Faksimile 1013 | Seite 1005
Faksimile 1013 | Seite 1005
krach
Krách: 1) interj. zur Bez. des Schalls, wie er
nam. beim plötzlichen Zerbrechen, Zerſchmettern oder
Hinſchmettern harter Körper entſteht, ein plötzlich los-
brechender Schall, vgl. Knall ꝛc.: K.! riß ein Seil.
Engel 1, 92; Eins, zwei, drei! K., das Eiſen iſt ab! Gutz-
kow R. 1, 163; Wenn ſo ein dreißigpfünder Blick heraus-
ſchießt, k.! ſo iſt man verliebt. Heine Reiſ. 1, 230; Pum!
Puff! Paff! Krach! Pladdradauz geht der Tanz [die
Schlacht] los. Holtei Lammf. 1, 22; K.! ſagt’ der [beim
Erdbeben einſtürzende] Taubenſchlag. Schlegel Sh. 1, 27 ꝛc.,
ſ. krachen und Zſſtzg. 2) m., –(e)s; –e (Mz. ſel-
ten): der durch die Interj. (1) bez. Schall, deſſen an-
dauerndes Ertönen, „Gekrach“ (ſ. d.) bez.: Hörte er
hinter ſich einen K. Alexis H. 1, 2, 304; Mit gewaltigem
K. | ausfurzt’ er die Fackel. Droyſen A. 3, 489; Als der K.
ſeiner Büchſe die Stille unterbrach. Gerſtäcker Miſſ. 3, 183;
Blitz, K., Paff! ꝛc. Glaßbrenner Verk. 231; Wie mich der K.
[Donner] erweckte. Holtei Lammf. 1, 225; Kinkel E. 31;
104; Nur von einem ſolchen entſetzlichen K. könne das ſchläf-
rige, duſelige Deutſchland erwachen. König Kl. 2, 291;
DMuſeum 1, 2, 433 ꝛc. Oft verbunden mit „Ach“ (ſ.
d. I. 2): Vom Kling und Klang, vom Ach und K. | ward
rund umher das Echo wach. B. 54a; 312a ꝛc., nam.: Mit
Ach und K., mit genauer Noth ꝛc. Gutzkow R. 3, 243;
Kurz Sonn. 32. Selten Zſſtzg., z. B.: Donner-K.
(Grimm), ſ. Donner-Knall, -Krachen, -Gekrach ꝛc.
Anm. Ahd. krac, mhd. krach, Tonw., vgl. die frz.
Interj. crac, cric–crac, ſo auch deutſch: Das muß auf! (Er
bricht) Krick! Krack! G. 10, 133; Krack! ſo ſpringen
alle Riegel. Gotter 1, 34; Krack! alle Tauſend! Was krachte
da? W. 33, 394; Und krack! da liegt auf allen Vieren mein
Prahler. 10, 240; Und krack! [plötzlich] wieder eine roman-
tiſche Einſiedelei. 34, 10. Dazu: (mundartl.) das Krachel-
chen, hart geröſteter Weck- oder Brotwürfel. Weigand, vgl.
niederl. krakeling, frz. craquelin, ein krachendes Backwerk,
ferner: krachen, krächzen (vergl. zu „ach“ die Fortbildun-
gen: achen, ächzen). Vergl. als ſtammverwandt: Schrecken
(ſ. Herrig 24, 207 ff.). Für 2, das ſchwzr. auch den
Borſt, Sprung bez., auch (mundartl.): der Kracher, vgl.
Ächz und Ächzer, Seufzer ꝛc.