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krampfen
Krámpfen: 1) tr., refl. und impers.:
Etwas (oder sich) krampfhaft zusammenziehn, durchzucken, an Etwas klammern etc.; auch intr. (haben): Krämpfe haben etc.: Wie der schon nicht mehr bei sich ist und krampft und würgt! Droysen Ar. 2, 79; Wenn.. die Angst dich inwendig krampft. G. 14, 39; Mir krampft’s im Arme, Das ist Gicht. 12, 38; Sie krampfte sich mit der einen Hand an die Lehne der Treppe. Gutzkow Zaubr. 4, 325; Sie krampfte ihre Finger um die Waffe. Kinkel E. 284; Selber sah ich vom Schmerz gekrampft den fühlenden Busen, | welcher so willig theilte, was fremde Busen beklemmte. Kosegarten Rh. 3, 54 etc. Als tr. zuw. mit Uml., s. zusammen-k., s. auch: Die (Brust-) Krämpfungen. Holtei Jahr. 1, 289 = Krämpfe. 2) tr. s. Krampe 3.
Zsstzg. z. B.: Durch-: krampfhaft durchzucken: Wenn wilder Schmerz den Busen Dir durchkrampft.
Eīn-: Dämonische Gedanken krampfen sich in mein Gehirn ein. Auerbach Dicht. 2, 166, drängen sich krampfhaft ein. Er-: intr. (sein): in Krämpfe fallen: Die Ursache ihres E–s. Zelter 5, 445.
Um-: krampfhaft umschließen: Seine Hand umkrampfte das Weinglas fest. HSchmidt gL. 2, 125.
Ver-: Fest verkrampft sich [schließt sich krampfhaft] Hand in Hand. Freiligrath 1, 228; Gleich ist mein Finger wie verkrampft [vom Krampf durchzuckt]. Kinkel 383.
Zurǘck-: refl.: sich krankhaft zurückbäumen. Rückert BE. 366. Zusámmen- Das Herz krampft sich ihr in der Brust zusammen. Lewald Reis. 2, 71; W. 2, 396; So krampfte eisiger Frost ihr das Herz zusammen. OLudwig Himm. 161; Seine Brust krampfte sich zusammen im entsetzlichsten Drang der Freude und des Schmerzes. Mörike N. 497; Lag, zusammen sich krampfend. Rückert Nal. 168 etc., auch: Wenn Marterangst das Herz zusammenkr ämpft. Seume Gd. 74 etc.