Krüppel
Krüppelei
Krüppeler
krüppelhaft
krüppelicht
krüppeln
Krüppel, ~ēī, f.; –en:
1) der Zustand einesKrüppels, krankhafte Gebrechlichkeit: Sie unterwerfend aller Tyrannei | qualvollen Elends, schnöder K. Ven. 48. —
2) dasKrüppeln, das langsame aus-der-Stelle-kommen: Wenn man unterwegs mit seinem Fuhrwerk in K–en geräth. 12, 120. —
~er, m., –s; uv.: Einer der krüppelt; auch Bez. einer Gattung Faulthiere, Cholopus. —
~haft, a.: in der Weise eines Krüppels; verstümmelt; verkümmert, verzwergt, nicht zur vollen normalen Entwicklung gekommen: Wenn das Parlament ein Stück k–er mechanischer Gesetzgebung zur Welt gebracht hat. Nat.-Z. 8, 305; Ward alles Laubholz k–er. A. 3, 160; Einen regelmäßigen oder k–en Auszug. Ph. 13, 19; K–e Fichte. Malk. 2, 380; Stühle | in etwas k–em Stand. 11, 210. —
~icht, a.: krüppelhaft: Ein krüpplichter Körper. 3, 153; R. 1, 203; Po. 3, 55 etc.; Den krüppeli chen Körper. 7, 145; Die Seele eines so krüppligen Körpers [des deutschen Reichs] zu sein. 9, 92; Daß die menschlichen Wissenschaften so krüpplig und leblos sind. 4, 54; Krüppelige Eichen. Südr. 2, 9; Alp. 1, 182; B. 302 etc.; Die Hälfte einer krieplichten Achte. 7, 19. —
Krüppeln: 1) intr. (haben) und refl.: krüppelhaft fortkommen oder sich so fortbewegen, kriechen, auch (s. flattern, Anm.) m. „sein“: Es krüppelte am Boden das unfruchtbarste Buschwerk. Verm. 1, 257; Auch krüppelt sich der Lorber nur mühsam fort auf deutschem Boden. Troll VIII; Krüppelten sich nun in ihrem Ehstand so hin. N. Kr. 4, 255 etc., vgl. kümmern 1b. — 2) tr.:
a) zum Krüppel machen: Kalt Hüftweh du, | krüppl’ unsre Rathsherrn, daß ihr Leichnam hinke. Sh. 3, 547 (selten). —
b) Etwas k–d (1a) zu Wege bringen: Kein Mensch .. kann’s [das Vaterunser] so nachbeten, wie Der [Christus] ’s gemeint hat; wir k. es nur von fern. 3, 105; Daß die Kötter .. dreimal mehr Plaggen zusammen-k. [k–d zusammenschleppen] werden, als die vollwahrigen Erbleute. Ph. 3, 215 etc.
Zsstzg. s. 1 und 2b und vgl. die von hinken, kriechen; ferner nam.: Ver-:
1) intr. (sein): krüpplicht werden: Daß Armuth eine rauhe Witterung ist, worin solche zarte junge Pflänzchen leicht ersterben oder ver-k. 12, 209; Ver-k. und erlahmen. Weish. 3, 20; In dem Boden von Jena oder Weimar aufgewachsen, hätte dieserselbe Baum ver-k. müssen. Weim. 323 etc. Nam. oft im Partic. = krüpplicht: Sparta .. hat schon Die getödtet, die mit verkrüppelten Körpern geboren wurden, und ich, der leibliche Vater meines Sohnes sollte seine verkrüppelte Seele aufkommen lassen? 4, 141; 126; Wo der Weg schmal und verkrüppelt geworden. 15, 28; Einen knorrig verkrüppelten Baum. Sein 439 und o.; Ver- krüppelung. DM. 1, 2, 514 etc. etc. —
2) tr.: krüpplicht machen: Fluch den Formen, deren Herrschaft uns verkrüppelt und verbildet. SW. 4, 188; Wie sie im Wachsthum gehemmt, wie sie verkrüppelt, wie sie verkümmert werden. Lit. 5, 185; Unsere Reichseiche in einen einzigen Weihnachtsbaum zu ver-k. M. 49; Mancher Vierbein [wurde] zum hinkenden Dreifuß verkrüppelt. Südr. 2, 196; Wenn die Kälte die Bäume verkrüppelte. Malk. 2, 393 etc.
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