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krach
Krách: 1) interj. zur Bez. des Schalls, wie er nam. beim plötzlichen Zerbrechen, Zerschmettern oder Hinschmettern harter Körper entsteht, ein plötzlich losbrechender Schall, vgl. Knall etc.:
K.! riß ein Seil. Engel 1, 92; Eins, zwei, drei! K., das Eisen ist ab! Gutzkow R. 1, 163; Wenn so ein dreißigpfünder Blick herausschießt, k.! so ist man verliebt. Heine Reis. 1, 230; Pum! Puff! Paff! Krach! Pladdradauz geht der Tanz [die Schlacht] los. Holtei Lammf. 1, 22; K.! sagt’ der [beim Erdbeben einstürzende] Taubenschlag. Schlegel Sh. 1, 27 etc., s. krachen und Zsstzg. 2) m., –(e)s; –e (Mz. selten): der durch die Interj. (1) bez. Schall, dessen andauerndes Ertönen, „Gekrach“ (s. d.) bez.: Hörte er hinter sich einen K. Alexis H. 1, 2, 304; Mit gewaltigem K. | ausfurzt’ er die Fackel. Droysen A. 3, 489; Als der K. seiner Büchse die Stille unterbrach. Gerstäcker Miss. 3, 183; Blitz, K., Paff! etc. Glaßbrenner Verk. 231; Wie mich der K. [Donner] erweckte. Holtei Lammf. 1, 225; Kinkel E. 31; 104; Nur von einem solchen entsetzlichen K. könne das schläfrige, duselige Deutschland erwachen. König Kl. 2, 291; DMuseum 1, 2, 433 etc. Oft verbunden mit „Ach“ (s. d. I. 2): Vom Kling und Klang, vom Ach und K. | ward rund umher das Echo wach. B. 54a; 312a etc., nam.: Mit Ach und K., mit genauer Noth etc. Gutzkow R. 3, 243; Kurz Sonn. 32. Selten Zsstzg., z. B.: Donner-K. (Grimm), s. Donner-Knall, -Krachen, -Gekrach etc.
Anm. Ahd. krac, mhd. krach, Tonw., vgl. die frz. Interj. crac, cric–crac, so auch deutsch: Das muß auf! (Er bricht) Krick! Krack! G. 10, 133; Krack! so springen alle Riegel. Gotter 1, 34; Krack! alle Tausend! Was krachte da? W. 33, 394; Und krack! da liegt auf allen Vieren mein Prahler. 10, 240; Und krack! [plötzlich] wieder eine romantische Einsiedelei. 34, 10. Dazu: (mundartl.) das Krachelchen, hart gerösteter Weck- oder Brotwürfel. Weigand, vgl. niederl. krakeling, frz. craquelin, ein krachendes Backwerk, ferner: krachen, krächzen (vergl. zu „ach“ die Fortbildungen: achen, ächzen). Vergl. als stammverwandt: Schrecken (s. Herrig 24, 207 ff.). Für 2, das schwzr. auch den Borst, Sprung bez., auch (mundartl.): der Kracher, vgl. Ächz und Ächzer, Seufzer etc.