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kribbeln
Kribbeln, intr. (haben):
leicht und leise krabbeln (s. d., womit es oft verbunden steht), sowohl von einer durcheinander wimmelnden Menge, wie Ameisen und Ahnlichem, als auch von dem prickelnden Jucken: Das wimmelt und kribbelt da zu Zeiten von Dingen wie Ratten. Alexis H. 2, 1, 34; Dem kribbelte es in den Fingern, daß er’s auflange. 1, 1, 261; Dann kribbelt’s mir im Kopf und in den Füßen, ich kann nicht sitzen bleiben, es fällt mir das dummste Zeug ein. Brentano Fr. 1, 46; Wie krüb- belt mir der Leib | nach einem schönen jungen Weib. Gryphius Squ. 22; Das Warmbier, das schon von der Küche herauf in die Nase kribbelte. Gutzkow R. 2, 137; Wenn ich schlechte Musik hörte, kribbelte es mir in allen Nerven, bessere zu machen. 4, 310; Alles wibbelt, kribbelt, sich beweget. H. 8, 518; Mir kribbelt’s halt immer in den Fingern und der Faust, wenn etc. [ich möchte drein schlagen]. Kohl A. 1, 418; Sieht es rund umher von lauter Hütten und Kartoffeln und Menschen krümeln und wimmeln. Irl. 1, 24; Usch, usch, usch! wie „kribbelt“ mir das in den Zähnen. Luther 5, 196a; Ungeziefer aller Art kribbelten auf den zerbrochenen Stiegen. Novalis 1, 138; So grübelte es mich doch bei dem letzten Kapitel immer in der Nase [vor Rührung]. Thümmel 6, 48; Es kribbelt Einem in allen Gliedern. Willkomm Bank. 1, 143; So kriebelt’s ihr in den Beinen, wie einem jungen [tanzlustigen] Mädchen. Wald 26 etc.
Anm. S. krabbeln und in den Belegen die wechselnden Formen, wobei man die Lautangleichung beachte in: k. und wibbeln. H.; krimmeln und wimmeln (oft in Mecklenburg, Hannover etc., vgl. Kohl und Krume 3b); Stinkend Fleisch, das voll Maden krimmelt. HSachs (Schm.) etc. Dazu: Kriebel, m.: Kitzel, geile Lüsternheit: Wenn aber Kriebel bei der Jungfrau eingezogen war und sie einen Mann haben wollte. Schweinichen 1, 97. S. nam. Brem. Wörterb. und Schütze. Zu der Wendung: Etwas kribbelt mich oder mir im Kopfe = ärgert, verdrießt mich (s. kriechen 2 und vgl. frz.: Cela me crispe) gehört: Kribbelkopf (s. d.); kribblig, leicht zum Zorn zu reizen: Alter kripplicher Weißkopf, was ist dir durchs Hirn gefahren? Spindler Stadt 1, 25; Du hast Recht, du musst aber nicht gleich so kripsch [verdrießlich, ärgerlich-verstimmt] sein. Goltz 1, 214; Das hat mich, statt einzunehmen, nur noch krippsch er gemacht. Rahel 1, 111 etc. S. ferner Kriebelkrankheit; wie auch: Kribbelkrabbel, Kribskrabs etc. in der Anm. zu Gekrabbel.