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Kothurn
* Kothúrn (gr.), m., –(e)s; –e:
bei den Griechen eine Art Schuhe, nam. der hochsohlige, auf dem die Tragödienspieler einherschritten, im Ggstz. des ꝛiedrigen für das Lustspiel dienenden „Soccus“ (s. d. und vgl. Socke) und daher auch Bez. der Tragödie (wie Soccus der Komödie) und der ihr gemäßen Sprache: Schriftsteller, die, auch wenn sie in einfacher Prosa reden, immer einen K. untergeschnallt zu haben scheinen. Kohl A. 1, 173; Mancher, der wohl fühlt, wo ihn der K. und Soccus [vgl. Schuh] drückt. Lichtenberg 4, 121; Der hochsohlige tragische K. versch. von dem Jagd-K. V. Ländl. 2, 397; Diesen [Vers] nahm auch die Socke zum Fuß und der hohe K–us. H. 2, 357; W. HB. 2, 205 und Anm. etc.; Wasser-K. Kl. Od. 1, 208; 2, 253 etc., dichterische Bezeichn. des Schrittschuhs (s. d.). Dazu: Was kothurnst du dich hieher? Droysen A. 1, 354; Weil du bekothurnt bist. 3, 452 etc.