Kunke
Kunkel
kunkeln
Kúnk~e, f.; –n:
Kink (s. d. 2). —
~el, f.; –n; –chen, ein; -: 1) Spinnrocken oder Wocken, sowohl der spindelförmige Stock, um welchen der abzuspinnende Hanf, Flachs etc. gewunden ist, als auch der darum gewundne Hanf, Flachs etc.; dann auch (in welchen Anwendungen Rocken und Wocken nicht üblich sind) = Spinnstube (K.-Stube. 34, 312 etc., vgl. K.-Hof), s. Gunkel. ferner zur Bez. des Weibes nach seiner Hauptbeschäftigung, nam. als Bstw. in Zsstzg. wie K.- [im Ggstz. zum Schwert-] Lehen, K.- Adel etc., vgl. Runkunkel: Vernehmen, was für Werch an der K. sei [was im Gange sei, was vorgehe]. G. 128; Natürlich hat so eine Wirthin an bedeutenden Tagen Werch an der K. [alle Hände voll zu thun, viel Arbeit]. Sch. 139; Kumpane, welche selbst schon irgend einen Streich verübt oder nur auf Gelegenheit warteten, Werg an die K. zu bekommen. gH. 1, 345; Was wohl dieser Windkopf hier an der K. hat? [anspinnt, anzettelt, sinnt, vorhat]. 133b etc.; Jetzt wurde schon an fünf K–n gesponnen. D. 4, 135; 289; Eine angelegte (s. d. 11) K. mit Spillen und Flachs. 83; Daß die Weiber ... mit Kunklen und Gabeln nach der Herrschaft stechen. B. 7b; Garb. 93; 19, 42; Setzen an der Mägde K., | luft’ge Gäste, sich. Er sollte sich aus Jtalien heimmachen und die K. spinnen. Mehr noch zaubernd | durch eignen Adel, der wohl wandeln konnte | zum Speer die K. [weibische Feigheit in mannhaften Muth]. Cymb. 5, 3; Wann’s Weible bei der K. sitzt. Sh. 1, 51; 10, 44; Verfügt euch .. zu meiner Schwester, eure Stadt ist nun auf die K. gerathen [ins Weiberregiment]. 2, 82; Euere Sache steht baufällig, die eine K. zur Wehr und ein Weib zum Führer hat. 88 etc. Vgl. ferner: K.-Frauen. NKr. 4, 88; Die K.-Weibsen reden über Lanz und Schaft. A. 3, 182; Kiste mit den K.-Schenken (Hochzeitsgeschenken). Barf. 123 etc. — 2) Weinb.:
~eln, intr. (haben): a) K., Zugrebe, Flaschenträger, die auf 5—7 Augen geschnittne Ruthe eines starken Weinstocks. —
b) der Bogen einer Rebe, wenn er so bricht, daß er noch an einen Pfahl gebunden werden kann. —
Heimliches treiben, — wohl urspr. von den heimlichen Liebeleien in den Kunkeln oder Kunkelstuben: Im Dunkeln ist gut k. (oder munkeln, s. d.). Sprchw.; Wer hieß so heimlich und im Dunkeln | euch jüngst allein mit Makbeth k.? [euer Hexenwesen treiben]. 302b; K., auf unerlaubte Art tauschen.
Anm. „Conocchia it., frz. quenouille, Spinnrocken, im ältern Mlat. conucula für colucula, vom lat. colus (f.), ahd. kunkla, nhd. Kunkel.“ 110.
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