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laben
II. Lāben, tr. und refl.:
die Lebensgeister erfrischen; einen Ermatteten, Verschmachtenden erquicken, stärken, gleichsam neu beleben, eig. und übertr.: Einen mit, sich mit oder gw. an Speis’ und Trank l.; Ein Bissen Brots, daß sie ihr Herz, ihre Seele l. 1. Mos. 18, 5; Klag. 1, 19 etc.; Er erquicket mich mit Blumen und labet mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. Hohel. 2, 5; Gott, du labest die Elenden mit deinen Gütern. Ps. 68, 11; Am Kelch des Lebens mich zu l. Cham. 3, 63; Mag, wenn er spricht, | sich selbst daran | die Wißgier l. Göckingk 1, 265; „Kannst du .. | Labung mir für Durst und Hunger reichen?“ | Willst du, Vielgereister, hier dich l., | saure Milch etc. G. 1, 174; Labt sich die liebe Sonne nicht, | der Mond sich nicht im Meer? 149; Ich labte mich .. an einem guten Essen und zugleich an einem so erwünschten Anblick. 19, 58; 20, 67; Den durstigen Blick labt das energische Licht. Sch. 75a; Die labten sich an Trank und Speis’ | mehr als am Saitenspiel. Uhland 386; Hinfort nicht | labt uns Trost. V. Od. 1, 168; Den Telemachos labte der Schlaf nicht, sondern er wachte. 15, 7. Dichterisch refl. auch (vgl. sich freuen) mit bloßem Genit.: O labe dich der Labe! Rückert 6, 402; Als sie nunmehr der Kost sich gelabet. V. etc. Ferner ohne Obj.: Ein frischer Trunk labt [den Trinkenden] etc., nam. im Partic.: L–de Kühle, Frische etc., auch: All-l–d. Kosegarten Rh. 2, 232 etc.; Entließ nicht ungelabet den Boten. Dicht. 14. Dazu: Labung, f.; –en: das L. (o. Mz.) und: etwas Labendes (Labe, Labsal): Eine rechte Heyzenslabung; Der Baum .. gewährt | Fruchtlabungen. Daumer H. 1, 37 etc.
Anm. Ahd. labôn (dazu labunga, labe), viell. vrwdt. mit „leben“.
Zsstzg. z. B.: Āūs-: (selten) gründlich laben, erl.: Nun habe ich mein Herz .. so recht gemüthlich im Sonnenschein der Andacht ausgelabt und eingesommert. Tieck Gs.’ N. 5, 147.
Er-: aus-l. (häufig, nicht bloß „oberd.“ Adelung): Sich an der Kritik e. Arnim VIII; Jst erquickt, erlabt und ohne Spur | von Schmachten. Bag- gesen 4, 201; Freie Ergüsse aus dem reichen Born naturwissenschaftlicher Forschungen .., Andre zu e. und zu erfrischen. Burmeister gB. 2, 324; Die arme[n] Seelen, so in der großen Hitz des Fegfeuers ... schnappen, zu e., zu erfrischen und zu erkühlen. Fischart B. 122a; Fouqué 8, 108; Wie, wer Durst lechzt, | schnell sich erkühlt, sich erlabet an dem Labsal. Kl. Od. 2, 47; Wir erlabten lange unsere Augen mit diesem schönen Anblicke. Kohl A. 2, 4; 250; [Feld], in dem nicht die geringste grüne Oase das Auge erlabte. Südr. 2, 98; Kosegarten Rh. 2, 175; In der Jugend zum Erlusten, in dem Alter zum E. | sind die Weiber. Logau Anh. 76; Wenige Edle gleichen den Quellen in den gewaltigen Wüsten Arabiens, e. hier und dort den Durst unserer Herzen nach Freundschaft. JvMüller 15, 284; 13, 3; Um sich der Windkühle zu e. O Müller Med. 316; Sich nach der schwülen Hitze .. der lieblichen Gewitterwolke zu e. 358; Ohne dich die Seele durch den Wein erlab’ ich nicht. Platen 2, 82; Wenn ich mein Herz an diesem Recht erlabe. 116; Prutz Woch. 120; Daß die Götter mit Behagen | sich der Erd’ e. Rückert 6, 391; Ryff Sp. 47; Dann sollte mein Herz sich | wieder e. des Wehs. V. Od. 9, 460 [sich davon erholen, spätre Lesart erluften, s. d.]; Wiedasch Od. 1, 310; Erlabt nun an dem lieben | .. Anblick sich. W. 20, 222 etc.; Des Leids Erlaberin. Weckherlin 763 etc.