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Krakel
Krākel, f.; –n: Forſtw. und weidm.: Ferner
ſetzt man um den Herd dürre Bäume, welche Krockeln oder
Antrittreiſer genennet werden. Döbel 2, 214a; Krackeln und
Antrittreiſer. 217b; Krockel-, Hock- oder Antrittreiſer. 230a;
Die Krackeln oder Trittreiſer. Krünitz 1, 714; Auf dem Dach
der Rabenhütte ſitzt der gefeſſelte Uhu; auf den K–n (entrin-
dete Baumſtämme in ſeiner Umgebung) ſammeln ſich die Vö-
gel. . . Während der verſteckte Jäger .. einen Vogel nach
dem andern von der K. ſchießt. Schacht B. 336; Die Vögel
. ſetzen ſich zuerſt auf die dürren Bäume („,K.“), welche den
Herd umgeben (,,treten an“), um nach kürzerer oder längerer
Bedenklichkeit „einzufallen“. BSigismund (Gutzkow Unterh. 2,
2, 108b); Wird [vom Kuſtelſteiger] ein mit eingehauenen
Kimmen verſehener Fichtenſtamm (,K.“) als Leiter angelehnt.
Derſ. (ebd. 41).
Anm. Die Belege zeigen die wechſelnde Form. Viell.
(vgl. Kracke 2 und Anm.) zunächſt den nicht friſchen und
grünen, ſondern gebrechlichen Stamm bezeichnend, vgl. ſchleſ.
bei Weinhold: Gragel, dürrer Zweig, nam. ein gabelför-
miger, dann auch: geſpreizte Beine ꝛc. (ſ. Grätſchen,
Anm.). Kri(c)kelkra(c)kel (m.): in manchen Karten-
ſpielen, nam. im Grobhäuſern, eine Reihe von vier auf ein-
ander folgenden Karten in vier verſch. Farben, wohl zunächſt
das „Hin- und Her“ bez. (vgl. Krakel-, ſchleſ. Gragelwerk,
wie mundartl. auch: Schlechtgeſchriebnes (vergl. Krickelei,
Krähenfüße und krakeln, kakeln); verächtl. Bez. eines Gemäldes.
Kürnberger Am. 219 ꝛc., ſ. auch Kritikakel.