Faksimile 1031 | Seite 1023
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Kredenz kredenzen Kredenzer Kredit Kredit kreditieren Kreditiv Kreditor Kredo
* Kred~énz (it.), f.; –en: (vralt.) 1) Beglaubigung
(vgl. K.-Brief. Luther 6, 325b; -Schreiben. Schweinichen 1,
288 ꝛc. = Kreditiv): Daß er ſich zum Vortrab und K.
an Ew. Heiligkeit hat ſenden laſſen. Luther 6, 500a ꝛc.
2) Trinkgeſchirr, ſ. Zarncke Br. 326b. ~énzen, tr.:
Getränk oder Speiſen vorkoſtend (als Beglaubigung
ihrer Unſchädlichkeit) reichen, wie es früher an
Höfen von Mundſchenken und Vorſchneidern geſchah;
dann allgem., namentl. von Getränken, ſie in
Weiſe des Mundſchenks, als Mundſchenk darreichen,
ſo auch ohne Obj.: Sie .. kredenzte, goß und verfehlte.
G. 1, 235; 76; Er will ſich aufwartſam, ja Dienern gleich
erweiſen | und bringet und kredenzt die aufgetragnen Spei-
ſen. Hagedorn 1, 37; Kredenze, mein Liebchen, kredenze! Her-
wegh 1, 81; Nie | ſetz ich des Bechers Rand an meine Lip-
pen, | daß nicht ein Schauder mich ergreift, er könnte | kre-
denzt ſein von der Liebe meiner Schweſter [iron. = vergif-
tet]. Sch. 411a. Kredenz-Teller, -Tiſch (Sch. 351a ꝛc.).
~énzer, m., –s; uv.: 1) Einer, der kredenzt, weibl.:
K–in. 2) (vralt.) Trinkgeſchirr, Becher. Hammer RH.
298. I. ~īt, m., –(e)s; 0: 1) kaufm., das Ver-
trauen, das Jemand in Betreff ſeiner Zahlungsfähig-
keit genießt: In K., in gutem K. ſtehen; Seinen K. erhal-
ten, bewahren, verſcherzen; Sein K. iſt erſchüttert, geſunken,
gefallen, wieder hergeſtellt, befeſtigt, geſtiegen ꝛc.; daher:
Einem Waaren auf K. geben, auf Borg, ſo auch: Ihm K.
geben, ihm Waaren ohne bares Geld, zur ſpätern Zah-
lung, im Vertraun, daß er ſie leiſten könne und werde,
verabfolgen; Waaren auf K. nehmen; Bei Einem K. haben;
einen halbjährigen K. haben; K. bis zu 5000 Thaler haben
ꝛc., vgl. (vralt., mundartl.): Ihren Glauben verlieren,
Bankerott ſpielen. Fiſchart B. 50a; Ein vertrauter [in K.
ſtehender] Mann. Gotthelf Sch. 365; 257 ꝛc. 2) ver-
allgemeinert: Glaubwürdigkeit; das Vertrauen, An-
ſehn, das Jemand oder Etwas genießt, in dieſem
Sinne der Ggſtz: In welche Verlegenheit und Diskredit
dieſe Geſchichte ihn und ſein Haus bringen könne. G. 19,
299, u. noch häufiger mit deutſcher Vorſ.: Mein Waa-
renlager, noch ehe ich irgend Etwas davon ausgekramt habe,
durch dieſe hohen und ſtrengen Forderungen völlig in Miſs-
K. zu ſetzen. 260; So iſt bei dir der Kotzebue in Miß-K. ge-
kommen. Platen 4, 36 ꝛc. II. ~it (lat. –⏑, mit be-
tonter erſter Silbe), n., –s; –s: kaufm., ſ. den
Ggſtz Debet, das „Haben“ im Ggſtz des ,Soll“. G.
15, 5 ꝛc. ~itīēren, tr. und intr. (haben): Etwas
auf Kredit geben oder borgen; Einem Kredit geben.
~itīv, n., –es; –e: Beglaubigungsſchreiben, vgl.
Accreditiv: Unſre Geſchenke, als welche Kapitän Cook’s K.
ausmachten. Forſter R. 1, 246 ꝛc., ſ. Kredenz. ~itor
(–⏑⏑), m., –s, -ōren; -ōren: Gläubiger: Die drei
Haupt-K–en der fürſtlichen Maſſe. Gutzkow R. 1, 138; Der
Fürſt | will meine K–en kontentieren. Sch. 332a ꝛc.
~o (–⏑), n., –s; –s: das Glaubensbekenntnis: Das
alte K. immerfort wiederholen, wie es ihnen der Meiſter ein-
gelernt. G. 39, 235; 450; Laurette glaubt ihr K. nicht ſo
feſt, | als daß ꝛc. W. 11, 189; Mein Guido (der kein Mann
war, der Geſpenſter | in ſeinem K. führt. 200 ꝛc.