kühnen
Kühnen, tr., refl., nur in Zsstzg.:
Er-:
1) refl.: sich kühn erdreisten (s. d.), sich etwas Kühnes, Gewagtes erlauben oder herausnehmen:
a) mit Infin. und „zu“: Wenn Ihr die Frucht .. zu kosten euch erkühntet [so kühn wärt]. 4, 190; Ich erkühne mich | mein Blut für ihre Treue zu verbürgen. 256a etc., s. b. —
b) mit Genit.: Gott weiß, welches Schrittes ich mich erkühnt hätte. 8, 290; Darf ich . . noch einer Bitte mich e.? 1, 81; Der Geist, mit dem du dich so vieles Ruhms erkühnst. 2, 56; Sich eben Deß e., wessen die Feinde sich gegen seinen Vater erkühnten. 7, 422; Welcher Gewalt sie frevelnd sich e., | ihr Herz zu zwingen. 544a; Nur Graf Lester durfte sich | solcher That e. 435a; 1, 411; Rol. 14, 58; Daß Der sich erkühnte des Mordes. Od. 3, 252; Mich eines Wagstücks zu e. 15, 79 etc. — Statt des Genit. zuw. auch Accus., nam. im Neutr. von Ew. und allgm. Fw.: Was erkühnst du dich?; Willst du Großes dich e. 6, 179; Das konnten sie sich freventlich e. 385b; Die Großthat, die du dich erkühnt. 10, 109; Was meinen Ruhm erhebt, hab’ ich mich stets erkühnt. 1, 279, selten mit Wegfall des Reflexiv-Fw. z. B. tr.: Ohne deinen Wink soll Niemand ’was e. 253 und intr. (s. a): Wie sehr sie umzubeugen, | der hagre Neid erkühnt. 144; Da von euch zu schreiben, mir erkühnte nächst mein Sinn. 1, 226. —
c) mit abhäng. Präpos.: Durch allen Schall und Klang | der Transoxanen | erkühnt [wagt] sich unser Sang | auf deine Bahnen. 4, 47; Die Schritte sich zum Felsensteg e. 4, 339; Erkühnten sich .. zu größern Staaten. 1, 145 etc. —
2) tr.: (selten) Die Liebe zu ihrem Vaterlande .. hat Etliche eine gefährliche Sache anzugehen erkühnet. Reis. 84; 2, 173, s. auch 1b. —
3) im substantiv. Infin. (s. † sich): die Kühnheit und — etwas kühn Gewagtes: Mit männlichem E. greift selber sie ihn an. 3, 336; Für dies verfluchenswürdige E. | .. erwarte dich .. ein grausenvoller Lohn. 34b; Teuflisches E.! 430b etc. — Ver-: sich kühn vermessen: Verkühne dich im Reden nicht! V. 2, 237.
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