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Labe Labbe
Lab(b)eLab(b)e Wörterb. 3, 28, vgl.:
Luppe = Deul (s. d.), ein zusammengeschmolzner Klumpen oder Ballen Eisen. Karmarsch 1, 588; 598; 3, 349; 352 etc. Früher im allgemeinern Sinn, z. B.: Dergleichen wirft er [der Biber] auch den Labe oder Geifer von ihm. Eppendorf 65, vgl. ahd. chêsiluppa, mhd. kêsluppe (f.), Käs-L. und goth. lubi, ahd. luppi, mhd. lüppe (n.), Gift (Zauber), etwa als Das, was das Blut gerinnen macht, s. o. Schlegel; Frisch 1, 561b und 628c und Schm. 2, 486 und z.B.: Mit großen verlipten [giftigen) Lügen ... Boshaftig, heiß und verlipt ... Von verlipten feurigen Spießen. Luther 1, 367a; Seine verlipte Flitzschen (Pfeile). Matthesius Pr. 72; Seinen verliebten [verlippten] Pfeilen. Luther SW. 61, 103; 26, 24 etc. und alterthümelnd: Ganz in verlupptem Stahl. W. 20, 68, mit Anm.: „d. i. in bezauberten Waffen, .. weil .. giftmischen und zaubern verwandte .. Begriffe sind.“ 356. Zum selben Stamm gehört ahd. (ge)liberón, mhd. liberen, ge- liefern (mit Übergang des „b“ in „f“ wie in Hafer, Schwefel etc.): Erstarret, geliefert oder geronnen. Krünitz 22, 59; Wenn das Bad zusammengelaufen oder gelievert ist .. So gelievert das Bad nicht. Rockenphil 1, 20 ff.; Gelievert Blut. Rollenhagen Fr. 134; Dein Lieferblut. Scultetus, s. L. 8, 299 und die Anmerk. daselbst; Dem Geblut, so um die Wund beliebert was. Aimon P4 etc.; ferner Lebermeer (s. d.), ein nach der Sage geronnenes Meer und Leber, ahd. lëbara, mhd. lëbere (etwa nach ihrer Konsistenz); Labsalben: (seem.) mit Theer als einer klebrigen Masse salben oder beschmieren, antheeren, vielleicht auch kleben. Mundartl. auch m. und die Labe. (Bair.) Das L.: Salzwasser in der siedenden Pfanne. Schm.