häßliche Ver-l. ſagen will, ſondern iſt eine unſchuldige Luſt.
L. 12, 284; 7, 129; Er verlachte mich mit meinen Träu-
mereien. W. 12, 230; Die guten Witze wurden belacht, die
ſchlechten verlacht; Der Verlachung aller Völker über-
geben. Zimmermann Nat. 52. 2) lachend verbringen;
fort-l. ꝛc.: Beſſer, das Leben ver-l. als verweinen ꝛc.
Wég-, tr. [2c]: Die Spötter, die mit ſeichtem Pragma-
tismus das Tiefe aus der Geſchichte w. wollen. Danzel 231;
Ihm die Grillen w. Gerſtäcker BlW. 97; Wenn ich nach
Hauſe kam, Berge auf meinem Herzen, meine Bertha
lachte ſie weg. Sch. 150b; Seinen Ärger (Klinger 1, 100),
Unmuth (Sturz 1, 176), einige Stunden (W. 34, 21) w. ꝛc.
Zer-, tr., refl. [2c]: zu Schanden lachen: Wollt
faſt ſich z. | bei ſolchem Spaß. H. 8, 373; Als nun die
Thiere ſich des Sprungs wohl zulacht hatten [ungemein
darüber gelacht]. Luther SW. 64, 332. Zu-, intr.:
Einem z., ſich mit (freundlichem) Lachen zu ihm wen-
den: Ihnen [den Zeichen] z. aufs allerfröhlichſte. Luther 5,
532b; Uns nicht ſauer ſehen, ſondern freundlich z. 535b ꝛc.
Zurück-: ſ. zurücklächeln ꝛc., z. B.: Sie lachte
ſpöttiſch zurück. Klencke Swamm. 1, 210.