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Köter
Kȫter, m., –s; uv.; -: 1) ſ. Koth Anm.
2) eine Art ſtarker Hofhunde, danach auch zuw. als
(verächtl.) Bez. eines Hundes überh. Beck Arm. 54;
Ein Hund aus einer Pfennigſchenke . . . | Der Köther knirſcht
in jeden Stein. B. 32b; Eure zwei wackeren Hunde ... Die
Köther. 82a; Komm her, du K. [mein treuer Hund]. Cha-
miſſo 3, 257; Böſe, biſſige K. Dingelſtedt 65; Was den
Hund [im Allgem.] betrifft, ſo iſt er | freilich ein ſerviler
K. Heine Tr. 31; Holtei Ob. B. 1, 344; Meißner Gd. 42;
Prutz E. 1, 171; Es giebt einen Brocken für jeden K. | und
für jeden Fiſch einen Köder. Rückert Mak. 2, 228; Den dum-
men K. Tieck 2, 346; N. 5, 317; Prinz und Dogg’ ..
[im Ggſtz.] der Junker und ſein Köder. V. 4, 176; Ein
zahnfletſchender K., der lieber gnarrt als beißt. Sh. 2, 640 ꝛc.
Fälſchlich: Köd er. Guſtav vom See Eg. 1, 90ꝛc. Zſſtzg.
z. B.: Bauer(n)-, Fix-, Haus-, Hof-, Schäfer-, Straßen-K. ꝛc.
Übertr.: Bis ihnen einmal der Herrgott ſeinen K., das Un-
glück, auf das Brett jagt. Freytag DW. 103. 3) (mund-
artl.) eine kleine von Menſchen gezogene Hungerharke.
Anm. In Bed. 2 meiſt erklärt als Hüter des Koths (ſ.
d. II.), z. B. Brem. Wörterb., doch vgl. das entſprechende
engl. cur. In Bd. 3 viell. übertr. von 2, als ſchimpfende
Bez. für die den armen Ährenleſern die Halme entziehende
Harke.