Kupfer
Kúpfer, n., –s; uv.; –chen, lein, Küpferchen, lein (s. 3); -:
1) ein bekanntes röthlichbraunes Metall, vgl. Erz 2: Das K., Cuprum, [ahd. chuphar, mhd. kupfer] hat seinen Namen von der Insel Cypern, woher es Griechen und Römer vorzugsweise erhielten und wornach es im Alterthum Cyprium genannt wurde. Es ist ein allgemein verbreitetes, seit undenklichen Zeiten bekanntes Metall, dessen sich die ältesten Völker früher als des Eisens bedienten. Seine Dehnbarkeit, Zähigkeit, Geschmeidigkeit, seine Unver- änderlichkeit in trockener Luft machen es zu einem der wichtigsten Metalle. 1, 124; Kessel, Pfannen von K.; Scheidemünze aus K.; Gold und Silber mit K. mischen oder legieren; K. zu Draht ziehn; K. zu Platten oder Blechen walzen, strecken, hämmern; In K. stechen (s. K.-Stich und 3), in eine K.-Platte eine abzudruckende Zeichnung stechen oder ätzen und danach Abdrücke machen: Die Wände . . verdeckt von Bildnissen, in K. gestochen. 18, 119; 1, 280 etc.; Sieht K. an für Gold .., die Kötel für Muskaten. 8, 46 etc. Gw. als Stoffname, ohne Artikel und ohne Mz., doch z. B.: Ein kluger Fürst, der münzt sie ein | und thut ein tüchtigs K. drein. 7, 209 und nam. in Bergb. und Hüttenw. auch mit Mz. zur Bez. der versch. Arten (s. Zsstzg). —
2) K. auch zuw. für etwas aus K. Gefertigtes, z. B.:
a) = K.-Geld: Käufer die Hülle und Fülle, aber es wird verdammt nach K. im Kasten klimpern. H. 2, 1, 167; Statt der gehofften goldnen Füchse | fand man nur K. in der Büchse. 2, 137 etc. —
b) K.-Geschirr: Alles K. verzinnen lassen; Das K. in der Küche scheuern etc. —
c) am Strumpfwirkerstuhl die flachen K.- (oder Messing-)Plättchen, zwischen denen die Unden ihre Drehungspunkte haben. 3, 432, s. K.-Lade. u. ä. m. —
3) = K.- Stich (s. 1): Ein Buch mit vielen K–en; Das Titel-K.; Chodowiecki hat .. manche Scenen .. in so kleinen Monats-K–n [wie sie den einzelnen Monaten im Almanach beigegeben sind] trefflich dargestellt. 19, 367 etc., u. m. Vrkl.: Kupferchen. L. 416; Nachgel. 213; 4, 89 etc., oder: Küpferchen. 19, 355; 13, 125); Ant. 2, 80; 32, 224 etc. —
4) nach Ahnlichkeit mit 1: rother Ausschlag, Blattern oder Flecken, Finnen im Gesicht etc.: Viel K. im Gesicht, auf der Nase haben, scherzhaft: Mit K. handeln; Welches Geschäft wohl treibt die Mück’ auf Bibulus Nase? | Welche Frage, du siehst ja, daß in K. sie sticht. Zstzg. s. [3], ferner zu [1] z. B.: Ált-: altes kupfernes Geschirr zum Einschmelzen oder Löthen. — Blāsen-: das auf der Oberfläche mit schwarzen Blasen bedeckte Kupfer, wie es aus der Röstung des Schwarz-K–s hervorgeht, im Ggstz. zum Gar-K. — Blátt-: unechtes Blattgold (s. d.). — Chlōr-: eine chem. Verbind. von Chlor undKupfer. — Dách-: Kupferblech zum Dachdecken. — Dárr-: die beim Seigern gedarrten Kienstöcke oder Darrlinge (s. d.). — Fēīn-: Rosen-K. — Gār-: gares (s. d. 1d) oder gegartes Kupfer. — Hāār-: gediegnes Kupfer in haarförmigen Fäden. — Königs-:
1) eine vorzügliche Sorte Kupfer, nam. in Neusohl in Ungarn. —
2) das als „König“ (s. d. 5m) aus der Schmelzung hervorgehnde Schwarz-K. — Phósphor-: chem. Verbind. von Phosphor und Kupfer. — Plátten-: zu Platten ausgewalzt etc. — Rōsen-: feines Kupfer von reinerem Roth. — Rosétten-: das beim Garen der Darrlinge in dünne Scheiben oder Rosetten gerißne Kupfer. — Schíffs-: Kupferplatten zum Beschlagen des Schiffs. — Schwêfel-: chemische Verbindung von Schwefel und Kupfer und zwar: Halb-Sch. und Einfach-Sch. — Schwárz-: das aus dem Kupferstein durch mehrmaliges Rösten zunächst gewonnene, noch nicht weiter gegarte unreine metallische Kupfer. — Splēīß-: das im Spleißherde gespleißte oder in Scheiben gerißne Kupfer. — Sprítz-: Solches Kupfer, welches zum „Steigen“ in den Formen geneigt ist, zeigt auch noch die merkwürdige Erscheinung des Kupferregens (auch Streu- oder Sp. genannt). 2, 523. — Stēīn-: in Messingwerken, die im Schaum in der Grube vorm Ofen befindlichen und durch Wasser daraus geschiednen Messingkörner, womit man die Gießsteine zu schleifen pflegt, versch.: Kupferstein. — Strēū-: Spritz-K. — Wēīß-: eine Kupferlegierung von Silberfarbe, Argentan, s. Neusilber etc.
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