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Krakeel Krakehl krakeele Krakeeler Krakeelerei Krakeelerisch Krakeelisch
Krakēēl, Krakēhl, m., –(e)s; –e:
(nam. bursch.) Händel, Streit, Hader: Bricht einmal ein K. los. Auerbach SchV. 270; Ich fang also mit ihm K. an. Benedir 1, 152; Hat auch schon K–e in Wien gehabt. Chamisso 5, 241; K. machen. Klencke Parn. 1, 8; Die Kommilitonen wissen, daß wir des K–s wegen hier sind. 17 etc.; Die Mütze auf K. tragen, wie ein Streitsüchtiger, schiefgesetzt, aufs rechte Ohr. Vollmann; Die dreieckigen Hüte platt schlagen, die doch immer auf K. stehen. König Kl. 1, 7 etc.
~e, intr. (haben):
1) laut ausrufen: Ein Herold mit Musik krakehlt ich weiß nicht was. Gotter Sch. 175, vgl. Frommann 5, 116. 2) Krakeel machen. Görner Alm. 4, 80; 86; Doch hat sie oft entsetzlich krakehlt, | besonders wenn im Haus kein Brot. Heine Verm. 1, 167; Höfer Leb. 16; Du meinst mit K. richtet man Alles aus. Scherr Gr. 2, 142; 84; Wir k. wie gedruckt nach dem Buch. V. Sh. 3, 136; 179; 2, 280 etc.
~er, m., –s; uv.:
Einer, der krakehlt (2): Was für ein K. der Kerl ist. Bodenstedt 2, 367; Gutzkow Z. 4, 68; Ein K., aber die raufigen Burschen geben die besten Männer. vHorn rhD. 2, 261; Erz-K. V. Sh. 2, 280 etc.
~erēī, f.; –en:
Wesen, Treiben eines Krakeelers.
~erisch, ~isch (Scherr Gr. 1, 82):
händelsüchtig, zum Krakeelen geneigt etc.
Anm. Nach Einigen aus frz. querelle etc., doch vgl. karjölen; ferner: Grakel (n.), Streit. Spate 2, 69; bei Schm. 2, 382: Das Kragéll etc., und 381: kráckeln, zanken, streiten, s. auch Frommann 3, 268.